Forsthöfe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Forsthöfe ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet von Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Einöde befand sich gute 2 km westsüdwestlich von Wassertrüdingen auf einer Höhe von 424 m ü. NHN. Sie war unmittelbar von Feldern umgeben, im Westen Kugelmüller Schlag genannt, im Nordwesten Storchennest, im Norden Neubruch, im Nordosten Unterfeld und im Osten Mittel- und Oberfeld. Im Süden grenzten die Waldgebiete Kugelmühlerschlag und Forsthöferschlag an.[1] Heute ist das ehemalige Ortsgebiet bewaldet. Der Flurname Forstwiesen erinnert noch an den Ort, eine offene Flur, die im Norden von der Wörnitz begrenzt wird und im Süden vom Forstgraben, einem rechten Zufluss der Wörnitz.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forsthöfe lag im Fraischbezirk des oettingen-spielbergischen Oberamt Aufkirchen, was jedoch vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen bestritten wurde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einem alten und einem neuen Forsthof und einem Jägerhaus. Das Jägerhaus unterstand Oettingen-Spielberg direkt, die beiden Forsthöfe hatten das oettingen-spielbergische Vogtamt Hirschbrunn als Grundherrn. Der neue Forsthof wurde 1740 erbaut und mit Feldlehen des verkauften und zerschlagenen Anteils des sogenannten Deibler-Hofs (s. Stahlhöfe) bestückt.[3]

Infolge des Gemeindeedikts wurde Forsthöfe 1809 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Fürnheim zugeordnet.[4] 1818 erfolgte die Umgemeindung in die neu gebildete Ruralgemeinde Reichenbach.[5] Zu beiden Anwesen gehörten rund 36 ha Acker- und Grünflächen.[1] In den 1870er Jahren wurde der Ort bereits nicht mehr erwähnt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001836 001861
Einwohner 20 31 13
Häuser[6] 2 2
Quelle [7] [8] [9]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten waren nach St. Nikolaus (Dornstadt) gepfarrt,[3] die Katholiken nach Mariä Himmelfahrt (Hirschbrunn).[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Forsthöfe im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  2. (Forsthöfe) im BayernAtlas
  3. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 413f.
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 535.
  5. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet und 1837 als „Wohngebäude“.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 222.
  9. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1006, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 2′ 4,5″ N, 10° 34′ 2,2″ O