Franz Zitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2016 um 17:57 Uhr durch Tonialsa (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: fremdwort Amnestie verl.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeitgenössischer Stich von Franz Zitz
Zeitgenössische Karikatur

Franz Heinrich Zitz (* 18. November 1803 in Mainz; † 30. April 1877 in München) war ein deutscher Politiker und Mitglied der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.

Leben

Franz Zitz war der Sohn des Weinhändlers Franz Ferdinand Zitz und dessen erster Ehefrau Barbara geborene Schneiderhenn. Franz Zitz, der katholischer Konfession war, studierte Rechtswissenschaft in Gießen und Göttingen. In Gießen wurde er 1822 Mitglied des Corps Rhenania.[1] Nach der Promotion zum Dr. iur. in Gießen war er als Rechtsanwalt in Alzey und Mainz tätig. In Alzey trat er der Freimaurerloge Carl zum neuen Lichte bei und wurde zum Redner der Loge gewählt. In Mainz engagierte er sich im Karnevalsverein (1843–1844 Präsident des Mainzer Carneval-Verein 1838 e. V.), der sich unter seiner Präsidentschaft weitgehend politisierte. Mit der Mainzer Schriftstellerin Kathinka Zitz-Halein war er seit 1837 mehrere Jahre verheiratet.

1848 setzte Zitz sich bei der Großherzoglich Hessischen Regierung in Darmstadt erfolgreich für die Forderungen der Märzrevolution ein. Während einer großen Volksversammlung am 8. März 1848 hielt Zitz eine Ansprache zu den Märzforderungen vom Balkon des Theaters aus, die mit einem Hoch auf „Freiheit, Ordnung und Gesetzlichkeit“ endete.[2] Er war der Führer der Mainzer Demokraten und Oberst der Bürgergarde. Auf der ersten Sitzung des Bezirksrates von Rheinhessen am 29. November 1848 wurde er zu dessen Präsidenten gewählt.

In der 11. Wahlperiode (1847–1849) war er Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. In den Landständen vertrat er den Wahlbezirk der Stadt Mainz.

Bei der Wahl zur Nationalversammlung erhielt er 214 von 296 Stimmen. Er gehörte dort bald dem radikalen linken Flügel an, der Fraktion Donnersberg. Am 1. März 1849 trat er aus der Nationalversammlung aus, da ihm diese zu gemäßigt war.

Er beteiligte sich 1849 gemeinsam mit Ludwig Bamberger an der Reichsverfassungskampagne in (Baden und der Pfalz) an der Spitze des rheinhessischen Freikorps. Nach der Niederlage der Revolutionäre emigrierte er in die USA, wo er gemeinsam mit Julius Fröbel als Advokat arbeitete, 1857 konnte er nach einer Amnestie wieder nach Deutschland zurückkehren.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 56, 158
  2. Straße der Demokratie → Mainz

Quellen

Literatur

  • Ludwig Fränkel: Zitz, Katharina und Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 373–379.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1930. Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 280.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche, in: Einst und Jetzt, Sonderheft 1990, München 1990, S. 48.
  • Klaus Dietrich Hoffmann: Die Geschichte der Provinz und des Regierungsbezirks Rheinhessen, 1985, ISBN 3-87854-047-7, Seite 42 ff.

Weblinks

Commons: Franz Zitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien