gbg Wohnungsbaugesellschaft Hildesheim

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gbg Wohnungsbaugesellschaft Hildesheim AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1892
Sitz Hildesheim
Leitung Jens Mahnken
Mitarbeiterzahl 60
Branche Immobilienwirtschaft
Website www.gbg-hildesheim.de
Verwaltungsgebäude der gbg

Die gbg Wohnungsbaugesellschaft Hildesheim AG ist ein deutsches Wohnungsbauunternehmen mit Sitz in Hildesheim in Niedersachsen. Sie ist mit 4.300 Wohn- und Gewerbeeinheiten das größte Wohnungsunternehmen der Stadt. Einziger Gesellschafter der Aktiengesellschaft ist die Stadt Hildesheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Bestrebungen zur Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft gehen auf das Jahr 1886 zurück, als es Menschen aus dem ländlichen Gebieten nach Hildesheim zog. Auf Arbeitssuche strömten zunehmend Menschen in der Gründerzeit nach Hildesheim. Diese wirtschaftlich schwache Bevölkerungsgruppe benötigte preiswerte und „gesunde“ Arbeiterwohnungen. Einige engagierte Hildesheimer Bürger bemühten sich, eine Baugesellschaft für diese rasch wachsende Bevölkerungsgruppe zu gründen. Der Gründungsakt erfolgte am 20. Oktober 1892 im Rathaus.

Bei den Luftangriffen auf Hildesheim vernichteten am 22. März 1945 britische und kanadische Bomberverbände kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges große Teile der Innenstadt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die gbg laut der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung[1] 665 Häuser mit 1.399 Wohnungen in ihrem Bestand. Im November 1945 gab es, von ehemals 23.000 Wohnungen in der Stadt noch 9.000.[2] Die überlebende Bevölkerung wohnte in der Nachkriegszeit zum Teil in Baracken und Hütten, die die britische Besatzungsmacht aufstellen ließ. Erst nach der Währungsreform im Jahre 1948 verbesserte sich die Wohnsituation. Bereits kurz nach Kriegsende war der Wiederaufbau im Gange. 1949 wurden wöchentlich etwa 50 Richtfeste gefeiert.[3] Die ersten großen Bauvorhaben der gbg gab es unweit der St. Andreas-Kirche und in der Nähe des Marktplatzes im Stadtzentrum. Die gbg verbaute im Jahr 1949 vier Millionen Mark. Nachdem die Innenstadt wieder erste Konturen angenommen hatte, machte sich die Stadt mit Hilfe der Wohnungsbaugesellschaft auch an den Ausbau der Außenbezirke. 1960 bezogen etwa 4.500 Menschen eine neue Wohnung im Stadtteil Drispenstedt. 1963 hatte die gbg hier mehrere tausend Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern fertiggestellt.[4] Die Bautätigkeit erstreckte sich über mehrere Regionen der Stadt, besonders auch im 1971 eingemeindeten Ochtersum.

Tätigkeitsbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Servicewohnanlage der gbg in Hildesheim-Drispenstedt

Die gbg investierte in die energetische Verbesserung ihrer Bestände und projektiert im Hinblick auf die demographische Entwicklung neue Wohnmodelle, wie das Service-Wohnen oder das gemeinschaftliche Wohnen zur Miete. Die Entwicklung des Wohnungsbestandes zur Barrierefreiheit oder zumindest Barrierearmut ist ein weiterer Schwerpunkt.

Darüber hinaus zählt die Sanierung öffentlicher Einrichtungen, wie dem Theater für Niedersachsen oder dem örtlichen Kino sowie der Bau von Seniorenheimen oder Studentenappartements zu den Tätigkeitsfeldern der 61 Mitarbeiter der gbg, die über die ursprüngliche Kernaufgabe hinaus reichen. Die gbg bildet das Berufsfeld Immobilienkauffrau und Immobilienkaufmann aus.

Organe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vorsitzender des Aufsichtsrates: Oberbürgermeister Ingo Meyer
  • Vorstand: Jens Mahnken

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • zuhause bei der gbg. Publikation zum 100-jährigen. Selbstverlag, Hildesheim 1992.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gemeinnützige Baugesellschaft zu Hildesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HAZ-Sonderbeilage 50 Jahre Wiederaufbau, 1. Oktober 1999, Seite 3 ff.
  2. Gerstenbergsche Zeitung, Nr. 254 vom 29. Oktober 1942
  3. Menno Aden, Hildesheim lebt, Gerstenberg-Verlag.
  4. HAZ-Sonderbeilage 50 Jahre Wiederaufbau, 1. Oktober 1999, Seite 22 ff.