Friedrich Ludwig Mallet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. August 2016 um 15:23 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Friedrich Ludwig Mallet
Gedenktafel für Mallet an seinem Geburtshaus

Friedrich Ludwig Mallet (* 4. August 1792 in Braunfels, Deutschland; † 5. Mai 1865 in Bremen) war ein reformierter Pastor in Bremen und gehörte zu den bedeutenden Predigern der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts.

Biografie

Mallet verlor früh seinen Vater, der fürstlicher Kammersekretär war. Aufgenommen wurde er vom Schlossprediger Hermann Müller, der ihn 1809 nach Bremen mitnahm, als er eine Stelle als Prediger an der St. Stephanikirche in Bremen antrat. Mallet besuchte das Alte Gymnasium Bremen. Er absolvierte sein Theologiestudium an der Hohen Schule Herborn und an der Universität Tübingen. In Tübingen schloss er sich der patriotisch - pietistischen Studentenbewegung an. Er war anfänglich mit dem radikalen Burschenschafter Karl Ludwig Sand befreundet, dem späteren Mörder des August von Kotzebue. Mallet nahm 1813/14 in patriotischer Begeisterung an den Befreiungskriegen bei der Nassauischen Landwehr teil, weswegen ihn Ludwig Hofacker noch 1830 einen „deutschen Jüngling im deutschen Rock“ nannte. Merkwürdigerweise war Mallets politische Überzeugung sehr eng mit Impulsen verbunden, die er bereits in jungen Jahren aus der Erweckungsbewegung erhalten hatte.

1815 predigte er an der Bremer Michaeliskirche und 1817 wurde er hier fest als Pastor berufen. 1827 wechselte er an die St. Stephanikirche. Er pflegte intensive Beziehungen zu Johann Gerhard Oncken, dem Begründer der deutschen Baptistengemeinden und lud ihn in den 1820er Jahren zu Verkündigungsdiensten nach Bremen ein. Auch arbeitete er mit Oncken auf dem Gebiet der Traktatmission und Bibelverbreitung zusammen. Die von Mallet initiierte Gründung der Bremischen Bibelgesellschaft rührte aus dieser Beziehung. Eine gemeinsam mit Oncken geplante Sonntagsschularbeit scheiterte am Widerstand des Bremer Senats.

1831 gründete Mallet den Jünglings und Gesellenverein, 1834 den Hülfsverein für Jünglinge, beides wichtige Keimzellen der evangelischen Jugendarbeit. Er war 1836 Mitgründer der Norddeutschen Mission, die seit 1851 ihren Sitz in Bremen hatte.

1856 wurde er Dr. theol. der Universität Halle

In seinen Predigten und Schriften wandte Mallet sich gegen die liberalen Strömungen innerhalb der Theologie, nahm sich aber gleichzeitig seelischer und sozialer Nöte seiner Zeitgenossen an. Ein besonderes Anliegen waren ihm die reisenden Handwerkergesellen. Seine Verkündigung war christuszentriert und von Einfallsreichtum gekennzeichnet. Mit den Bremer Pastoren Gottfried Menken und Georg Treviranus galt Friedrich Ludwig Mallet in Bremen als „das Dreigestirn der großen Eiferer für den Glauben“.

Schriften in Auswahl

  • Über den Heiligen- und Bilderdienst in der römischen Kirche als Antwort auf die Entgegnung des Herrn Pastor Propst. Kaiser, Bremen 1842 Digitalisat
  • Passions- und Festpredigten, 1859
  • Predigten und Reden, 1867
  • Neues und Altes, 1868

Literatur

Siehe auch