Es ist an der Zeit (Lied)
Es ist an der Zeit ist die von Hannes Wader getextete und gesungene Version von Eric Bogles No Man’s Land, das auch unter den Titeln The Green Fields of France und Willie McBride bekannt ist. Es spielt am Grab eines jungen Mannes, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Der Erzähler überlegt, wie der Soldat zu Tode gekommen sein könnte und ob er seinen „wirklichen Feind“ erkannt hätte. Im Refrain stellt er eine Verbindung zur Gegenwart her mit der Erkenntnis, dass sich nichts verändert hat. Die letzte Strophe endet mit der Titelzeile: „Es ist an der Zeit“.
Es ist an der Zeit | |
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Hannes Wader | |
Veröffentlichung | 1980[1] |
Länge | 6:20 |
Genre(s) | Liedermacher |
Text | Hannes Wader |
Musik | Eric Bogle unter dem Titel Green Fields of France |
Album | Es ist an der Zeit |
Inhalt
Von Eric Bogles Text übernimmt Wader u.a. Alter und Todesjahr des Soldaten, die Befürchtung, dass sein Tod grauenvoll gewesen sein könnte, die Erkenntnis, dass sich Gleiches immer wieder wiederholen wird. Wader verzichtet auf die im Originalrefrain dargestellte Szenerie, dass der Tote ein angemessenes Begräbnis mit Trommeln, Pfeifen und Querflöten bekommen haben könnte. Ein wichtiger Unterschied zwischen Original zur deutschen Übertragung ist die Namenlosigkeit des Opfers. Wader zeigt das Schicksal der Kriegstoten am Beispiel eines einzelnen Soldaten auf – anders als in dem 1981 entstandenen Lied Frieden von Georg Danzer, in dem von „vier Milliarden Toten“ die Rede ist. In der letzten Strophe jedoch spricht auch Wader von den Milliarden Toten, die ein nächster Krieg bringen könnte. Diese Strophe endet mit der Hoffnung, dass sich immer mehr Menschen finden würden, diesen Krieg zu verhindern: „Es ist an der Zeit“.
Aufbau
Die Einleitung mutet wie ein Natureinstieg an, mit der Champagne, dem Mittsommergrün, Mohnblumen und Gräsern. Unterbrochen wird die Idylle aber durch Grabkreuze und das Gräberfeld.
Die drei Strophen mit je acht Versen haben stumpfe Paarreime, der Refrain besteht aus zwei reimlosen Versen und zwei Versen mit klingendem Paarreim. Dem Dreivierteltakt entsprechend sind es vorwiegend Daktylen.
Musik
Rhythmik
Der etwas starr wirkende Dreivierteltakt wird durch Punktierungen und Synkopen aufgelockert.
Harmonik
Das Lied steht in F-Dur, wobei neben den anderen beiden Dur-Akkorden auch der parallele Moll-Akkord und die Subdominantparallele verwendet werden. Die Dominante wird mit der Septime ergänzt.
Melodik
Nach der dreifachen Tonwiederholung kommt der gängige Quartsprung. Der Tonumfang beträgt eine Undezime, wobei der tiefste Ton eine Septime unterhalb des Grundtones liegt, und zwar in den ersten vier Zeilen. Daran schließt sich spannungssteigernd der Sprung um eine Quinte nach oben an. Die Melodie bleibt in dieser höheren Lage, erst gegen Ende der Strophe führt sie wieder zum Grundton.
Veröffentlicht
Das Lied ist unter anderem auch von folgenden Künstlern veröffentlicht worden:
- Wacholder (im Wendejahr 1989)
- Hannes Wader zusammen mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker auf Mey, Wader, Wecker – das Konzert (2003)
- Reinhard Mey auf dann mach's gut (2013)
- Dominik Plangger auf der CD hoffnungsstur (2013)
- Alligatoah beim Soundcheck vor einem Konzert, den er auf YouTube veröffentlichte (2014)[2]
- NoRMAhl auf Friede den Hütten, Krieg den Palästen (2015)
Quelle
- Martin Ketels und Sanna Dinse, Liederkorb (Liederbuch 5), Bund-Verlag, Köln 1983, S. 40f
Einzelnachweise
- ↑ Lieder von Hannes Wader
- ↑ Alligatoah beim Soundcheck: "Es ist an der Zeit". In: YouTube. 14. März 2014, abgerufen am 5. Juni 2016.