Felix Görmann

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Flix (rechts) zusammen mit Ralph Ruthe auf der Leipziger Buchmesse (2010)

Flix (eigentlich Felix Görmann, * 16. Oktober 1976 in Münster (Westfalen)) ist ein deutscher Comiczeichner, -autor und Cartoonist.

Leben

Flix studierte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken und an der Escola Massana in Barcelona Kommunikationsdesign. 1998 veröffentlichte er, angeregt von Peter Butschkow, seinen ersten professionellen Comic, Who the fuck is Faust?, im Eichborn Verlag. 2002 folgte der Farb-Band Radio Ohrgasmus – Talkguerilla beim Carlsen Comic-Label B&L.

Im gleichen Jahr beendete Flix sein Studium und zeichnete als Diplomarbeit einen Comic. Ursprünglich sollte dieser in vier Bänden beim Independent Verlag Zwerchfell mit dem Titel Held erscheinen, von denen aber nur der erste Band ("Kurze Hosen, Holzgewehr") realisiert wurde. 2003 veröffentlichte Carlsen Comics die gesamte Diplomarbeit in einem Band. In dieser Geschichte erzählt Flix sein gesamtes Leben von der Geburt bis zum Tod, also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. held erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Max-und-Moritz-Preis 2004 als „bester deutscher Comic“. Bisher wurde held in drei Sprachen, Spanisch (héroe, Bang Ediciones/Barcelona), Französisch (heros, Paquet/Geneve) und Koreanisch, übersetzt. Ein Jahr später veröffentlichte Flix den Band sag was (Carlsen Comic), eine teils autobiografische Beziehungsgeschichte über das Aufblühen und Vergehen einer großen Liebe. 2006 erschien der Band mädchen, der eine Sommerliebesgeschichte erzählt, die an einem einzigen Tag stattfindet.

Seit 2002 zeichnet Flix die Cartoonreihe Verflixt!, die in verschiedenen Zeitungen abgedruckt wird (u.a. Saarbrücker Zeitung) und von der 2005 der erste Sammelband unter dem Titel Verflixt! … und jetzt?! erschienen ist. Von Oktober 2005 bis August 2007 erschienen insgesamt 77 Folgen der tagebuchartigen Comicstripserie Seitenwechsel auf Spiegel online, in denen Flix von seinem Job als Dozent für Zeichnen erzählt, den er an der HbK Saarbrücken im Anschluss an sein Studium innehatte. Seit Mitte 2006 ist auf seiner Website das Online-Comictagebuch heldentage zu finden, in dem Flix – zu Beginn täglich, später in unregelmäßigen Abständen – kleine Episoden aus seinem Leben aufzeichnet. Eine Serie über die Erfahrungen mit der deutschen Teilung erschien im Berliner Tagesspiegel – im August 2009 wurde die Sammlung unter dem Titel Da war mal was veröffentlicht. Am 5. August wurde dazu eine OpenAir-Ausstellung eröffnet; dies in Berlin an der Gedenkstätte Berliner Mauer. Ebenfalls im Jahr 2009 erschien der Fortsetzungscomic Faust, eine Neuinterpretation des gleichnamigen Dramas von Johann Wolfgang von Goethe, über einen Zeitraum von fünf Monaten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er wurde später als Buch veröffentlicht. Flix veröffentlichte mit Don Quijote zum zweiten Mal eine Adaption eines klassischen Werkes; sie erschien 2012 zunächst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[1] dann in Buchform.

Die Reihe Schöne Töchter erschien 2010 bis Oktober 2015 in der Tageszeitung Der Tagesspiegel. 2012 wurde ihm dafür der Max-und-Moritz-Preis "Bester Comic-Strip" verliehen. Sie befasst sich in abwechslungsreicher Seitenarchitektur und zurückhaltender Kolorierung in leiser Ironie mit dem "Panorama eines modernen Liebeslebens" zwischen Mann und Frau.[2]

Seit Oktober 2015 schreibt und zeichnet Flix den Comicstrip Glückskind, der jeden Montag im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint.

Seine Comics sind Fiktion; sie tragen meist autobiographische Züge.

Felix Görmann lebt in Berlin (Pankow). Er hat zwei Töchter, die 2012 und 2016 geboren wurden.[3]

Auszeichnungen

  • ICOM Independent Comic Preis als „Bester Funny“ 2003 für Held
  • Max-und-Moritz-Preis 2004 als „Bester deutschsprachiger Comic“ für Held
  • Swiss Cartoon Award 2004 für die Verflixt!-Reihe (Zeitungsstrips)
  • Stuttgart Cartoon Award 2007
  • PENG! – Der Münchner Comicpreis 2009 als „Bester deutscher Comic“ für Der Swimmingpool des kleinen Mannes
  • Max-und-Moritz-Preis 2012 als „Bester Comic-Strip“ für Schöne Töchter

Werke

  • 1998 Who the fuck is Faust?
  • 2002 Radio Ohrgasmus – Talkguerilla
  • 2002 Die drei Federn (mit Eckhart Breitschuh), 5.Band der Serie „Grimm“, Zwerchfell Verlag
  • 2002 held - Kurze Hosen, Holzgewehr, Zwerchfell Verlag
  • 2003 held
  • 2004 sag was
  • 2005 Verflixt! … und jetzt?! (Cartoons)
  • 2006 Für Dich – Du bist süß! (Cartoons)
  • 2006 mädchen
  • 2007 heldentage
  • 2009 Verliebt! (Cartoons)
  • 2009 Der Swimmingpool des kleinen Mannes (heldentage 2.0)
  • 2009 Da war mal was...
  • 2009 Tut mir leid, aber Weihnachten fällt aus
  • 2010 Faust, Der Tragödie erster Teil, Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3-551-78977-8
  • 2012 Don Quijote, Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3-551-78375-2
  • 2013 Ferdinand, der Reporterhund (mit Ralph Ruthe), Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3551728944
  • 2013 Ferdinand, der Reporterhund - Band 2 (mit Ralph Ruthe), Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3551728975
  • 2014 Das Schlaf, ALADIN Verlag, Hamburg ISBN 978-3-8489-1016-8
  • 2014 Ferdinand, der Reporterhund - Band 3 (mit Ralph Ruthe), Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3551728982
  • 2015 Schöne Töchter, Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3551788399
  • 2016 Münchhausen. Die Wahrheit übers Lügen (mit Bernd Kissel), Carlsen Verlag, Hamburg ISBN 978-3-551-76303-7

Übersetzungen

mädchen

  • 2010 Dziewczyny, übers. von Marek Kraska, Warszawa : Timof Comics, 112 S.

Da war mal was...

  • 2011 (Portugiesisch) Quando lá tinha o muro... Lembranças daqui e de lá, übers. von Dennis Gerstenberger und Fabiana Fogel Gerstenberger : Tinta Negra, 124 S.
  • 2009 Pamiȩtam, jak ... : wspomnienia o tej i tamtej stronie, übers. von Marek Kraska, Warszawa : Timof Comics, 108 S.

sag was

  • 2007 Di algo, übers. von Angèlica Ripa, Barcelona: Bang Ediciones, 122 S.

held

  • 2005 héroe, übers. von Josep Caldes und Valls y Eduard Bartoll Teixidor, Barcelona: Bang Ediciones, 128 S.
  • 2005 heros, übers. von ?, Paquet: Geneve, 128 S.
  • Koreanisch

Ausstellungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FAZ.net 4. Mai 2012
  2. Flix und seine "Schönen Töchter": Der Wal im Wohnzimmer, Rezension im Deutschlandradio Kultur vom 10. August 2015
  3. Heldentag 855. der-flix.de, 26. November 2012, abgerufen am 14. November 2013.