Erdbeben in Peru 2019

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Erdbeben in Peru 2019
Erdbeben in Peru 2019 (Peru)
Erdbeben in Peru 2019 (Peru)
Datum 26. Mai 2019
Uhrzeit 07:41:14 UTC
Intensität VIII auf der MM-Skala
Magnitude 8,0 MW
Tiefe 122,6 km
Epizentrum 5° 48′ 43″ S, 75° 16′ 12″ WKoordinaten: 5° 48′ 43″ S, 75° 16′ 12″ W
Land Peru
Tote 2
Verletzte 30


An USGS gemeldete wahrgenommene Intensitäten

Das Erdbeben in Peru ereignete sich am 26. Mai 2019 in den frühen Morgenstunden um 2:41 Uhr Ortszeit. Sein Epizentrum lag in der Provinz Alto Amazonas, 78 km südöstlich der Ortschaft Lagunas und 94 km östlich der Stadt Yurimaguas, im Naturschutzgebiet Pacaya-Samiria. Der Bebenherd lag nach Angaben der United States Geological Survey (USGS) in einer Tiefe von etwa 123 km,[1] die peruanische Erdbebenwarte des Instituto Geofísico del Perú gibt die Tiefe mit 135 km an.[2] Das Beben dauerte etwa zwei Minuten und hatte eine Stärke von 8,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala.[3][4]

Es war das stärkste Erdbeben in Peru seit dem Erdbeben in Peru 2007. Es war in zahlreichen Städten Perus und Ecuadors zu spüren und wurde selbst noch in Bogotá (Kolumbien) wahrgenommen.[5]

Tektonischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Peru taucht die Nazca-Platte unter der großen Südamerikanischen Kontinentalplatte bis zu einer Tiefe von 650 Kilometern ab. Im Gebiet des Bebens bewegt sie sich dabei etwa 70 Millimeter pro Jahr ostwärts (relativ zur größeren Platte). Während die meisten Erdbeben in Subduktionszonen im Kontaktbereich zwischen den beiden tektonischen Platten entstehen (Interplatten-Erdbeben), ereignete sich dieses Beben an einer Abschiebung innerhalb der abtauchenden Nazca-Platte (Intraplatten-Erdbeben). Die Bruchfläche hatte nach Schätzungen von USGS eine Ausdehnung von 180 km × 50 km.[1][6]

Üblicherweise gibt es bei so tiefen Beben kaum Nachbeben.[6]

Schäden und Opfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Peru kamen zwei Menschen ums Leben.[7] Der Leitstelle COEN der peruanischen Zivilschutzbehörde INDECI zufolge gab es im Land 15 Verletzte,[7] im benachbarten Ecuador wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde SNGRD ebenfalls 15 Menschen verletzt.[8] Dass trotz der Stärke des Bebens relativ wenig Menschen zu Schaden kamen, wird auf die große Tiefe des Bebenherds und die abgelegene Lage des Epizentrums zurückgeführt.[6]

In Peru wurden 1147 Häuser beschädigt, davon mehr als 640 so stark, dass sie unbewohnbar wurden. 6 von 39 vom Beben betroffenen Gesundheitseinrichtungen und 8 von 219 betroffenen Bildungseinrichtungen wurden unbenutzbar.[9] In Summe entstanden auf 6,5 Straßenkilometern Schäden, dazu wurden zwei Straßenbrücken, zwei Fußgängerbrücken sowie ein Wasserreservoir beschädigt.[10] Für die gesamte Provinz Alto Amazonas wurde aufgrund der Empfehlung des Programa de Reducción de la Vulnerabilidad y Atención de Emergencia por Desastres (PREVAED) ein 60-tägiger Notstand ausgerufen, ebenso für mehrere Distrikte anderer Provinzen.[11][12] Etwa 1250 Soldaten wurden in die betroffenen Gebiete entsandt.[13]

Auch in Ecuador wurden Gebäude beschädigt. An einigen Orten brach die Stromversorgung ab.[13]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b M 8.0 - 78km SE of Lagunas, Peru. USGS, abgerufen am 6. Oktober 2019 (englisch).
  2. Sismo Yurimaguas Actualizado. In: twitter.com. Instituto Geofísico del Perú, 26. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019 (englisch).
  3. Heftiges Erdbeben erschüttert Peru. In: focus.de. 27. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
  4. Magnitude 8 earthquake strikes Amazon jungle in Peru, killing one. In: latimes.com. 26. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019 (englisch).
  5. Jack Guy, Karen Smith, Mariano Castillo: Peru earthquake leaves one dead and several injured. In: CNN. 26. Mai 2019, abgerufen am 26. Mai 2019 (englisch).
  6. a b c Tiegan Hobbs: Deep earthquake in Peru is felt along the length of South America: More to follow? In: temblor.net. 28. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019 (englisch).
  7. a b Zwei Tote durch Erdbeben in Peru. In: orf.at. 27. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
  8. Daniel Romero: En Ecuador hubo 15 heridos por el terremoto de 8.09 grados registrado en Perú. In: elcomercio.com. 27. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019 (spanisch).
  9. Informe de emergencia N° 517. (PDF; 4,81 MB) In: indeci.gob.pe. 29. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019 (spanisch).
  10. Sismo en Loreto: cifras actualizadas de daños. In: elcomercio.com. 28. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (spanisch).
  11. Peruanische Regierung: Decreto Supremo N° 098-2019-PCM. In: elperuano.pe. 27. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019 (spanisch).
  12. Peruanische Regierung: Decreto Supremo N° 100-2019-PCM. In: elperuano.pe. 28. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (spanisch).
  13. a b Powerful 8.0 magnitude earthquake kills 1, causes damage in north-central Peru. (Memento des Originals vom 26. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.accuweather.com In: accuweather.com. 27. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019 (englisch).