Flugkörpergeschwader

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Geschwaderwappen des FKG 1
Geschwaderwappen des FKG 2

Flugkörpergeschwader (FKG) war die Bezeichnung für zwei mit ballistischen Pershing I-Raketen ausgerüstete mobile Verbände der Luftwaffe der deutschen Bundeswehr. Im Verteidigungsfall war die Bestückung dieser deutschen Flugkörper mit US-amerikanischen nuklearen Sprengköpfen vorgesehen. Die beiden Geschwader waren der NATO schon in Friedenszeiten unterstellt.

Aufstellung

Vorläufer der Flugkörpergeschwader war die seit Anfang 1959 bestehende Flugkörpergruppe 11 mit dem Flugkörper TM 61-Matador.

Die Aufstellung des Flugkörpergeschwaders 1 (FKG 1) mit dem Waffensystem Pershing begann 1963 in Landsberg/Lech. Mit Indienststellung der Flugkörperausbildungs-/Trainingsgruppe sowie der Flugkörpergruppen 12 und 13 und der Auflösung der Flugkörpergruppe 11 waren 1965 die Maßnahmen zum Aufbau des Geschwaders abgeschlossen.

Das Flugkörpergeschwader 2 (FKG 2) wurde 1965 in Lechfeld aufgestellt, verlegte im gleichen Jahr nach Nörvenich, 1966 nach Wuppertal und 1968 an seinen endgültigen Standort Geilenkirchen. Unterstellt waren ihm die Flugkörpergruppen 21 und 22 sowie die Flugkörperausbildungs-/Trainingsgruppe.

Einführung des Waffensystems Pershing 1a

Pershing 1a der Bundeswehr aus dem Flugkörpergeschwader 2, Geilenkirchen
Pershing 1a des FKG 2, August 1989, Geilenkirchen

1971 wurden die Verbände mit der leistungsgesteigerten Pershing 1a ausgerüstet. Dies bedeutete unter anderem eine Umstellung von Ketten- auf Radfahrzeuge und von analogen auf digitale Waffenrechner.

Gleichzeitig erfolgte eine Umstrukturierung der Flugkörpergeschwader. Sie setzten sich nun aus dem Geschwaderstab, einer Unterstützungs- und einer Einsatzgruppe zusammen.

Die Unterstützungsgruppe bestand aus einer Stabsstaffel mit Fahrschule und angegliedertem Unteroffizierlehrgang, einer

  • Flakbatterie (Flak 20mm Zw) als Geräteeinheit,
  • Luftwaffensanitätsstaffel,
  • Sicherungsstaffel,
  • Versorgungsstaffel.

Die Einsatzgruppe gliederte sich in eine Stabsstaffel und vier Flugkörperstaffeln. Eine Flugkörperstaffel bestand aus:

  • drei Abschussbereichen,
  • Fernmeldezug,
  • Sicherungszug mit vier Sicherungsgruppen,
  • Staffelzug, sowie
  • einem angegliederten US-Team.

Im Zuge der Abrüstung im Zusammenhang mit dem INF-Vertrag wurden beide Geschwader am 31. Dezember 1991 außer Dienst gestellt.

Siehe auch

Zur Ausrüstung der Bundeswehr gehörten auch die Kurzstreckenraketen MGM-29 Sergeant und MGM-52 Lance. Sie waren den Artillerietruppen des Heeres auf Korpsebene unterstellt, auf Divisionsebene die MGR-1 Honest John bzw. später Leichtes Artillerieraketensystem Lars1, Lars2 und Mars.

Quellen

Weblinks