General-Olbricht-Kaserne

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General-Olbricht-Kaserne in Leipzig

Die General-Olbricht-Kaserne ist seit 2015 der einzige Standort der Bundeswehr in Leipzig. Sie ist benannt nach dem General der Infanterie Friedrich Olbricht, der am Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt war.

Dienststellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausbildungskommando (AusbKdo)
  • Außenstelle der MAD-Stelle 7
  • Familienbetreuungszentrum Leipzig
  • Kraftfahrausbildungszentrum Leipzig
  • 9. Kompanie des Feldjägerregiment 1 (9./FJgRgt 1)
  • Sanitätsversorgungszentrum Leipzig
  • ZAW-Betreuungsstelle Leipzig (ZAWBetrSt)

Die Kaserne liegt an der Olbrichtstraße und diente schon der Nationalen Volksarmee der DDR bis 1990 als Standort. Der südliche Teil hieß bis 1991 Alfred-Frank-Kaserne.[1]

Von Herbst 2015 bis Anfang 2017 diente daneben ein Teil der General-Olbricht-Kaserne als temporäre Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Sachsen für Flüchtlinge.[2]

Am 13. Juni 2015 fand erstmals in der Geschichte ein bundesweiter Tag der Bundeswehr statt, bei der sich auch die Kaserne in Leipzig beteiligte. Anwesend waren auch verbündete Streitkräfte aus Großbritannien, den Niederlanden und den USA.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Meilenstein
1895–1897 Kasernenbau
1897–1914 Königl.-Sächs. 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107

Königl.-Sächs. 2. Ulanen-Regiment Nr. 18

1919 Grenzjägerbataillon 12 der Grenzjägerabteilung 4
1919–1920 3. Sächs. Grenzjäger- (Reichswehr-) Regiment 37

3. Kp Reichswehr-Kavallerie-Regiment 19

1921–1939 Infanterieregiment 11
1939–1942 Infanterie-Ersatz- und Ausbildungsbataillon 11
1942–1945 Grenadier-Ersatzbataillon 11

Grenadier-Ausbildungsbataillon 11

1949–1952 1. Volkspolizeibereitschaft Sachsen
1952–1956 Kasernierte Volkspolizei (KVP)
1956–1990 Artillerieregiment 3[4]
1956–1983 Flakregiment 3
1956–1961 Pionierbataillon 3
1957–1972 Panzerbataillon / Mot.-Schützen-Regiment 16
1959–1990 Topographisch-Geodätische Einheit 3
1960–1990 Funktechnische Kompanie 3, ab 1974 Funktechnisches Bataillon 3
1974–1984 Panzerjägerabteilung 3
1991–1994 Fernmeldebataillon 701

Topographiezug 700

Fahrschulgruppe Leipzig

ab 1994 Stabs- und Fernmeldebataillon 701

9. Kp Feldjägerregiment 1 / Feldjägerdienstkommando Leipzig

Kraftfahrerausbildungszentrum Leipzig

Militärgeographische Stelle Wehrbereich VII (ab 1997)

Standortsanitätszentrum Leipzig (ab 1998)

Fernmeldesektor 702 (ab 2000)

Militärische Nachbareinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Schließung der anderen Standorte, befanden sich in Leipzig noch folgende militärische Einrichtungen der Bundeswehr:

  • Liegenschaft Bahnhofstraße 86 (aufgegeben 2015)
    • Fachsanitätszentrum Leipzig – Teileinheiten Bahnhofstraße (ZSan)
    • Bundeswehrkrankenhaus Leipzig (ZSan)

Durch die Schließungen der anderen – auch sowjetischen[7] – Kasernen ist die General-Olbricht-Kaserne der einzig verbliebene Militärstandort in Leipzig. Alle vorherigen Kasernen wurden entweder gleich nach Aufgabe des Geländes umgewandelt (Georg-Schumann-Kaserne, jetzt Sitz der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland und der Agentur für Arbeit Leipzig) oder befinden sich nach langer Zeit des Verfalls noch in Umbau (u. a. Kaisergärten, Parc du Soleil, Quartier Siebengrün, Werk Motor).[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Kürschner[9][10][11]: Garnison und Garnisonsstadt Leipzig 1866 bis 1914. Vortrag vom 15. September 1993 im Saal der Alten Handelsbörse, als Manuskript gedruckt. 19 Seiten, Leipzig 1993.[12]
  • Dieter Kürschner: Leipzig als Garnisonsstadt 1866–1945/49. Hrsg.: Aus dem Nachlass herausgegeben von Ulrich von Hehl und Sebastian Schaar. Universitäts-Verlag, Leipzig 2015, ISBN 978-3-86583-907-7 (726 S., Inhaltsverzeichnis).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alfred-Frank-Kaserne, bis 1991 Name des südlichen Teils (ehemals Johann-Georg-Kaserne) der General-Olbricht-Kaserne in Möckern; Standort des Artillerie-Regiments 3 der NVA; nach Alfred Frank benannt, leipzig-lexikon.de
  2. "General-Olbricht-Kaserne wird zur temporären Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Sachsen für Flüchtlinge". Webseite der Stadt Leipzig. Abgerufen am 19. Januar 2017
  3. "Tag der Bundeswehr 2015" (Memento des Originals vom 19. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leipzig.de. Webseite der Stadt Leipzig.
  4. Das Flakregiment 3 war bis zur Umstrukturierung eins der drei Leipziger Standortregimenter und war in der "Alfred-Frank-Kaserne" in der Olbrichtstraße disloziert., rwd-mb3.de
  5. "Chronik der Georg-Schumann-Kaserne"
  6. "Kaserne Schönau". in GRÜN-AS - Stadtteilmagazin für Grünau und Umland.
  7. "Standortdatenbank der Nationalen Volksarmee, der Grenztruppen der DDR und der sowjetischen (russischen) Streitkräfte in der DDR"
  8. "Leipziger Kasernenviertel mausert sich zu schicker Wohnadresse"
  9. Dr. Dieter Kürschner (1935–2013), Leipzig, Militärhistoriker und Heimatforscher
  10. https://edition.hamouda.de/dieter-kuerschner/
  11. https://d-nb.info/gnd/1071377566
  12. https://d-nb.info/941076296

Koordinaten: 51° 22′ 57,8″ N, 12° 21′ 11″ O

BW