Germar-Mark
Germar-Mark ist eine im 9. und 10. Jahrhundert auftretende Bezeichnung für ein Gebiet in Teilen Thüringens und Hessens zwischen Unstrut und Werra. Die Germar-Mark wurde auch Germara-Mark bezeichnet. Die Germar-Mark ist benannt nach dem thüringischen Ort Görmar, der in unmittelbarer Nähe eines Königshofs in Mühlhausen gelegen war und wahrscheinlich als Verwaltungsmittelpunkt der Mark diente.
Lage
Die Germar-Mark erstreckte sich westlich vom Unterlauf der Werra von Eschwege bis vor Witzenhausen bis östlich an die Unstrut mit dem Gebiet von Mühlhausen. Einbezogen waren auch Teile des südlichen und südwestlichen Eichsfelds. Die westliche Grenze bildeten die Höhenlagen von Meißner und Kaufunger Wald, als Grenze des ehemaligen thüringischen Siedlungsgebietes. Ob Teile des westlichen Ringgau mit dem „Neter- oder Netragau“ und der „Hunethergau“ ebenfalls zur Germarmark gehörten wird vermutet.[1] Eine genaue Abgrenzung der Gaue ist schwierig, da sich zu unterschiedlichen Zeiträumen die Zugehörigkeiten und auch die Bezeichnungen geändert haben.
Die Mark lag zwischen dem Westergau im Süden und dem eigentlichen Eichsfeldgau im Norden, zu welchen sie ursprünglich gerechnet werden kann. Weitere Nachbargaue waren der Altgau im Osten und der fränkische Hessengau im Westen.
Geschichte
Schriftliche Ersterwähnungen der Mark liegen für 974 und 994 vor.[2] Bis zum Beginn des 9. Jahrhunderts waren Nordhessen und Thüringen, die bereits zum Fränkischen Reich gehörten, von Einfällen der Sachsen bedroht. Zur Abwehr dieser Einfälle sicherten die fränkischen Herrscher diese Grenzgebiete durch die Einrichtung so genannter Marken. Nach der Eingliederung Sachsens in das Fränkische Reich verlor die Germar-Mark ihre Bedeutung.
Grafen:
- Wigger I. (974)
- Grafen von Bielstein
- Rüdiger I.
- Rüdiger II
- Grafen von Northeim? (ab 1075)
Literatur
- K. Heinemeyer; „Der Königshof Eschwege in der Germar-Mark - Untersuchungen zur Geschichte des Königsgutes im hessisch – thüringischen Grenzgebiet“. Schriften des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde 34. Stück N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung; Marburg 1970
- Th. Zotz, M Gockel:Die Deutschen Königspfalzen Band 2, Max-Planck Institut für Geschichte (Göttingen), Vandenhoeck&Ruprecht Göttingen 1986, Seite 286-293