Erasmus-Gymnasium Amberg
Erasmus-Gymnasium | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1626 |
Adresse |
Gymnasiumstraße 7 |
Ort | Amberg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 26′ 27″ N, 11° 50′ 57″ O |
Schüler | 440 |
Lehrkräfte | 53 |
Leitung | Peter Seidl, Karl Bösl (Ständiger Stellvertreter) |
Website | www.eg-amberg.de |
Das Erasmus-Gymnasium ist ein humanistisches und neusprachliches Gymnasium in Amberg. Es gehört mit seiner fast 400-jährigen Schultradition zu den ältesten Schulen Deutschlands und ist sogar die älteste der „oberen Pfalz“, wie die Oberpfalz einst genannt wurde.
Geschichte
Die Wurzeln gehen auf eine Lateinschule bei Sankt Martin im Jahre 1385 zurück. Das Gymnasium wurde explizit 1626 von den Jesuiten gegründet. Das ab 1665 erbaute Jesuitenkolleg war zugleich Klerikalseminar. Von 1722 bis 1865 war zudem ein Lyzeum mit einer philosophischen und einer theologischen Sektion angegliedert. Nach Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Schule ein kurfürstliches, 1806 ein königliches und 1918 ein staatliches humanistisches Gymnasium.
1921 bezog die Schule einen Neubau auf dem Kugelbühl am südwestlichen Rand der Amberger Altstadt. 1965 wurde ein neusprachlicher Zweigs an den bestehenden altsprachlichen angegliedert, die bislang als Humanistisches Gymnasium firmierende Schule erhielt am 14. März 1966 den Namen „Erasmus-Gymnasium“. Damit soll an Erasmus von Rotterdam erinnert werden. 1969 folgte ein Erweiterungsbau, 1986 eine Doppelsporthalle. Das Gymnasium blickt auf 397 Jahre Schultradition zurück.
Das Gymnasium heute
Die Schule steht seit 2012 unter der Leitung von Peter Seidl. Mit 440 Schülern [1] gehört das Gymnasium zu den kleineren Schulen dieser Schulform.
Sprachabfolge
- Ab dem Schuljahr 2016/2017 können die Schüler wählen, ob sie in der 5. Jahrgangsstufe Latein oder Englisch lernen. Das jeweils andere Fach wird dann in der 6. Klasse zur 2. Fremdsprache [2]
- In der 8. Klasse wählen die Schüler zudem eine 3. Fremdsprache aus. Zur Wahl stehen Altgriechisch (Humanistische Ausbildungsrichtung) und Französisch (neusprachliche Ausbildungsrichtung).
- Am Ende der 9. Klasse kann Latein abgewählt und stattdessen ab Beginn der 10. Jahrgangsstufe drei Jahre lang Italienisch belegt werden. Die Schüler, die sich dazu entscheiden, können am Ende des 9. Schuljahrs eine Prüfung ablegen und damit das Latinum erhalten. Ohne diese werden lediglich "gesicherte Lateinkenntnisse" bescheinigt.
- Zudem wird das Wahlfach Chinesisch angeboten.[3]
Partnerschaften
Das Erasmus-Gymnasium führt mit drei Schulen in Europa eine Partnerschaft[4]. Jedes Jahr finden folgende Schüleraustausche statt:
- mit Périgueux, Frankreich (14-tägiger Austausch in der 9. Jahrgangsstufe)
- mit der Dollar Academy, Schottland (8-tägiger Austausch in der 7./8. Jgst.)
- mit Desenzano, Italien (8-tägiger Austausch in der 11. Jgst.)
Wahlfächer
- Naturwissenschaften: Lego-Robotik, Astrofotografie, X-Perimente
- Sport: Basketball, Handball, Fußball, Volleyball, rhythm. Sportgymnastik, Klettern
- Sprachen: Chinesisch, französische Konversation
- Musik & Theater: Chor, Orchester, Violine, Klavier, Schulspiel
- Computer: Textverarbeitung (Anfänger & Fortgeschrittene), Informatik, Homepage
- Weitere Wahlfächer: Jugend debattiert, Schach, Schülerzeitung, Schulsanitäter
Bekannte ehemalige Schüler
In alphabetischer Reihenfolge
- Karl Adam (1876–1966), Theologe
- Georg Agricola (1530–1575), Pädagoge, Mediziner
- Joseph Franz von Allioli (1793–1873), Theologe
- Jakob Bauer (1787–1854), Jurist, Bürgermeister
- Rudolph Bauer (geb. 1939), Sozialarbeitswissenschaftler
- Max Biebl (1893–1968), Chirurg und Hochschullehrer
- Franz Biebl (1906–2001), Komponist, vorwiegend von Chormusik, Dirigent
- Ernst Bodensteiner (1869–1936), Altphilologe, Gymnasiallehrer.
- Anselm Desing (1699–1772), Benediktinerabt
- Anton Dobmeier (1921–2011), Forstdirektor, Landtagsabgeordneter
- Anton Dollacker (1862–1944), Jurist, Heimatforscher
- Akos Doma (geb. 1963), Schriftsteller, Übersetzer
- Karin Donhauser (* 1956), Professorin für Geschichte der Deutschen Sprache an der Humboldt-Universität Berlin [6]
- Eduard Dostler (1892–1917), Offizier der Fliegertruppe
- Gerwin Eisenhauer (* 1967), Jazz-Schlagzeuger
- Valentin Faltlhauser (1876–1961), Psychiater
- Johannes Fischer (1590–1659), Pädagoge, Jurist
- Franz Gleißner (1761–1818), Komponist, Hofmusiker, Sänger, Verfasser eines Mozartverzeichnisses, Miterfinder des lithografischen Notendrucks
- Walter Höllerer (1922–2003), Literaturwissenschaftler
- Paul Kestel (geb. 1931), Gymnasiallehrer, Landtagsabgeordneter
- Andreas Knorr (geb. 1964), Nationalökonom
- Rupert Kornmann (1757–1817), Mathematiker, Philosoph, Benediktinerabt
- Konrad Max Kunz (1812–1875), Chordirektor, Leiter Bühnenmusik, Komponist der Melodie der Bayernhymne (1860)
- Johann Lehner (1827–1897), Amtsgerichtssekretär, Reichstagsabgeordneter
- Peter Lippert (1879–1936), Theologe
- Albert Oeckl (1909–2001), Kommunikationswissenschaftler
- Notburga Ott (* 1954), geb. Nuß, Professorin für Sozialpolitik und Institutionenökonomik an der Ruhr-Universität Bochum [7]
- Franz Seraph von Pfistermeister (1820–1912), Staatsrat
- Joseph Pfleger (1872–1964), Reichstagsabgeordneter, Rechtsanwalt
- Max Pollwein (1885–1944), Jurist, Oberbürgermeister
- Franz Prechtl (geb. 1927), Gymnasiallehrer, Oberbürgermeister
- Franz Ignaz Pruner (1808–1882), Mediziner, Anthropologe
- Albrecht Mertz von Quirnheim (1905–1944), Offizier, Held des 20. Juli 1944
- Hans Raß (1911–1997), Landtagsabgeordneter, Landrat
- Emmanuel Reichenberger (1888–1966), Theologe
- Sebastian Regler (1884–1959), Jurist, Bürgermeister
- Johann Nepomuk von Ringseis (1785–1880), Mediziner
- Franz Anton Rußwurm (1831–1881), Theologe, Schulinspektor, Reichstagsabgeordneter
- Joseph Schaefler (1843–1891), Pfarrer, Abgeordneter
- Franz Xaver Schönwerth (1810–1886), Volkskundler
- Joseph Rudolf Schuegraf (1790–1861), Historiker
- Ignatius von Senestrey (1818–1906), Bischof
- Georg Sparrer (1877–1936), Apotheker, Reichstagsabgeordneter
- Ludwig Stiegler (geb. 1944), Jurist, Bundestagsabgeordneter
- Volker Ullrich (geb. 1975), Jurist, Wirtschaftswissenschaftler, Bundestagsabgeordneter
- Clement Utz (* 1954), Gymnasiallehrer. Schulleiter und Seminarvorstand am AAG in Regensburg [8]
- Georg Friedrich Wiedemann (1787–1864), Theologe, Historiker
- Helmut Wilhelm (geb. 1946), Richter, Bundestagsabgeordneter
- Georg Michael Wittmann (1760–1833), Bischof
Logo
Seit Ende Dezember 2013 hat die Schule ein neues Logo. Dieses stellt eine Eule dar, die einerseits für die humanistische Bildung (durch die alten Sprachen Latein & Griechisch) stehen, andererseits aber auch "die Erfindungen der Naturwissenschaft und Technik" symbolisieren soll.[9]
Quellen
Erasmus-Gymnasium Amberg - Schulchronik zum 375. Gründungsjubiläum, Hrsg.: Direktorat des Erasmus-Gymnasiums Amberg (2001)
Weblinks
- Website des Erasmus-Gymnasiums
- Programm der K. B. Studien-Anstalt zu Amberg . 1867/68 - 1890/91 (Digitalisat)
- Programm des K. Hum. Gymnasiums in Amberg : für das Studienjahr ... Böes, Amberg 1892 - 1915 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.eg-amberg.de/statistik abgerufen am 26. Oktober 2015
- ↑ http://eg-amberg.de/40-schule/schule-allgemein/1175-erasmus-gymnasium-oeffnet-sich
- ↑ http://www.eg-amberg.de/ausbildungsrichtungen
- ↑ http://www.eg-amberg.de/statistik
- ↑ http://www.eg-amberg.de/statistik
- ↑ https://www.linguistik.hu-berlin.de/de/institut/professuren/sprachgeschichte/mitarbeiter/donhauser
- ↑ http://www.sowi.rub.de/sozialpolitik/politik/index.html
- ↑ http://aag.schulen2.regensburg.de/index.php/ueber-uns/schulleitung
- ↑ http://eg-amberg.de/logo