Friedrich Bolger

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Friedrich Dawidowitsch Bolger (russ. Фридрих Давидович Больгер; * 12. April 1914 im Dorf Reinhardt an der Wolga (heute Osinowka, Saratower Oblast), Russisches Kaiserreich ; † 21. Juli 1988 in Jarowoje, Region Altai, Sowjetunion) war ein Übersetzer, Publizist sowie bedeutender Lyriker und Dramatiker der deutschsprachigen Minderheit in Russland.

Leben

Friedrich Bolgers Familie war deutscher Herkunft. Der Vater arbeitete als Tierarzt in der vormaligen Wolgadeutschen Republik, die einst Autonomierechte innerhalb des Russischen Zarenreichs wie auch zeitweise in der Sowjetunion genoss. Nach seinem Germanistikstudium an der Pädagogischen Hochschule der Stadt Engels, arbeitete er fünf Jahre lang als Lehrer. Da im Jahre 1941 auf Befehl Josef Stalins alle deutschstämmigen Sowjetbürger als Volksverräter zu gelten hatten, wurde die Wolgadeutsche Republik aufgelöst und die deutschsprachige Bevölkerung zwangsweise nach Sibirien und in das sowjetische Zentralasien deportiert. Friedrich Bolger landete in der Kasachischen SSR, kam kurz darauf, wie viele sogenannte deutsche Volksverräter in ein Arbeitslager. Bolger verrichtete dort von 1942 bis - 46 raue Bauarbeiten im Uralgebirge. Nach den unterschiedlichsten Arbeiten, bekam Friedrich Bolger 1962 in der sowjetrussischen Region Altai eine Stelle bei der Zeitung Rote Fahne, bei welcher er bis 1971 Mitarbeiter blieb. Darauffolgend wurde Bolger freischaffender Schriftsteller. Sein Charakter wird von Kennern und Lebenszeugen mit unbeugsamer Willenskraft umschrieben. Friedrich Bolger schrieb überwiegend in deutscher Sprache. Als typisch für seine Werke (Prosa-Erzählungen, Lyrik, Theaterstücke) werden tiefe Gefühle, philosophische wie ästhetische Gedanken aufgeführt. Der russlanddeutsche Schriftsteller war stark beeinflusst durch Einschläge ostslawischer Dichtung, wie auch dem Witz und Humor des russischen Volkes. In seinen Stücken war er bestrebt stets volksnah zu sein.

Werke (Auswahl)

  • Weil Mensch du bist (1966)
  • Gedichte (1971)
  • Des Dichters Herz (1973)
  • Mein schönster Tag (1982)