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Eschweilera

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Eschweilera

Zweig einer Eschweilera-Art (wahrscheinlich Eschweilera ovata (Cambess.) Miers), Ajuruteua-Halbinsel, Bragança, Pará, Brasilien

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae)
Gattung: Eschweilera
Wissenschaftlicher Name
Eschweilera
Mart. ex DC.

Eschweilera ist eine Gattung innerhalb der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Die etwa 90 Arten sind im tropischen Süd- und Zentralamerika verbreitet. Mehrere Arten dienen als Nutzholz, viele sind gefährdet.

Beschreibung und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stamm von Eschweilera alvimii
Eschweilera alvimii
Illustration von Eschweilera compressa
Illustration von Eschweilera grandiflora
Eschweilera ovalifolia
Eschweilera ovata
Eschweilera ovata
Eschweilera ovata
Eschweilera ovata
Eschweilera ovata

In der Gattung Eschweilera finden sich Bäume unterschiedlicher Größe, die entsprechend in unterschiedlichen Stockwerken des Waldes wachsen: im Unterwuchs, im Kronendach oder als hochragende Emergenten. Die wechselständigen Laubblätter sind nicht an den Enden der Zweige gehäuft, es kommen Blattgrößen zwischen 5 und 60 Zentimeter in der Gattung vor. Die Blätter sind einfach, ganzrandig und glatt, die Blattaderung ist netzförmig.

Die Blütenstände entspringen entweder direkt an Stamm und dickeren Ästen, oder stehen seiten- oder endständig an den Zweigen. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Es sind sechs Kelch- und sechs Kronblättern vorhanden. Die sehr zahlreichen Staubblätter sind in einem Ring um den halboberständigen Fruchtknoten organisiert, der sich auf einer Seite zu einer Haube ausstülpt. Diese Haube ist über die Staubblätter des Rings gelegt und innen eingerollt, sie trägt unfruchtbare Staminodien und produziert innen Nektar. Bestäubende Insekten müssen unter diese Haube kriechen, fressen die Staminodien oder den Nektar und übertragen dabei den Pollen.

Die rundlichen bis kegel- und topfförmigen Kapselfrüchte bleiben bei der Reife am Baum hängen, öffnen sich dort mit einem Deckel (Operculum) und entlassen die Samen. Die Samen sind ungeflügelt, das Innere der Frucht ist nicht mit „Fruchtfleisch“ ausgefüllt. Die Samen können einen Arillus oder eine Sarkotesta aufweisen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Eschweilera wurde 1828 durch Carl Friedrich Philipp von Martius in Augustin-Pyrame de Candolle: Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis, Pars 3, S. 293[1] aufgestellt. Der botanische Gattungsname Eschweilera ehrt wahrscheinlich den deutschen Arzt und Botaniker Franz Gerhard Eschweiler (1796–1831).[2][3] Synonyme für Eschweilera Mart. ex DC. sind : Jugastrum Miers, Noallia Buc'hoz, Neohuberia Ledoux.[4]

Es sind etwa 90 Eschweilera-Arten beschrieben, ebenso viele sind nach Schätzungen noch unbeschrieben. Eschweilera ist molekulargenetischen Studien zufolge paraphyletisch (die der Gattung zugeordneten Arten bilden zwei Kladen, die allerdings nicht Schwestertaxa sind).

Die neotropische Gattung Eschweilera ist von Mexiko bis ins östliche Brasilien verbreitet und ist damit die Gattung innerhalb der Topffruchtbaumgewächse mit der weitesten Verbreitung. Eschweilera-Arten gedeihen meist in niedrigen Höhenlagen bis zu 1000 Metern, trockene oder überschwemmte Gebiete werden gemieden.

Es gibt etwa 90 Eschweilera-Arten:[5][6][4]

Nicht mehr in diese Gattung wird gestellt:

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Frans A. Stafleu, Richard S. Cowan: Taxonomic literature: a selective guide to botanical publications and collections with dates, commentaries and types. Volume 1 A-G, Bohn, Scheltema & Holkema, Utrecht, 2. Auflage, 1976. S. 801.
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv Eschweilera. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 28. Oktober 2018..
  5. Vollständige Artliste aus Lecythidaceae Pages.
  6. Eschweilera im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eschweilera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien