Ernst Boehe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juni 2016 um 17:16 Uhr durch SmartAssLevelPro (Diskussion | Beiträge) (Rechtschreibung korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst Adolf Boehe (* 27. Dezember 1880 in München; † 16. November 1938 in Ludwigshafen am Rhein) war ein deutscher Dirigent und Komponist.

Ernst Boehe (um 1907)

Leben

Boehe entstammte einer bayerischen Offiziersfamilie. Bereits als Gymnasiast nahm er Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt bei Rudolf Louis und Klavier bei Josef Pembaur. Ab 1900 studierte er an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München, wo ihn Ludwig Thuille (Komposition) und Heinrich Schwartz (Klavier) unterrichteten. Als Dirigent leitete er ab 1907 gemeinsam mit Walter Courvoisier die Volks-Sinfoniekonzerte des Kaim-Orchesters in München (spätere Münchner Philharmoniker) und übernahm von 1913 bis 1920 die Oldenburger Hofkapelle. Hier wurde er 1917 zum Professor ernannt. 1920 bis zu seinem Tod 1938 wirkte er als Generalmusikdirektor des Pfalzorchesters in Ludwigshafen am Rhein (der heutigen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz).

Erste Kompositionen Boehes entstanden während der Gymnasialzeit und erschienen ab 1900 im Druck, so z. B. die Lieder op. 1 und der Liederzyklus Tiefe Schatten op. 2. Den Schwerpunkt von Boehes Schaffen bilden programmatische Orchesterwerke, bes. der gewaltige 4-teilige Zyklus Aus Odysseus' Fahrten op. 6, dessen einzelne Teile („Ausfahrt und Schiffbruch“ op.6,1; „Insel der Kirke“ op.6,2; „Die Klage der Nausikaa“ op.6,3 und „Odysseus Heimkehr“ op.6,4) von der Musikalischen Akademie München und dem Kaimorchester in den Jahren 1903-05 und später auch von vielen anderen Orchestern aufgeführt wurden. Auf der Tonkünstlerversammlung im Juni 1903 in Basel errang der gesamte Zyklus einen „enthusiastischen Erfolg“ (NZsfM S.383), wodurch der Komponist recht bekannt wurde. Auch seine übrigen Orchesterwerke Taormina op. 9, Tragische Ouvertüre op. 10 und Symphonischer Epilog op. 11 erklangen noch in den Jahren vor 1910. Sie sind im Umkreis der Neudeutschen Schule angesiedelt und zeigen Einflüsse von Richard Strauss und Max von Schillings, mit denen Boehe befreundet war. Mit 30 Jahren beendete er seine Tätigkeit als Komponist weitgehend und konzentrierte sich auf seine durchaus erfolgreiche Dirigentenlaufbahn.

Literatur

  • Gottfried Heinz: Biographische Angaben im CD-Beiheft cpo 999 875-2 (Boehe: Tragische Ouvertüre etc., Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ltg. Werner Andreas Albert, 2002)
  • Kurzbiographie Ernst Boehe in NZsfM 1909 S.159 (14 Zeilen)

Weblinks