Finowfurt

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Finowfurt
Gemeinde Schorfheide
Koordinaten: 52° 51′ N, 13° 41′ OKoordinaten: 52° 51′ 0″ N, 13° 40′ 58″ O
Höhe: 32 m ü. NN
Einwohner: 4592 (31. Jan. 2010)
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 16244
Vorwahl: 03335
Finowfurt (Brandenburg)
Finowfurt (Brandenburg)

Lage von Finowfurt in Brandenburg

Finowfurt ist ein Ortsteil der Gemeinde Schorfheide im brandenburgischen Landkreis Barnim.[1] Er entstand 1929 durch den Zusammenschluss von Schöpfurth und Steinfurth, zweier im Mittelalter entstandenen Dörfer an einem Übergang über die Finow. Der Ort ist Amtssitz der Gemeinde Schorfheide.

Geografie

Finowfurt liegt circa zwei Kilometer von der Kreisstadt Eberswalde entfernt (Entfernung zwischen den Zentren etwa zehn Kilometer), direkt an der Autobahn 11 und der Bundesstraße 167 sowie am Finowkanal und Oder-Havel-Kanal. Südlich des Ortes liegt der Flugplatz Finow, der bis 1994 vom sowjetischen Militär genutzt wurde.

Der Ort grenzt im Norden an die Ortsteile Groß Schönebeck, Werbellin und Lichterfelde der Gemeinde Schorfheide, im Osten an die Stadt Eberswalde, im Süden an die Stadt Biesenthal (Amt Biesenthal-Barnim) und im Westen an die Gemeinde Marienwerder, ebenfalls dem Amt Biesenthal-Barnim angehörig.

Geschichte

Die Kirche in Finowfurt (2011)
Sitz der Gemeindeverwaltung Schorfheide in einem alten Speicher in Finowfurt (2015)

Finowfurt entstand zum 1. Januar 1929 durch den Zusammenschluss der beiden Dörfer Schöpfurth und Steinfurth, beide Dörfer wurden erstmals im Jahre 1375 im Landbuch Karls IV. erwähnt.

1907 eröffnete für den Personen- und Güterverkehr die Eberswalde-Finowfurter Eisenbahn. 1947 ging sie an die Landesbahn Brandenburg und 1949 an die Deutsche Reichsbahn über. 1996 stellte diese ihren Betrieb auf Grund des wirtschaftlichen Niedergangs ab 1990, der Verlagerung des Frachtaufkommens auf die Straße und dem Abzug der GUS-Streitkräfte 1994 ein.

Zum 21. August 1992 wurde im Zuge der Ämterbildung in Brandenburg das Amt Barnim-Nord mit Sitz in Finowfurt gebildet,[2] in dem die vier Gemeinden Eichhorst, Finowfurt, Lichterfelde und Werbellin zusammengeschlossen waren. Zum 30. Dezember 1997 schlossen sich die Gemeinden Lichterfelde, Finowfurt, Werbellin und Eichhorst zu einer neuen Gemeinde Finowfurt zusammen.[3] Zum selben Zeitpunkt wurde das Amt Finowfurt ausgelöst und die neue (Groß-)Gemeinde Finowfurt wurde amtsfrei.[4]

Am 31. Dezember 2002 wurde die Gemeinde Altenhof (Amt Joachimsthal (Schorfheide)) in die Gemeinde Finowfurt eingegliedert, die damit aus dem Amt Joachimsthal (Schorfheide) ausschied.[5]

Am 16. August 2002 genehmigte das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg den Zusammenschluss der zu diesem Zeitpunkt noch amtsangehörigen Gemeinde Groß Schönebeck (Amt Groß Schönebeck (Schorfheide)) und der amtsfreien Gemeinde Finowfurt.[6] Der Zusammenschluss wurde jedoch erst am Tag der landesweiten Kommunalwahlen vom 26. Oktober 2003 rechtswirksam. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Amt Groß Schönebeck (Schorfheide) aufgelöst, die neue Gemeinde Schorfheide ist amtsfrei.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Aufgrund der früheren Stationierung von Militärflugzeugen in Finowfurt entstand hier das Luftfahrtmuseum Finowfurt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Höhepunkt eines jeden Jahres ist das Flößerfest, welches seit 1995 jährlich, meist im Juni, stattfindet und Besucher aus Nah und Fern anzieht.
  • Seit Mai 2010 wird ein in Anlehnung an eine alte Tradition das Heimatfest wieder gefeiert, das von der Freiwilligen Feuerwehr Finowfurt und den Vereinen des Ortes durchgeführt wird.
  • Seit 2007 findet außerdem alle vier Jahre auf dem Flugplatz Finow bzw. in den Räumen des Luftfahrtmuseums das Chaos Communication Camp statt, das mehrere tausend Hacker und Technikbegeisterte anlockt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Auf dem ehemaligen Militärflugplatz Finow entstand bis Ende 2011 das zum damaligen Zeitpunkt größtes Photovoltaik-Kraftwerk Europas. Die 120 Millionen Euro teure Erweiterung „Finow Tower II“ steigerte die Leistung des bisherigen Solarstrom-Kraftwerks um 60,2 Megawatt auf 84,5 Megawatt. Die Anlage kann nach Fertigstellung 23.500 Haushalte mit Strom versorgen.[8]

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks

Commons: Finowfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Gemeinde Schorfheide vom 29. Oktober 2008 PDF
  2. Bildung der Ämter Lieberose, Wahrenbrück, Britz-Chorin, Barnim-Nord, Falkenberg-Höhe, Wusterwitz und Heideblick. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 19. August 1992. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 69, 16. September 1992, S. 1278–1280.
  3. Neubildung der Gemeinde Finowfurt. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 24. Oktober 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 46, 19. November 1997, S. 942.
  4. Auflösung des Amtes Finowfurt. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 26. August 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 50, 16. Dezember 1997, S. 998.
  5. Eingliederung der Gemeinde Altenhof in die Gemeinde Finowfurt. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 24. April 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, 2002, Nummer 48, Potsdam, den 20. November 2002, S. 1016 PDF
  6. Bildung der neuen Gemeinde Schorfheide. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 16. August 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, 2002, Nummer 38, Potsdam, den 11. September 2002, S. 837 PDF
  7. Fünftes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Barnim, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Uckermark (5.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S. 82), geändert durch Gesetz vom 1. Juli 2003 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 10, S. 187)
  8. In Brandenburg entsteht größtes Solarkraftwerk Europas http://www.stromtip.de 1. September 2011