Franz Mikorey (Bildhauer)

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Franz Mikorey (* 30. Dezember 1907 in Dessau; † 17. September 1986 in München) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Mikorey verbrachte seine Kindheit in Partenkirchen und besuchte die dortige Schnitzschule. Von 1925 bis 1930 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München bei Josef Wackerle, mit dem er zeitlebens befreundet war. Er hatte ein Atelier in Bogenhausen.

In der Zeit des Nationalsozialismus waren Mikoreys Werke in der Großen Deutschen Kunstausstellung regelmäßig vertreten, so z. B. 1942 mit dem Relief Sonnengott.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Mikorey u. a. Präsident der 1946 wiedergegründeten Münchner Sezession und Mitglied in der als eingetragener Verein organisierten Ausstellungsleitung Große Kunstausstellung im Haus der Kunst München e. V.[2] 1969 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen.[2]

Mikoreys Vater war der Generalmusikdirektor Franz Mikorey, sein Großvater der Opernsänger Max Mikorey (1850–1907). Der Psychiater Max Mikorey (1899–1977) war sein ältester Bruder.

Grab von Franz Mikorey auf dem Friedhof München-Solln

Franz Mikorey starb 1986 in München und ist auf dem Friedhof Solln beigesetzt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Relief am Haus Maximiliansplatz 13
Rosselenker, Goethestraße in München

Mikorey arbeitete figürlich in Stein, Bronze und Holz. Typische Motive seiner Skulpturen sind Tiere, häufig Pferde. Neben großen Reliefs und Plastiken im öffentlichen Raum schuf er Miniaturen und zahlreiche Porträts bekannter Zeitgenossen.[2] Zu den Porträtierten zählten Rupprecht von Bayern, Richard Strauss, Hans Pfitzner, Carl Orff, Richard Riemerschmid, Feodor Lynen, Fritz Kortner, Adolf Hartmann, Johannes Steinhoff, Josef Ratzinger, Peter von Siemens und Rolf Rodenstock.[2]

  • Denkmal für noch nicht zurückgekehrte Kriegsgefangene (im Bogen unter dem Alten Rathaus München), 1954, Relief[3]
  • Vater-Sohn-Brunnen (Passage zum Dom, Weinstr. 3, München), 1957, Serpentino, Bronze[4]
  • Doppelschalenbrunnen (Innenhof der Bayerischen Staatsbank, Prannerstr. 2, München), 1960[5]
  • Hygieia (vor dem Hygiene-Institut der LMU, Pettenkoferstraße, München), 1961, Bronze[6]
  • Genien über den Proszeniumslogen des Nationaltheaters (Max-Joseph-Platz 2, München), vor 1963[7]
  • Gedenkbrunnen[2] und -reliefs für Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner (Arkaden der Ludwigskirche, Ludwigstr. 20, München), 1964
  • Girl with pot. (Privatbesitz), Höhe 24,5 cm, Bronze[8]
  • Vogerl im Herbst. (Privatbesitz), 1973, 27 cm × 22 cm, Bronze-Relief mit Gold-Patina[8]
  • Stele mit Reliefs zum Gedenken an Bertolt Brecht (im Schulhof des Städtischen Bertolt-Brecht-Gymnasiums, München-Pasing), 1974[9]
  • Springende Pferde (Herzog-Wilhelm-Str. 24, München, aufgestellt 1974)[10]; erste Aufstellung 1934 auf dem Tassiloplatz in der Au[11]
  • Mann und Pferd. (Privatbesitz), 1975, Höhe 32 cm, Bronze mit grauer Patina[8]
  • Madonna (über dem Eingang des Hauptgebäudes der LMU. Geschwister-Scholl-Platz 1, München)
  • Relief am Bankhaus Reuschel & Co. (Maximiliansplatz 13, München)[12]
  • Rosselenker (vor dem Max-Planck-Institut für Biochemie, Goethestraße 29–31, München),[2] Bronze

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bronzen. Text: Carl Albrecht Haenlein. Starczewski, München 1967.
  • Franz Mikorey. [Zeichn., Skulpturen], Starczewski, Höhr-Grenzhausen bei Koblenz 1979, ISBN 3-7981-0048-9.
  • Franz Mikorey. Ausstellung 26. Februar – 12. April 1986, Kunsthaus Bühler, Stuttgart. Kunsthaus Bühler, Stuttgart 1986.
  • Mikorey, Franz. In: Künstlerlexikon des Werdenfelser Landes - Textauszug aus über 4900 Kurzbiographien. Antiquariat Benkert, archiviert vom Original am 12. September 2011; abgerufen am 3. September 2013.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Franz Mikorey (sculptor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Große Deutsche Kunstausstellung 1942 im Haus der Deutschen Kunst zu München, Juli bis auf weiteres. Bruckmann, München 1942. S. 54 und S. 68.
  2. a b c d e f Ingrid Sand: Franz Mikorey. In: Künstlerkolonie Solln. (= Sollner Hefte, Nr. 22). Erscheinungsjahr unbekannt, sollner-hefte.de
  3. Josef Hugo Biller, Hans-Peter Rasp: München Kunst & Kultur. Stadtführer und Handbuch. 15., völlig neu bearbeitete Auflage. Ludwig, München 2003, ISBN 3-7787-5125-5, S. 240.
  4. Juliane Reister: Brunnenkunst & Wasserspiele. Spaziergänge in 10 Münchner Stadtteilen. München-Verlag, München 2008, ISBN 978-3-937090-26-9, S. 18.
  5. Biller/Rasp: München Kunst & Kultur. 2003, S. 328.
  6. Claudia Mayr, Martha Schad: Frauen in Bronze und Stein. Stiebner, München 2008, ISBN 978-3-8307-1043-1, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Biller/Rasp: München Kunst & Kultur. 2003, S. 260.
  8. a b c Franz Mikorey. Verkaufsresultate. Artnet Worldwide Corporation, abgerufen am 26. August 2012.
  9. Helga Pfoertner: Mit der Geschichte leben. Band 1, Literareron, München 2001, ISBN 3-89675-859-4, S. 18 (PDF; 1,1 MB (Memento vom 28. April 2014 im Internet Archive))
  10. Biller/Rasp: München Kunst & Kultur. 2003, S. 158.
  11. Zeitschrift Die Kunst für alle, 57. 1941–1942, S. 174.
  12. Commons: Franz Mikorey (sculptor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien