Förste

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Förste
Ortswappen von Förste
Koordinaten: 51° 45′ N, 10° 11′ OKoordinaten: 51° 44′ 33″ N, 10° 10′ 54″ O
Höhe: 150 m ü. NN
Einwohner: 1893 (1. Jul. 2012)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 37520
Vorwahl: 05522
Förste (Osterode am Harz)
Förste (Osterode am Harz)

Lage von Förste in Osterode am Harz

Ortskern von Förste
Ortskern von Förste

Förste ist ein Ortsteil der Stadt Osterode am Harz in Niedersachsen.

Geographie

Förste liegt etwa 7 km von Osterode am Harz entfernt im Sösetal am Fuße des Höhenzuges Lichtenstein. Auf diesem befindet sich die gleichnamige Burgruine Lichtenstein. Sie gehört ebenso wie die unterhalb zur Söse hin gelegene Lichtensteinhöhle zur Gemarkung Dorste. Die nicht zugängliche Höhle ist eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten Niedersachsens.

Geschichte

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung unter dem Namen "Foresazi" datiert auf das Jahr 990 n. Chr., sodass 1990 das tausendjährige Bestehen gefeiert wurde.

Wappen

Beschreibung: Das Förster Wappen zeigt auf silbernem Grund einen mit goldener Trense gezäumten Pferdekopf, der einen grünen, mit rotweißer Schleife verzierten Birkenkranz um den Hals trägt. [2]

In Förste findet alljährlich am Pfingstsonntag das traditionelle Kranzreiten statt. Urkunden über die Entstehung liegen nicht vor. Nach Privatchroniken soll der Brauch bis in die Zeit des Sachsenkönigs Heinrich I. zurückzuführen sein und damals den Zweck gehabt haben, die Dorfbewohner im Waffen- und Reitdienst zu üben, damit sie sich gegen die Ungarneinfälle schützen konnten. An diesem Kranzreiten dürfen sich nur einheimische Reiter auf Kaltblutpferden beteiligen. Der Sieger bei diesem Reiten erhält als äußeres Zeichen einen großen Birkenkranz, der bei den nachfolgenden historischen Handlungen vom Pferd um den Hals getragen wird. Geritten werden darf nur mit Trense und ohne Sattel.

Das Förster Wappen wurde 1956 von der zuständigen Landesbehörde genehmigt und verliehen. Besonders verdient gemacht hat sich um die Wappengestaltung und -verleihung der damalige Förster Gemeindedirektor, Rudi Hattenbauer. [2]

Religionen

Förste bildet gemeinsam mit Nienstedt die Ev.-luth. St. Martins-Kirchengemeinde. Obwohl es auch einige Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften gibt, sind diese nicht mit eigenen Gemeinschaftseinrichtungen in Förste vertreten.

Eingemeindungen

Anlässlich der Gebietsreform wurde Förste am 1. Juli 1972 in die Stadt Osterode am Harz eingemeindet.[3]

Politik

Ortsratswahl 2016[4]
Beteiligung: 64,50 % (+2,19 %p)
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Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
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Ortsrat

Zusammen mit Nienstedt bildet Förste einen gemeinsamen Ortsrat aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren (Veränderungen zu 2011).

  • SPD: 8 Sitze (−1)
  • CDU: 5 Sitze (+1)

Bürgermeister

Ortsbürgermeister ist Bernd Fröhlich (SPD).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Durch Förste verläuft der der mittlerweile 254 km lange Karstwanderweg nach Pölsfeld in Sachsen-Anhalt. Dieser begann bzw. endete ursprünglich am Förster Mühlenteich. Seit April 2014 führt er weiter zum HöhlenErlebnisZentrum an der Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund, das auch auf die bei Förste liegende Lichtensteinhöhle eingeht.

Musik

  • Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Förste
  • Singgemeinschaft „Die Schwarzen Raben“
  • Gemischter Chor Förste
  • Chor „Voices“
  • „Black Bear Skiffle Company“
  • "Red Stallions" Marchingband e.V.

Sport

  • MTV Förste
  • Radsportverein „Frisch Auf“ Förste
  • Sportverein von 1928
  • Tennisverein „Sösetal“
  • Tischtennisclub
  • Angelsportverein 1962 e.V. Förste
  • Schützenverein Förste von 1913 e.V.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Förste ist über Busse nach Osterode angebunden. In etwa 20 Minuten ist die Autobahn A7 zu erreichen. Früher besaß Förste einen Bahnhof an der heute stillgelegten Kleinbahnstrecke Osterode–Kreiensen.

Wirtschaft

Im Ort befinden sich diverse Geschäfte, Handwerksbetriebe und Ärzte.

Bildung

  • Kindergarten
  • Grundschule Sösetal

Literatur

  • Werner Binnewies: Förste, Nienstedt, Marke – Ortschaften der Stadt Osterode. Streifzüge durch Geschichte und Volkskunde (Schriftreihe: Der Harz und Südniedersachsen, Sonderheft 5, 64 S.). Ed. Piepersche Buchh.: Clausthal-Zellerfeld 1978
  • Werner Binnewies: Tausend Jahre Förste am Harz – Ein Mosaik der Ortsgeschichte. Förste am Harz 1990
  • Werner Binnewies (Hrsg.): Sösetalgeschichte(n) und andere: Förste/Harz. Förste am Harz 1993
  • Werner Binnewies (Hrsg.): Sösetalgeschichte(n) und andere (Band 2): Förste/Harz. Förste am Harz 1994
  • Werner Binnewies (Hrsg.): Sösetalgeschichte(n) und andere (Bildband 1). Förste am Harz 1996
  • Werner Binnewies (Hrsg.): Sösetalgeschichte(n) und andere (Band 3): Förste/Harz. Förste am Harz 2000

Einzelnachweise

  1. http://www.osterode.de/leben-in-osterode/ortschaften/foerste/
  2. a b Binnewies 1990, S. 2.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215.
  4. Webseite der Kommunalen Dienste Göttingen, abgerufen am 1. Oktober 2016