Erlebnispark Tripsdrill

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Tripsdrill

Badewannenfahrt

Ort Cleebronn, Deutschland
Eröffnung 1929
Besucher 720.000 pro Jahr[1] (2014)
Fläche 77 Hektar
Personal rund 150
Website www.tripsdrill.de
Tripsdrill (Deutschland)
Tripsdrill (Deutschland)
Tripsdrill
Lage des Parks
Koordinaten: 49° 2′ 7″ N, 9° 3′ 9″ O

Der Erlebnispark Tripsdrill ist ein Freizeitpark im Weiler Treffentrill bei Cleebronn in Baden-Württemberg. Angeschlossen ist ein Wildpark. Auf einer Fläche von 77 Hektar sind etwa 100 Attraktionen, zoologische Anlagen und Museen zu finden. Tripsdrill gilt als der älteste Freizeitpark Deutschlands und beging 2009 sein 80-jähriges Jubiläum. Der Park hat rund 150 Beschäftigte und empfängt jährlich etwa 720.000 Besucher.

Der Park hat durchgängig das Thema Schwaben anno 1880. Beispielsweise gibt es Badewannen, Schlappen und Gugelhupfe als Wagen.

Geschichte

Tripsdrill im Jahr 2006. Blick vom Michaelsberg

Am 30. Juni 1929 eröffnete Eugen Fischer, der Besitzer einer Gaststätte im Weiler Treffentrill bei Cleebronn, eine Altweibermühle, die anfangs nur aus einem kleinen Mühlenturm und einer Rutsche bestand. Die Namen Treffentrill und Tripsdrill sollen auf den römischen Hauptmann Trepho zurückgehen, der den Ort Trephonis Truilla genannt habe.[2] Angeblich wurde in der Nähe ein entsprechend beschrifteter Stein gefunden.[3] Der Name wird außerdem vom Trips und Trefz genannten wilden Hafer hergeleitet, der dort einst durch Drillen verarbeitet worden sein könnte. Außerdem gibt es in alten Redensarten den Ortsnamen Trudentrüll für einen Ort, der nicht existiert. Ortsüblich ist noch heute die Bezeichnung „Trulla“ für den Park.[4]

Gründer Eugen Fischer verstarb im Zweiten Weltkrieg, sein Sohn Kurt Fischer führte die Geschäfte des beliebten Ausflugsziels weiter. Die erste Mühle brannte 1946 nach einem Blitzeinschlag nieder. 1950 wurde die heutige Altweibermühle eingeweiht, den Festvortrag hielt August Lämmle.

Der Tierpark neben der Altweibermühle wurde 1957 mit 300 Tieren eröffnet. 1960 kam die erste Fahrattraktion in Form von pedalbetriebenen Lokomotiven hinzu. Das Heimatmuseum Trillarium entstand 1962. Der Freizeitpark wuchs allmählich über den Weiler hinaus. Gegenüber der Altweibermühle wurde 1970 die Altmännermühle eröffnet.

Das Wildparadies Tripsdrill wurde 1972 eröffnet und 1976 durch einen Streichelzoo erweitert, der Bestand wuchs dadurch auf über 1000 Tiere. Das Weinbaumuseum Vinarium wurde eröffnet und beherbergt seitdem eine der größten Sammlungen von Holz-Spindel-Pressen in Deutschland.

Seit 1986, als der Freizeitpark auf 45 Hektar erweitert wurde, sind die beiden Parks durch einen Zug auf Rädern (Stromberg-Express) verbunden. 1995 wurden weitere 15 Hektar zum Park hinzugefügt. Emanuel Mongon, ein weltbekannter Themenparkplaner, begann seine Arbeiten für Tripsdrill.

Kurt Fischer übergab 1996 die Geschäftsführung an seine Söhne Helmut, Roland und Dieter Fischer. Der Park wird seitdem als GmbH & Co. KG geführt. Im gleichen Jahr wurde das Waschzuberrafting eröffnet.

1998 eröffnete die Achterbahn G’sengte Sau. Dirk Auer, ein Extrem-Inliner, fuhr als erster Mensch überhaupt mit Rollschuhen über die Bahn. Der Burgkomplex Rauhe Klinge mit Wildwasserbahn wurde im Jahr 2000 eingeweiht. 2001 wiederholte Auer für eine Wetten-dass..?-Sendung die Inliner-Fahrt auf der Achterbahn mit einem Bierglas in der Hand. Ebenfalls 2001 wurde der Wildpark um 17 Hektar erweitert. 2002 wurde der erste Donnerbalken, eine Art Freifallturm, errichtet. Das ganze Jahr 2004 wurde als Jubiläumsjahr zum 75-jährigen Bestehen mit vielen Sonderveranstaltungen gefeiert. Ein zweiter Donnerbalken und die Spritztour wurden 2004 eröffnet. 2005 eröffnete mit zwei Jahren Verspätung das Seifenkistenrennen und vervollständigte damit den neuen Bereich Mühlental. Die Dorfstraße mit drei Häusern und der Maibaum auf dem Dorfplatz sind die Neuerungen des Jahres 2006.

Seit 2010 steht der Themenbereich Sägewerk fertig im Park. Die Achterbahn Mammut bildet in diesem Themenreich, der Tripsdrill ca. 20 Mio. € gekostet hat, das Hauptmerkmal. Mammut ist fast 30 m hoch, bis zu 90 km/h schnell[5] und wurde bereits am 28. April 2008[6] eröffnet.[7] Gebaut wurde sie von den Unternehmen Ing.-Holzbau Cordes (Holzbau), Gerstlauer Amusement Rides (Technik und Züge) und Ingenieurbüro Stengel (Berechnungen). Damit ist sie die erste Holzachterbahn komplett aus deutscher Produktion.[5]

In der Saison 2013 wurden zwei weitere Attraktionen eröffnet. Dabei handelt es sich um ein aus sieben Fachwerkhäusern bestehendes Gaudi-Viertel, in dem allerlei Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche beheimatet sind. Zudem wird eine Katapult-Achterbahn zur neuen Großattraktion des Parks.[8] Die Karacho-Bahn des deutschen Herstellers Gerstlauer mit LSM-Abschuss und vier Inversionen wurde im Juli 2013 eröffnet.[9]

Im Juli 2016 wurde der Themenbereich "Karle Koblenfresser" mit der Eröffnung einer neuen Familienattraktion, dem Heißen Ofen, fertiggestellt. Bei diesem Fahrgeschäft handelt es sich um einen Mini Apollo des italienischen Herstellers Technical Park. [10]

Blick vom Michaelsberg auf den Park im Jahr 2013 mit den Achterbahnen Karacho und Mammut im Vordergrund. Im Hintergrund: Die Bahnen Gesengte Sau und die Badewannenfahrt zum Jungbrunnen

Attraktionen (Auswahl)

Bild Name Jahr der Eröffnung
Vinarium, Weinmuseum mit der größten Holzspindel-Pressen-Sammlung Deutschlands 1976
Weinkübelfahrt, Rundfahrt - Hersteller: Metallbau Emmeln 1981
Wiegenhochbahn, Einschienenbahn – Hersteller: Metallbau Emmeln 1983
Kaffeetassenfahrt, Hersteller: Mack Rides 1984
Rasender Tausendfüßler, Achterbahn – Hersteller: Zierer 1986
Stromberg-Express, Verbindungsbahn zum Wildpark 1986
Wirbelpilz, Wellenflug – Hersteller: Zierer 1990
Schlappen-Tour, Berg- und Talbahn, Hersteller: Zierer 1991
Waschzuber-Rafting, Rapid River mit einer Ausstellung historischer Vorrichtungen zum Waschen, Mangeln und Bügeln im Wartebereich – Hersteller: Hafema 1996
G’sengte Sau, Achterbahn die erste Ausführung des Modells Bobsled Coaster von Gerstlauer Amusement Rides 1998
Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen, Wildwasserbahn von Mack mit, laut Angabe des Parks, Europas höchster Schussfahrt auf einer Wildwasserbahn 2000, erweitert 2002
Mühlbach-Fahrt, Kinderwildwasserbahn – Hersteller: ABC Engineering 2003
Doppelter Donnerbalken, Freifallturm – Hersteller: Bear und Bartholet 2003, erweitert 2004
Seifenkisten-Rennen, elektrisch angetriebene Autos, bereits für Kinder ab 3 Jahren geeignet – Hersteller: Prokar 2005
Maibaum: Attraktion Dorfstraße – Hersteller: abc rides 2006
Mammut, Holzachterbahn, Züge von Gerstlauer Amusement Rides 2008
Karacho, Stahlachterbahn, Hersteller: Gerstlauer Amusement Rides 2013
Murmelturm, Spring Ride, Hersteller: Moser Rides 2013
Gaudi-Viertel, Indoor-Spielbereich für Kinder 2013
Heißer Ofen, Mini Apollo, Hersteller: Technical Park 2016

Ehemalige Attraktionen

Name Typ Max. Höhe Hersteller Eröffnung Schließung Verbleib
Das rollende Weinfass Hexenschaukel - 1996 Umbau zu Phantastisches Weinfass
Phantastisches Weinfass - 1996 2011 2011 abgerissen

Trivia

Die Tatort-Folge „Der Schrei“ wurde im Herbst 2009 im Erlebnispark Tripsdrill gefilmt. Unter anderem sind das Waschzuber-Rafting und die Achterbahn Mammut zu sehen, aber auch zusätzliche Attraktionen wurden aufgebaut. In der Tatort-Folge heißt Tripsdrill „Prisca-Park“ und ist laut Handlung in Ludwigshafen angesiedelt.[11]

Am 23. Mai 2010 erhielt der Erlebnispark Tripsdrill einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, weil dort die längste Sockenleine der Welt aufgebaut worden war.[12] Mit 2324,08 Metern Länge und 27.868 Einzelsocken, konnte Tripsdrill den alten Rekord (24.725 Socken auf 2013,75 Metern) überbieten. Die Socken stammten von Parkbesuchern, die zu Spenden aufgerufen wurden und dafür eine kleine Aufmerksamkeit erhielten. Über die Pfingstferien wurde die Sockenleine im Park ausgestellt.[13]

Einzelnachweise

  1. Jubiläums- und Rekordjahr für den Erlebnispark Tripsdrill, abgerufen am 28. April 2015
  2. J.D.G. Memminger: Beschreibung, oder Geographie und Statistik, nebst einer Uebersicht der Geschichte von Württemberg. 1820
  3. F. J. Bertuch (Hrsg.): Neue allgemeine geographische und statistische Ephemeriden, Band 10. 1822
  4. Irmhild Günther: Altweibermühle Tripsdrill, in: Schwäbischer Heimatkalender 1996, S. 106–108.
  5. a b Beschreibung und technische Daten auf lifthill.net (abgerufen am 3. Mai 2008)
  6. Ab sofort am Start: Holzachterbahn „Mammut“ (Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive) auf tripsdrill.de
  7. Claudia Schönberger: Mit Tempo 80 durchs Sägewerk. In: Heilbronner Stimme vom 10. Oktober 2007, S. 25
  8. Pressemitteilung: Saisonbilanz Erlebnispark und Wintersaison Wildparadies & Natur-Resort: auf http://tripsdrill.de/ (PDF; 102 kB; abgerufen am 22. Oktober 2012)
  9. Pressemitteilungen Karacho – Tripsdrill baut eine Katapult-Achterbahn (PDF; 650 kB). Website des Erlebnispark Tripsdrill. Abgerufen am 6. Februar 2013.
  10. Tripsdrill komplettiert „Karle Kolbenfresser“-Themenbereich: „Heißer Ofen“ als Neuheit 2016 eröffnet. In: Parkerlebnis – Freizeitpark-Magazin. Abgerufen am 25. September 2016.
  11. Kommissarin Lena Odenthal ermittelt: „Tatort“ Tripsdrill. Erlebnispark Tripsdrill, abgerufen am 15. Juni 2013.
  12. Rekordversuch im Vergnügungspark Tripsdrill. Stimme.de, 23. Mai 2010, abgerufen am 15. Juni 2013.
  13. Die längste Sockenleine der Welt – Neuer Guinness-Weltrekord in Tripsdrill. Erlebnispark Tripsdrill, abgerufen am 15. Juni 2013.

Weblinks

Commons: Erlebnispark Tripsdrill – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Tripsdrill – Reiseführer