Eugen Münch (Unternehmer)

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Eugen Münch (* 1945 in Riedlingen) ist ein deutscher Unternehmer und Krankenhausmanager. Er ist Gründer und Großaktionär der Rhön-Kliniken.

Leben

Münch erlernte den Beruf des Müllers; eine Mehlstauballergie führte jedoch dazu, dass er in diesem Beruf nicht arbeiten konnte. Mitte der 1960er-Jahre studierte er Betriebswirtschaftslehre und einige Semester Jura, nachdem er zunächst über den zweiten Bildungsweg das Abitur absolviert hatte. Anschließend arbeitete er für einen Steuerberater, der für eine Abschreibungsgesellschaft tätig war, die sich mit einer maroden Kurklinik im damaligen Zonenrandgebiet in Bad Neustadt an der Saale verspekuliert hatte; dem Haus drohte die Insolvenz. Münch erstellte ein detailliertes Konzept, um die Klinik zu sanieren. Die Gesellschafter stellten Münch daraufhin im Jahr 1970 als Sanierer ein. 1974 wurde die Sanierung abgeschlossen[1]; im gleichen Jahr übernahm Münch die Geschäftsführung der „Kurbetriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH“, die später in „Rhön-Klinikum GmbH“ in Bad Neustadt a. d. Saale umbenannt wurde. Um „hinter die Kulissen blicken zu können“ erwarb Münch für 5.000 Euro einen Anteil an der Gesellschaft.[2]

Im Jahr 1988 wurde die GmbH in eine AG umgewandelt; Münch war hier Alleinvorstand. Im Jahr 1989 ging die AG an die Börse. Die Rhön-Klinikum AG ist seit 1996 im MDAX notiert. Seit 2005 ist Münch Aufsichtsratsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG.

Die von Münch und seiner Kette angekauften defizitären öffentlichen Kliniken werden mit dem Ziel rationalisiert, ein Jahr nach dem Erwerb den Break-Even-Punkt, also einen ersten Gewinn, zu erreichen. Diese drastische Umorganisation und Kostensenkung führt teilweise zu Konflikten mit Mitarbeitern und Gewerkschaften.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe Homepage von Münch bei den Rhön-Kliniken
  2. „Ohne eine Beteiligung hätte ich den Job nicht gemacht, denn nur so konnte ich hinter die Kulissen sehen“, meint Münch gegenüber manager-magazin.de im Jahr 2004 rückblickend.
  3. „Wenn Münch öffentliche Hospitäler saniert, verordnet er dem kranken Patienten keine homöopathische Kur, sondern verlegt ihn gleich auf die Notaufnahme. Um ein Jahr nach dem Erwerb den Break-Even-Punkt zu erreichen, rationalisiert er die defizitären Regionalhäuser, senkt brachial Kosten und organisiert neu. Kein Wunder, dass er sich damit nicht nur Freunde macht.“ Martin Scheele: Skalpell statt Homöopathie, in: Manager-Magazin 2. November 2004