Geopark Ruhrgebiet

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Logo des Geoparks Ruhrgebiet

Seit November 2006 ist der GeoPark Ruhrgebiet als Nationaler Geopark Deutschlands zertifiziert. Der GeoPark Ruhrgebiet ist weltweit der erste Geopark in einem urbanen Ballungsgebiet, der die Montangeschichte einer Region als zentrales inhaltliches Thema aufgreift.[1] Die fachliche Betreuung des GeoParks Ruhrgebiet wird vom Verein „GeoPark Ruhrgebiet e.V.“ übernommen. Der Verein koordiniert alle geowissenschaftlichen, montanhistorischen und touristischen Aktivitäten im Gebiet des GeoParks.

Kurzbeschreibung

Der GeoPark Ruhrgebiet umfasst eine Fläche von 4500 km2 im Grenzbereich zwischen dem Bergischen Land, dem Münsterländer Becken und dem Niederrhein. Die „GeoRoute Ruhr – durch das Tal des Schwarzen Goldes ist eine geotouristische Wanderstrecke entlang des Ruhrtals zwischen Schwerte im Osten und Mülheim (Ruhr) im Westen. Mehr als 20 bereits bestehende Bergbau- und geologische Wanderwege sowie zahlreiche weitere Einzelgeotope, Industriedenkmäler und kulturhistorische Sehenswürdigkeiten verknüpfen die GeoRoute Ruhr zu einer langen Wanderstrecke mit drei Varianten:

Des Weiteren bestehen noch andere Teilstrecken wie der Rundwanderweg Geopfad Kaisberg oder als Schaupunkte der Steinbruch Deilbachtal bzw. das Geologische Profil im Löwental, die durch Sponsoring des Reiseveranstalters Wikinger Reisen ermöglicht wurden.[2]

Sehenswürdigkeiten

Der Nationale GeoPark Ruhrgebiet kann einige geologische Sehenswürdigkeiten von überregionaler Bedeutung aufweisen. Allein drei nationale Geotope liegen im Gebiet des GeoParks: Die „Wiege“ des Steinkohlenbergbaus, das Muttental in Witten,[3] die Fossilfundstelle Ziegeleigrube Vorhalle[4] in Hagen sowie die Karstlandschaft Felsenmeer Hemer.[5]

Die Bedeutung der Rohstoffe für die Entwicklung der Region

Zeche Zollverein

Besonders die Bedeutung der natürlich vorkommenden Bodenschätze für die Entwicklung der Region spielte bei der Anerkennung des GeoParks Ruhrgebiet eine zentrale Rolle. Gibt es doch kaum eine Region in Deutschland, in der die Abhängigkeit der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung von den Rohstoff-Lagerstätten so klar zu erkennen ist wie im Ruhrgebiet. Letztlich verdankt die heutige Metropolregion Ruhr ihre Existenz in erster Linie dem Steinkohlenbergbau, aber auch dem Vorkommen anderer wichtiger Rohstoffe wie Erze, Salz, Erden- und Steine-Mineralien.

Geologie

Die Geologie des Ruhrgebietes beschränkt sich nicht nur auf das flözführende Karbon: Hervorragende Aufschlüsse lassen die Erdgeschichte vom Devon bis zum Perm und von der Kreidezeit bis heute anschaulich werden. Es gibt zahlreiche gute geologische Aufschlüsse, die dem Besucher Einblick in den Aufbau des Untergrundes geben. Das Geotopkataster Nordrhein-Westfalen verzeichnet für das Ruhrgebiet rund 400 Objekte, etwa 70 bis 100 davon können als bedeutend oder wertvoll eingestuft werden, einige der Aufschlüsse (z.B. der ehemalige Steinbruch in Hagen-Vorhalle mit seinen einzigartigen Funden karbonzeitlicher Insekten) sind Geotope von europäischem Rang. Die bereits erschienenen geologischen Exkursionsführer weisen den Weg zu vielen dieser Aufschlüsse und werden fortlaufend aktualisiert. Darüber hinaus existiert eine Übersichtskarte mit den wichtigsten Geotopen.

Geoparkinformationszentrum auf der Zeche Nachtigall

Geoparkinformationszentrum

Im Oktober 2014 wurde in den Räumen des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall ein Geoparkinformationszentrum eröffnet, das über die Geologie, die Rohstoffe im Ruhrgebiet und über das Nationales Geotop Muttental informiert.[6]

Kooperationen des GeoParks

Heute bildet der GeoPark ein Netzwerk von rund 150 Mitgliedern, dem neben Stadtverwaltungen, Hochschulen, Museen, Naturschutzorganisationen und bergbaugeschichtlichen Vereinen sowie aktuellen Rohstoffbetrieben auch zahlreiche Einzelpersonen angehören. Die erfolgreiche Umsetzung aller bisherigen Projekte des GeoParks Ruhrgebiet e.V. konnte nur mit Hilfe des großen Interesses und Engagements seiner Mitglieder erreicht werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen: Nationaler GeoPark Ruhrgebiet, abgerufen am 26. Oktober
  2. Geopfad Kaisberg mit den Beschreibungen der Infotafeln, abgerufen am 30. Januar 2013
  3. Günter Drozdzewski, Volker Wrede: 450 Jahre Steinkohlenbergbau an der Ruhr. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S.52-53
  4. Volker Wrede: Gesteinsfalten un Insekten von Weltruf. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S.50-51
  5. Volker Wrede: Bizarre Landschaft voller Rätsel. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S.44-45
  6. waz.de: Infozentrum Geopark auf der Wittener Zeche Nachtigall - 17. Oktober 2014, abgerufen am 26. Oktober 2014

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Koordinaten: 51° 25′ 43,6″ N, 7° 18′ 47,8″ O