Franz Kossmat
Franz Kossmat (* 22. August 1871 in Wien; † 1. Dezember 1938 in Leipzig) war ein österreichisch-deutscher Geologe, Mineraloge und Geophysiker.
Leben
Franz Kossmat war Professor der Mineralogie und Geologie an der Technischen Hochschule Graz. Von 1913 bis 1934 war er Direktor des Sächsischen Geologischen Landesamtes und Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Leipzig. 1920 veröffentlichte er die erste Schwerekarte von Mitteleuropa. In der Geologie von Mittel- und Westeuropa spielt Kossmats Name heute noch eine wichtige Rolle, da die Unterteilung des Variskischen Gebirges auf ihn zurückgeht. Darüber hinaus gehörte Kossmat unter anderem mit Karl Erich Andrée, Gustav Angenheister, Immanuel Friedländer, Beno Gutenberg, Gerhard Krumbach, Karl Mack, Ludger Mintrop, Peter Polis, August Heinrich Sieberg und Emil Wiechert zu den Gründungsmitgliedern der am 19. September 1922 in Leipzig gegründeten Deutschen Seismologischen Gesellschaft, der heutigen Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft. 1925 wurde er zum Mitglied der Leopoldina und 1937 zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Im November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.
1955 wurde der Kossmatplatz in Wien-Favoriten nach ihm benannt.
Seine Grabstätte auf dem Südfriedhof Leipzig wurde 2014 aufgelassen, konnte jedoch aufgrund engagierter Bemühungen 2015 wiedererrichtet werden.
Schriften (Auswahl)
- 1900: Ueber die geologischen Verhältnisse des Bergbaugebietes von Idria. in: Jahrbuch der k.k. Geologischen Reichsanstalt, Jg. 49, Wien 1900, S. 259-286 (Digitalisat; PDF; 2,4 MB)
- 1916: Paläogeographie (Geologische Geschichte der Meere und Festländer). 2., neubearb. Aufl. Berlin [u.a.]: Göschen (Sammlung Göschen; 406)
- 1920: Die mediterranen Kettengebirge in ihrer Beziehung zum Gleichgewichtszustande der Erdrinde. - Abh. d. Math.-Phys. Klasse der Sächs. Akad. d. Wiss., Band 38, Nr. 2, Leipzig (Teubner).
- 1922: Übersicht der Geologie von Sachsen, Dresden, Leipzig 1922, 2. Auflage 1925
- 1924: Geologie der zentralen Balkanhalbinsel, Gebr. Borntraeger
- 1927: Gliederung des varistischen Gebirgsbaues. Abhandlungen des Sächsischen Geologischen Landesamtes, Bd. 1. S. 1–39
- 1931: Das Erdbild und seine Veränderungen, Leipzig: Akademische Verlagsgesellschaft
- 1936 Paläogeographie und Tektonik. Berlin: Borntraeger
Literatur
- Thierbach: Kossmat Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 150 f. (Direktlinks auf S. 150, S. 151).
Weblinks
- Literatur von und über Franz Kossmat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Franz Kossmat an der Universität Leipzig (Sommersemester 1914)
- Franz Kossmat im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Werke von und über Franz Kossmat in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Eintrag Franz Kossmat im Personen-Wiki der SLUB Dresden
- Nachruf Franz Kossmat der Geologischen Bundesanstalt Wien
- Universitätssammlungen in Deutschland
- Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
- Nachlassverzeichnis Kalliope
- Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
Personendaten | |
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NAME | Kossmat, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Kossmat, Franz Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Geowissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 22. August 1871 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1. Dezember 1938 |
STERBEORT | Leipzig |
- Geophysiker
- Mineraloge
- Geologe (19. Jahrhundert)
- Geologe (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Ehrendoktor der Technischen Universität Wien
- Person (Cisleithanien)
- Deutscher
- Geboren 1871
- Gestorben 1938
- Mann