Georgii-Gymnasium Esslingen
Georgii-Gymnasium Esslingen | |
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Altbau aus dem Jahr 1910. | |
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1267 |
Adresse |
Lohwasen 1–3 |
Ort | Esslingen am Neckar |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 44′ 34″ N, 9° 18′ 6″ O |
Schüler | 763 (Stand: Schuljahr 2013/2014) |
Lehrkräfte | 66 |
Leitung | Joachim Scheffzek |
Website | www.georgii-gymnasium.de |
Das Georgii-Gymnasium in Esslingen am Neckar ist aus einer erstmals im Jahr 1267 n. Chr. urkundlich belegten Lateinschule hervorgegangen und wurde 1937 nach Theodor Georgii benannt.
Geschichte
Die frühe Einrichtung der Lateinschule hat vermutlich in der Niederlassung der Dominikaner im frühen 13. Jahrhundert in Esslingen ihren Ursprung. Ab 1362 war die Lateinschule Stadtschule und war bis 1910 stets im gleichen, bis heute erhaltenen Haus untergebracht. 1598 wurde auf den Vorschlag des Hofpredigers Lukas Osiander hin ein Internatsbetrieb, ein Collegium Alumnorum, angegliedert. Im 19. Jahrhundert traten neben die Sprach- auch die Realklassen. 1840 wurde die Schule zu einer württembergischen Landexamenschule; 1861 wurden die Realklassen ins spätere Schelztor-Gymnasium überführt; 1876 wurde aus dem Pädagogium ein Lyceum, 1899 erlangte die Anstalt endgültig Gymnasialstatus. Schon früh besuchten auch vereinzelt Mädchen den Unterricht in diesem Gymnasium.
Gebäude
Bis zum Bau des heutigen Schulgebäudes am Lohwasen, das im Jahr 1910 eingeweiht wurde, fand der Schulbetrieb in einem Gebäude in der Abt-Fulrad-Straße 3 in Marktplatznähe statt.
Das Schulgebäude von 1910 gliederte sich in ein fünfstöckiges Schulhaus mit Hausmeisterwohnung und eine Turnhalle, die 1988 zur Aula und Mensa umgestaltet wurde. Es wurde in den 1960er-Jahren um einen Anbau, unter anderem für die Naturwissenschaften und Bildende Kunst, einen Musikpavillon und eine weitere Sporthalle ergänzt; 1987 wurde nochmals angebaut. Da sich das Schulgelände auf einer Insel zwischen zwei Neckarkanalarmen befindet, war der Platz für Erweiterungen begrenzt, für die Bauaktivitäten wurden Grünflächen auf dem Gelände verwendet. Ein weiterer Anbau folgte 2009 mit dem sogenannten Glaspalast, welcher als Aufenthaltsraum genutzt wird.
Organisation
Als einzige Schule in Esslingen bietet das Georgii-Gymnasium nach wie vor einen altsprachlichen Zug an, der nach dem Biberacher Modell mit den Fremdsprachen Latein und Englisch in Klasse 5 beginnt und in Klasse 8 durch Griechisch als dritte Fremdsprache ergänzt wird. Für neusprachlich Interessierte wird statt Griechisch Französisch angeboten. Statt der dritten Fremdsprache kann in Klasse 8 auch NWT gewählt werden können; insgesamt ist ein durchlässiges Konzept vorgesehen, das Schülern auch in der Mittelstufe noch eine Entscheidung für die sprachliche bzw. die naturwissenschaftliche Orientierung erlaubt. So ist momentan auch neben dem Einstieg mit Latein möglich, dass Schüler in Klasse 5 mit modernen Fremdsprachen beginnen und in Klasse 8 eine der alten Sprachen hinzuwählen. Durch zeitversetzte Phasen des Erlernens zweier moderner und zweier alter Sprachen kann ein Schüler des Georgii-Gymnasiums das Zertifikat des Europäischen Gymnasiums erwerben.
Ab Klasse 5 wird neben dem üblichen Fächerkanon das Fach Naturphänomene angeboten, ab Klasse 6 phasenweise zweisprachig unterrichtet.
Chor, Orchester und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften runden das Angebot an Lerninhalten ab.
Schon in den 1980er-Jahren wurde eine Mensa eingerichtet, die von Eltern ehrenamtlich betrieben wurde. Sie war zunächst in einem benachbarten Gebäude, später in der umgestalteten ehemaligen Turnhalle untergebracht.
Im Jahr 2012 wurde das Georgii-Gymnasium als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet. [1]
Einzelnachweise
Bekannte Schulangehörige
- Lehrer
- Karl Pfaff (1795–1866)
- Otto Borst (1924–2001)
- Ernst Waldemar Bauer (1926–2015)
- Schüler
- Tobias Mayer (1723–1762), deutscher Astronom, Geo- und Kartograf, Mathematiker und Physiker
- Wilhelm August von Breitling (1835–1914), deutscher Jurist. Von 1901 bis 1906 württembergischer Ministerpräsident
- Gerhard Mahler (1930–1996), Unternehmer und Politiker
- Horst Wörner (* 1934), Zahnmediziner und Professor
- Cora Dietl (* 1967), Alt-Germanistin an der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Karim Sebastian Elias (* 1971), Komponist, Professor für Komposition und Arrangement an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg