Emanuel Merian

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Emanuel Merian

Emanuel Merian (* 16. März 1732 in Rümlingen; † 13. Mai 1818 in Basel) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Epitaph für Sara Merian-Burkhardt (1690 – 26. April 1768) Theodors Kirche, Basel. Mutter von Emanuel Merian (16. März 1732 – 13. Mai 1818) evangelischer Geistlicher. Der Vater war Friedrich Merian-Burkhardt (1686–1760)
Epitaph für Sara Merian-Burkhardt (1690 – 26. April 1768) Theodorskirche Basel

Emanuel Merian war der Sohn des Pfarrers Friedrich Merian (1686–1760) und dessen Ehefrau Sara (geb. Burckhardt) (1690–1768).

Er begann 1744 ein Philosophiestudium und promovierte 1746 zum baccalaureus artium und 1747 zum Magister artium. 1747 begann er mit einem Theologiestudium. Er bewarb sich 1749 erfolglos um den Lehrstuhl für Moralphilosophie an der Universität Basel.

1752 erfolgte seine Ordination und von 1753 bis 1760 half er im Pfarramt seines Vaters. Darauf war er von 1760 bis 1764 Pfarrer in Bretzwil[1] und in der Zeit von 1764 bis 1766 Helfer zu St. Leonhard in Basel. Er war von 1766 bis 1816 Pfarrer am Basler Münster und Antistes in Basel.

Emanuel Merian war seit 1763 mit Anna Katharina (geb. Merian) (1740–1831)[2] verheiratet. Gemeinsam hatten sie drei Kinder. Sein Grab befindet sich neben dem von Johannes Oekolampad;[3] in der Maria-Magdalena-Kapelle[4] des Basler Münsters hängt seine lateinische Grabinschrift.[5]

Theologisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emanuel Merian gab mehrere Liedersammlungen und 1779 eine aufklärerisch gesinnte Anleitung für die Landschulmeister heraus. Er zählte anfänglich zu den Vertretern der Vernünftigen Orthodoxie,[6] welche die Streitigkeiten der Schultheologie kritisierten und den lebendigen Glauben und die Heiligkeit des Lebens betonten sowie nach Gemeinsamkeiten der protestantischen Kirchen suchten. Aber durch die radikalen Folgen der Aufklärungs- und Revolutionsideen nahm er dann als Antistes eine zunehmend restaurative Position ein.

1809 schrieb er ein Gutachten für den Basler Bürgermeister zur Theorie der Geisterkunde[7] von Johann Heinrich Jung-Stilling, was zum Verbot der Verbreitung der Theorie in Basel führte.[8]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markus Lutz: Neue Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel: oder historische, topographische und statistische Darstellung der vormaligen Herrschaften Birseck und Pfeffingen, izt in Folge der Wienerischen Kongreßerklärung dem Kanton Basel einverleibt. Schweighauser, 1805 (google.de [abgerufen am 17. März 2020]).
  2. Auszug Stamm Merian: Jüngere Linie. 8. März 2017, abgerufen am 17. März 2020.
  3. Allgemeine Literatur-Zeitung: Ergänzungsblätter. C.A. Schwetschke, 1819 (google.de [abgerufen am 17. März 2020]).
  4. Basler Muenster. Abgerufen am 17. März 2020.
  5. Andreas Pronay: Die lateinischen Grabinschriften in den Kreuzgängen des Basler Münsters. Schwabe, 2016, ISBN 978-3-7965-3665-6 (google.de [abgerufen am 17. März 2020]).
  6. Martin Sallmann: Protestantische Orthodoxie. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Oktober 2014, abgerufen am 17. März 2020.
  7. Johann Heinrich Jung-Stilling: Theorie der Geisterkunde. 1808, abgerufen am 17. März 2020.
  8. Über-sinnliches. Abgerufen am 17. März 2020.