Filialkirche Irrsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2016 um 10:27 Uhr durch Stefan Fadinger (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks: + commonscat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Filialkirche Irrsdorf ist eine römisch-katholische Kirche in Irrsdorf im Flachgau, Land Salzburg. Sie gehört zur Pfarre Straßwalchen im Dekanat Köstendorf der Erzdiözese Salzburg. Das Patroziniumsfest wird am 15. August, Mariæ Himmelfahrt, begangen.[1]

Geschichte

Irrsdorf, die Ortschaft

Irrsdorf wird unter dem Abt des Klosters Mondsees Oportinus bereits im 8. Jahrhundert als Ursisdorf urkundlich genannt, schon damals soll hier eine Kirche bestanden haben. Der jetzige Bau wurde unter Pfarrer Perchtold von Straßwalchen erbaut und am 18. April 1408 eingeweiht.

Zum Inventar gehörte ursprünglich auch ein Marienaltar (um 1520), von dem insbesondere vier Relieftafeln der Sonntagsseite[2] erhalten sind, die namensgebend für den Meister von Irrsdorf sind.

Zwischen 1684 und 1714 ist die Kirche neu ausgestattet worden. Die Kirche wurde 1928 sowie zwischen 1955 und 1957 renoviert.

Bis in die vorige Jahrhundertwende stand die Kirche weitgehend frei außerhalb des kleinen Bauernortes,[3] noch in den 1950ern war hier der Ortsrand.[4]

Bau

Die Kirche ist eine hohe einschiffige, gotische Kirche mit einspringendem Chor. Der Turm stammt von 1749.

Ausstattung

Kunsthistorisch beachtlich sind die auf 1408 datierten geschnitzten Türflügel mit der Hl. Maria und der Hl. Elisabeth.

Für den Hochaltar (1682–1684) lieferte Meinrad Guggenbichler das figürliche und ornamentale Schnitzwerk, die Tischlerarbeiten sind von Martin Mayr aus Mondsee, die Fassung besorgte Matthias Wichelhamer, und die beiden Altargemälde stammen von Friedrich Pereth. Guggenbichler schuf für diese Kirche auch einen Großteil der weiteren Ausstattung, so 1689 die Nebenaltäre.

1714 wurde der Altar der Leonhardskapelle geschaffen.

Die Orgel wurde im Jahr 1988 durch Firma Johann Pirchner, Steinach am Brenner, errichtet. Gleich einem Flügelaltar kann der Prospekt mit zwei Flügeltüren verschlossen werden.

In der Kirche befindet sich auch das Grabrelief eines römischen Reiters.

Friedhof

Der umgebende Friedhof ist mit einer Mauer rund umgeben. Hier befinden sich zwei denkmalgeschützte Bildstöcke. Der Bildstock Schmerzensmutter befindet sich im Eingangsbereich zum Kirchhof. Die Grabstätte Herzog ist als Kapellennische in der Friedhofsmauer eingelassen.

Sonstiges

Zur Kirche führt der Arnoweg (Etappe 59 Irrsdorf – Mattsee),[5] Er verbindet wichtige frühe Geschichtsorte des Salzburger Erzbistums.

Literatur

  • Elfriede Kapeller: Die spätgotische Kirchentür in Irrsdorf: porta ecclesiae – porta paradisi; Kirchenportal und Paradiesespforte. Carolino Augusteum, Salzburger Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Salzburg 1999, ISBN 3-901014-62-4 (Jahresschrift / Salzburger Museum Carolino Augusteum 45. 1999).
  • Jutta Reisinger-Weber: Der Monogrammist IP und sein Umkreis. Klinger, Passau 2007, ISBN 978-3-932949-66-1 (Neue Veröffentlichungen des Instituts für ostbairische Heimatforschung der Universität Passau; Bd. 58).

Weblinks

Commons: Filialkirche Mariae Himmelfahrt in Irrsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 219f.
  2. heute im Salzburg Museum, Inv.-Nr. 191/28-194/28
  3. vergl. 3. Landesaufnahme um 1890, Layer online bei DORIS, Erste Landesaufnahmen
  4. SAGIS, Layer Historische Orthofotos, Befliegung 1952–1954
  5. Voralpen: 59 Irrsdorf – Mattsee, arnoweg.com (Direktlink).

Koordinaten: 47° 58′ 2,1″ N, 13° 16′ 53,7″ O