Erich Basarke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2016 um 16:43 Uhr durch 91.235.236.102 (Diskussion) (→‎Leben: Grabstätte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erich Basarke (* 15. November 1878 in Graudenz, Westpreußen; † 23. April 1941 in Chemnitz) war ein Architekt in Chemnitz.

Leben

Erich Basarke wurde 1878 im westpreußischen Graudenz (heute Grudziadz, Polen) als Sohn eines Schneiders geboren. Er studierte von 1900 bis 1903 in Dresden Architektur, verließ die Akademie aber ohne Abschluss. Ab 1904 war er Hilfsarchitekt im Hochbauamt Chemnitz. 1908 gründete er gemeinsam mit Alfred Zapp das Architekturbüro Zapp & Basarke. In der Folgezeit entwickelte er sich zu einem der produktivsten und vielseitigsten sächsischen Architekten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Zapp schied 1919 aus dem Büro aus. Erich Basarke heiratete 1912 die Fabrikantentochter Susanne Reinecker, die bereits 1930 starb. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor, Thea.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Städtischen Friedhof Chemnitz im Familiengrab Reineckers an der Augsburger Straße gegenüber dem Autohaus.

Neben Hochbauten entwarf Basarke Interieurs und Grabdenkmale. Eine Vielzahl seiner Entwürfe, überwiegend Wettbewerbsbeiträge, konnte nicht realisiert werden. Basarke begann im Stil des Historismus und Neoklassizismus zu bauen. In den 1920er Jahren schuf er einige Art déco-Gestaltungen und näherte sich zu Ende des Jahrzehnts der architektonischen Moderne an.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Kurtheater/König Albert Theater in Bad Elster (1914, mit Zapp)
Coburger Bank in Coburg (1915, mit Zapp)
Uhrturm in Chemnitz (1927)
  • 1908:–9999 Palast-Hotel „Wettiner Hof“ in Bad Elster, Bahnhofstraße 1
  • 1909:–9999 Radrennbahn in Chemnitz-Altendorf
  • 1909–1910: Bernsdorfer Schule in Chemnitz-Bernsdorf, Bernsdorfer Straße
  • 1910–1912: Gebäude der Handelskammer zu Chemnitz in Chemnitz, Carolastraße 4 (1939 erweitert)
  • 1911–1912: Fabrikgebäude der Werkzeugmaschinenfabrik Schubert & Salzer in Chemnitz
  • 1911–1917: „Büromaschinenbau“ der Wanderer-Werke in (Chemnitz-) Schönau, Zwickauer Straße 221
  • 1912:–9999 Wettbewerbsentwurf für ein Rathaus in Lugau (Erzgebirge) (prämiert mit einem von mehreren 1. Preisen)[1]
  • 1912–1913: Montagehalle der Werkzeugmaschinenfabrik Union in Chemnitz
  • 1912–1914: Strumpf- und Trikotagenfabrik Louis Bahner („ELBEO“) in Oberlungwitz, Stollberger Straße
  • 1913:–9999 Bauten der Werkzeugmaschinenfabrik J. E. Reinecker in Chemnitz, Bernhardstraße 68
  • 1913–1914: Hotel „Sachsenhof“ in Bad Elster, Badstraße 21
  • 1913–1914: Kurtheater in Bad Elster
  • 1913:–9999 Zigarrenfabrik der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine (GEG) in Frankenberg (Sachsen)
  • 1915–1917: Bankgebäude der Vereinsbank Coburg in Coburg, Theaterplatz 10/11
  • 1921–1924: Lager und Verwaltungsgebäude (so genannte Handelszentrale Chemnitz) der GEG in Chemnitz, Kauffahrtei
  • 1921–1922: Schachtgebäude der Gewerkschaft „Gottes Segen“ in Oelsnitz/Erzgeb., Pflockenstraße 28
  • 1921–1923: Wirkmaschinenfabrik Karl Lieberknecht in Oberlungwitz
  • 1921–1923: Fabrikgebäude der „Phänomen“-Werke Gustav Hiller AG in Zittau
  • 1921–1926: Bankgebäude der Deutsche Bank AG in Chemnitz, Falkeplatz 2
  • 1922:–9999 Umbau eines Geschäftshauses für die Leipziger Lebensversicherungs-AG in Leipzig
  • 1923:–9999 Neubauten der Trikotagenfabrik E. R. Häberle in Wittgensdorf
  • 1926:–9999 Zweigwerk der Strumpf- und Trikotagenfabrik Louis Bahner („ELBEO“) in Stollberg/Erzgeb.
  • 1926–1927: Erweiterungsbau des Kaufhauses Tietz in Chemnitz
  • vor 1927:–9 Kino „Kammerlichtspiele“ in Chemnitz, Marktgäßchen[2]
  • 1927:–9999 Uhrturm der Werkzeugmaschinenfabrik Schubert & Salzer in Chemnitz
  • 1927:–9999 Bankgebäude der Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank) in Hohenstein-Ernstthal
  • 1928:–9999 Siedlung der Gewerkschaft „Gottes Segen“ in Oelsnitz (Erzgebirge)
  • 1929–1930: Bankgebäude der Darmstädter und Nationalbank KGaA in Dresden, Waisenhausstraße

außerdem eine Vielzahl von Wohnhäusern.

Literatur

  • Antarktis (Einl.): Zapp & Basarke, Architekten B.D.A., Chemnitz. (Sonderausgabe der Zeitschrift Wohnungskunst, Das bürgerliche Heim.) Wohnungskunst-Verlag, Berlin 1915.
  • Carl Zetzsche (Einl.): Zapp & Basarke, Chemnitz. Verlag der Zeitschrift Das Haus der Neuzeit, Dessau um 1915.
  • Fred Otto (Einl.): Die Deutsche Bank, Filiale Chemnitz. Architekt Erich Basarke, Chemnitz. Verlag Küthe & Co., Düsseldorf 1926.
  • Otto Höver (Einl.): Erich Basarke. Gerstenberger, Chemnitz 1928.
  • Tilo Richter: Industriearchitektur in Chemnitz 1890–1930. (mit Fotos von Hans-Christian Schink, hrsg. vom Deutschen Werkbund Sachsen e.V.) Thom-Verlag, Leipzig 1995, ISBN 3-930383-10-1.
  • Yves A. Pillep: Erich Basarke. Ein Chemnitzer Architekt. Edition Vollbart, Chemnitz 2004, ISBN 3-935534-14-0.
  • Arne Winkelmann: Expressionistische Industriearchitektur. Erich Basarkes Uhrturm der Schubert & Salzer Maschinenfabrik in Chemnitz. Passage-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-932900-45-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wettbewerbe, Konkurrenz-Nachrichten, Beiblatt zu den Deutschen Konkurrenzen, Nr. 241 (vom 9. Januar 1913), S. 1461f.
  2. Deutsche Bauzeitung, 60. Jahrgang 1926, Nr. 85.