Fred Goebel
Fred Goebel (auch Fred Selva-Goebel, gebürtig Walter Goebel; * 3. April 1891 in Berlin; † 16. Mai 1964 in Stuttgart)[1] war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Der gebürtige Walter Goebel erhielt noch vor 1910 eine anderthalbjährige Unterweisung im Bauhandwerk, der praktischen Vorstufe zum Ingenieursberuf. Mit knapp 20 Jahren begann er eine zwei Jahre währende Schauspielausbildung am Stern’schen Konservatorium in Berlin. Ab 1913 erhielt Goebel seine künstlerische Prägung unter Leopold Jessner am Thalia Theater in Hamburg, von 1915 bis 1917 trat er in Wien auf. In den Jahren 1917/18 diente Fred Goebel an der Front.
Seine ersten filmischen Gehversuche unternahm der Berliner als Fred Selva-Goebel noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, mit Hauptrollen an der Seite von Senta Eichstaedt in der Miss-Nobody-Detektivfilmreihe. So war er 1913 der Vivian Dartin in Das Geheimnis von Chateau Richmond und im selben Jahr der urbritische Gentleman Phileas Fogg in Die Jagd nach der Hundertpfundnote oder Die Reise um die Welt.
Unmittelbar nach Kriegsende im November 1918 setzte Goebel seine Arbeit beim Film und der Bühne (u. a. Berlins Trianontheater) fort. Anfänglich weiterhin als Fred Selva-Goebel bzw. Walter Goebel firmierend, spielte Goebel Haupt- und Nebenrollen in zahlreichen Stummfilmproduktionen minderer Bedeutung. Vielfach verkörperte er untadelige Adelige wie den Grafen Fedor in Kinder der Landstraße, den Chevalier de Grieux in Manon Lescaut, den Kurt von Heindorf in Die gelbe Fratze, den Grafen Alexandrow in Eine Demimonde-Heirat, den Grafen Dornburg in Spiritismus, den Grafen Axel Gyllenberg in Manegerausch und den Lord Henry Retcliffe in Die Wölfin.
Auch beim Tonfilm wurde Goebel häufig besetzt, meist musste er sich mit sekundenkurzen Chargenrollen begnügen. Fred Goebel hat auch bei einer beträchtlichen Anzahl von ausländischen Filmen als Synchronsprecher gearbeitet. Am Berliner Komödienhaus fand er in der Spielzeit 1941/42 sein letztes Bühnenfestengagement.
Nach dem Krieg lebte der nicht mehr filmaktive Goebel in Stuttgart, wo er auch verstarb.
Filmografie
|
|
Hörspiele
- 1948: Wolfdietrich Schnurre: Man sollte dagegen sein! (Mayor) – Regie: Oskar Nitschke (Hörspiel – SDR)
- 1950: Wolfgang Lohmeyer: Arzt wider das Gesetz (Dr. von Bodenwarth) – Regie: Paul Land (Hörspiel – SDR)
- 1950: Albert Camus: Belagerungszustand – Regie: Erich-Fritz Brücklmeier (Hörspiel – SDR)
- 1950: André Gide/Jean-Louis Barrault: Der Prozeß – Regie: Cläre Schimmel (Hörspiel – SDR)
Weblinks
- Fred Goebel bei IMDb
- Fred Goebel bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten laut Filmarchiv Kay Weniger
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goebel, Fred |
ALTERNATIVNAMEN | Selva-Goebel, Fred (vollständiger Name); Goebel, Walter (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 3. April 1891 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 16. Mai 1964 |
STERBEORT | Stuttgart |