Ernst August Charbonnier
Ernst August Charbonnier (getauft 8. Juli 1677 in Osnabrück; † 24. Mai 1747 in der Calenberger Neustadt (Hannover)) war ein Gartenkünstler vermutlich französischer Abstammung.[1]
Leben
Familie
Ernst August war der Sohn des vermutlich aus Frankreich stammenden Gartenkünstlers Martin Charbonnier und der jüngere Bruder von Georg Ludwig Charbonnier. Sein Sohn war Matthias Charbonnier.[1]
Werdegang und Werk
Ernst August Charbonnier wurde in Osnabrück getauft, wo sein Vater seinerzeit im Dienst des späteren Kurfürsten Ernst August und dessen Ehefrau Sophie von der Pfalz stand und für den dortigen Residenzgarten zuständig war.[1]
1713 arbeitete Ernst August Charbonnier im Französischen Garten in Celle. Nur wenige Jahre später wurde er 1717 zum Nachfolger seines Vaters ernannt für den Großen Garten in Herrenhausen.[1]
1720 legte Charbonnier für den Oberkammerherrn Ernst August von Platen den Garten beim Schloss Montbrillant an[1] (den späteren Welfengarten).[2]
1726/27 schuf Charbonnier die Herrenhäuser Allee aus 1.300 Linden als sichtbare Verbindung zwischen dem in der Stadt Hannover gelegenen Leineschloss und der Sommerresidenz in den Herrenhäuser Gärten. Zur gleichen Zeit schuf er die Allee im Berggarten,[1] die heute als Zufahrt von der Herrenhäuser Straße zum Welfenmausoleum führt und Eigentum des Welfenhauses ist.[3]
Ernst August Charbonnier starb 1747 in der Calenberger Neustadt.[1]
Literatur
- A. Rothert, M. Peters: Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut, 1646–1815, Hannover 1916
- Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 18, S. 217f.
- Eduard Schuster: Kunst und Künstler in den Fürstentümern Calenberg und Lüneburg in der Zeit von 1636–1727, Hannover 1905
- Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Boeck (Text) u.a.: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur gleichnamigen Wander- und Landesausstellung vom 10. bis 29. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages in Hannover, 10. Juli - 1. September 2000 Schloss Bückeburg und 9. - 27. Dezember 2002 im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, veranstaltet vom Heimatbund Niedersachsen e.V. und der Niedersächsischen Gesellschaft zur Erhaltung Historischer Gärten e.V, 2., korrigierte Auflage, Hannover: Heimatbund Niedersachsen, 2002, S. 75f.
- Helmut Knocke: Charbonnier, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 84, online über Google-Bücher
- Helmut Knocke: Charbonnier, in: Stadtlexikon Hannover, S. 110
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Helmut Knocke: Charbonnier (siehe Literatur)
- ↑ Eva Benz-Rababah: Welfengarten, in: Stadtlexikon Hannover, S. 665f.
- ↑ Helmut Knocke: Mausoleum, in: Stadtlexikon Hannover, S. 433
Personendaten | |
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NAME | Charbonnier, Ernst August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gartenkünstler des Barock |
GEBURTSDATUM | getauft 8. Juli 1677 |
GEBURTSORT | Osnabrück |
STERBEDATUM | 24. Mai 1747 |
STERBEORT | Calenberger Neustadt |