Erna Maria Johansen

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Erna Maria Johansen (* 18. April 1911 in Mecklenburg; † 27. April 1986 in Berlin) war eine deutsche sozialistische Pädagogin.

Leben

Geboren im Arbeitermilieu in Mecklenburg begann Erna Maria Johansen eine Ausbildung zur Heimerzieherin und Kindergärtnerin. 20-jährig kam sie nach Berlin und studierte am Sozialpädagogischen Seminar unter Leitung von Anna von Gierke in Berlin und suchte früh Kontakt zur Psychoanalyse. Mit 18 Jahren war sie der Sozialistischen Arbeiterjugend beigetreten. Sie wurde Mitglied der SPD und bewegte sich in linksmarxistischen Kreisen um Karl Korsch und Heinz Langerhans. Sie war mit Ernest J. Salter verheiratet. 1933 erhielt sie als SPD-Mitglied im Bezirksamt Prenzlauer Berg ein Berufsverbot. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte sie mit vier kleinen Kindern 1945 in einer Mecklenburger Kleinstadt, wo sie nach der Kapitulation die Leitung des Sozialamtes übernahm.

1947 kehrte sie mit ihrer Familie nach Berlin zurück und betätigte sich mit journalistischer Arbeit in Pädagogik und Politik, vor allem im Zusammenhang mit Schulreformbestrebungen. Nach ihrer Scheidung und der Einschulung des jüngsten Kindes folgten zwanzig Jahre vollberuflicher Sozialarbeit als Familienfürsorgerin im Rahmen der Erziehungsberatung, im Pflegekinderbereich des Landjugendamtes und im Sachgebiet Familienpflege im Senat von Berlin. Nach ihrer Pensionierung begann sie Fachbücher zu verfassen.

1951 beteiligte sie sich unter der Leitung von Grete Sonnemann an der Gründung des Arbeitskreises Neue Erziehung in Berlin. Sie initiierte Anfang der 1960er Jahre im Rahmen dieses Arbeitskreises die Elternbriefe („Peter-Pelikan-Briefe“) und veröffentlichte 1978 und 1986 zwei Studien zur sozialen Geschichte der Kindheit.

Werke

  • Betrogene Kinder. Eine Sozialgeschichte der Kindheit. Fischer 1978
  • Ich wollt, ich wäre nie geboren. Kinder im Krieg. Fischer 1986

Weblinks