Else Mögelin

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Else Mögelin (* 20. April 1887 in Berlin; † 31. Dezember 1982 in Kiel) war eine deutsche Malerin und Weberin.

Leben und Werk

Mögelin stammte aus einer holländischen Weberfamilie, ihr Urgroßvater und Großvater mütterlicherseits waren Textilfabrikanten. Nach dem frühen Tod ihres Vaters, der Professor an einem Realgymnasium in Berlin war, musste sie ihre Ausbildung zum Teil selbst finanzieren. Sie besuchte zunächst eine Höhere Mädchenschule in Berlin, ab 1902 die Kunstschule Berlin. 1906 legte sie ein Examen als Zeichenlehrerin ab. 1906 und 1907 besuchte sie die Charlottenburger Kunstgewerbeschule.[1] Dort war sie eine Schülerin von Alfred Mohrbutter.[2]

Von 1906 bis 1912 war Mögelin Lehrerin für Zeichnen und Kunstgeschichte. Im Anschluss arbeitete sie bis 1915 als Schaufensterdekorateurin bei F.V. Grünfeld. Danach gab sie an einigen Privatinstituten erneut Unterricht in Zeichnen, Kunstgeschichte sowie Malen. Gleichzeitig betätigte sie sich als Malerin. 1919 begann sie eine allgemeine Ausbildung am Bauhaus in Weimar. Sie arbeitete unter Anleitung von Walter Gropius und besuchte die Malklasse von Paul Klee. Im Jahr darauf führte sie die Ausbildung in der Bauhaustöpferei in Dornburg fort, wo sie bei Gerhard Marcks töpferte. Von 1921 bis 1923 arbeitete sie in der Weberei des Bauhauses Weimar.[1]

Auf ihrem künstlerischen Weg entschied sich Mögelin für die Weberei. 1923 verließ sie das Bauhaus und ging in die Handwerkersiedlung Gildenhall am Ruppiner See, wo sie zunächst eine eigene Werkstatt unterhielt. Ab 1926 arbeitete sie mit Otto Patkul Schirren in einer gemeinsamen Werkstatt zusammen. Schirren erfand Teppichstoffe und machte ihre „Drehergardinen“ rentabel. Er wurde ihr Freund und Berater. Die Künstlerkolonie Gildenhall kämpfte mit finanziellen Problemen, und es mussten Werkstätten Konkurs anmelden, so auch Otto Schirren und Else Mögelin. 1927 wurde sie als Leiterin der Textilklasse an die Stettiner Werkschule für gestaltende Arbeit gerufen, blieb aber weiter künstlerische Mitarbeiterin in Gildenhall. Es folgten weitere Jahre in der „pommerschen“ Zeit, in der sie junge Weberinnen ausbildete.

Ab 1945 folgte eine Zeit in Hamburg, an ihrer Seite ihre Weggefährtin Webemeisterin Jane Ganzert. Else Mögelin sorgte dafür, dass auf den Friedrichshulder Webstühlen weiterhin alte Muster entstanden. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1952 leitete sie die Textilklasse an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Die von Else Mögelin geschaffenen Bildwebereien findet man in Kirchen, Museen, anderen öffentlichen Gebäuden und in Privatbesitz. Anfang 1960 entstand in Zusammenarbeit mit ihrer Meisterschülerin, Brigitte Schirren, ein 3,20 × 5 m großer Bugenhagen-Bildteppich für die Nikolai-Kirche in Kiel.

Else Mögelin wurde unter anderem 1930 mit der Silbermedaille und 1951 mit der Bronzemedaille in Mailand ausgezeichnet. 1967 erhielt sie den Pommerschen Kulturpreis.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Mögelin Else. In: Deutscher Wirtschaftsführer: Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. bearbeitet von Georg Wenzel. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1929. Abgerufen per Deutsches Biographisches Archiv, S. 252.
  2. Vorlage:ThB
  3. Mögelin, Else - Töpferin, Bildweberin auf kulturportal-west-ost.eu, abgerufen am 17. Juli 2014