Gebäudesystemtechnologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2016 um 09:19 Uhr durch 80.150.166.181 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gebäudesystemtechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft zur Verknüpfung verschiedener Techniken im Zusammenhang mit Gebäuden. Insbesondere verbindet sie Gebäudetechnik, Gebäudekonstruktion, Gebäudeautomation, Energieeffizienz, Gebäudemanagement und Elektrotechnik.[1] Da in Gebäuden etwa 40 % der Energie verbraucht werden, fällt der Gebäudesystemtechnologie angesichts der politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen durch die zunehmende Verknappung der fossilen Rohstoffe, den Klimawandel und die in Deutschland initiierte Energiewende eine Schlüsselrolle zu.[2]

Entstehungsgeschichte

Aufgrund der energetischen Anforderungen an Gebäude werden diese immer komplexer. Im Jahr 2002 wurde eine Verknüpfung der mit Gebäuden zusammenhängenden Techniken durch den Übergang der Heizungsanlagenverordnung und der Wärmeschutzverordnung in die Energieeinsparverordnung (ENEV) nötig. Damit war für die Bewertung eines Gebäudes nur noch die an der Gebäudegrenze gelieferte Endenergie für die Bewertung eines Gebäudes relevant. Mit den steigenden energetischen Anforderungen an die Gebäude, wie zum Beispiel die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2010/31/EU)[3] wurde eine Verknüpfung der Gebäudetechniken mit dem Ziel des Niedrigstenergiehauses zwingend erforderlich.

Teilgebiete

Die Gebäudesystemtechnologie verbindet die im Gebäude vorhandenen Systeme, wie die Gebäudesystemtechnik, also die Gesamtheit aller elektrischen Geräte und Verfahren zur Messung, Steuerung, Regelung und Optimierung im Gebäude mit dem Ziel, diese Gewerke übergreifend zu vernetzen, die Heizungs- und Lüftungstechnik, die Sanitärtechnik und die Komponenten der Gebäudehülle (Verschattung, Solarkollektoren, Zugangskontrolle etc.). Durch Integration von Gebäudesimulationen mit CAD und Gebäudemonitoring hat die Gebäudesystemtechnologie zum Ziel, Gebäude durch eine Vernetzung der einzelnen Techniken effizient zu betreiben.

Studium

Gebäudesystemtechnologie wird an Hochschulen und Fachhochschulen angeboten. Es gibt auch Berufskollegs, die mit dem Schwerpunkt Gebäudesystemtechnik die Fachhochschulreife verknüpfen. An der Fachhochschule Südwestfalen wird der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Gebäudesystemtechnologie verknüpft und als Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen-Gebäudesystemtechnologie in Hagen und Lüdenscheid angeboten. Die ausbildungs- und berufsbegleitende Variante des Studiengangs wird am Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg angeboten.

Berufsfelder

Die Berufsfelder der Gebäudesystemtechnologie sind vielseitig und umfassen Tätigkeiten zur energieeffizienten und ganzheitlichen Anwendung der verschiedenen Energie- und Gebäudetechniken[4] bei globalen Energieversorgern, bei Planungsbüros, innerhalb von großen Unternehmen bei der Gebäudeverwaltung, in kommunalen Organisationen, im Handwerk und im Dienstleistungssektor.

Einzelnachweise

  1. Studieninformation, Fachhochschule Südwestfalen. Abgerufen am 22. Oktober 2013.
  2. Information des Berufsbildungszentrums, Handwerkskammer Südwestfalen, Arnsberg. Abgerufen am 22. Oktober 2013.
  3. Richtlinie Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, Europäisches Parlament und Europäischer Rat.
  4. Pressemitteilung Bundesagentur für Arbeit. Abgerufen am 22. Oktober 2013.

Siehe auch