Gert Gschwendtner

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Gert Gschwendtner (* 6. Oktober 1949 in Lenggries in Oberbayern) ist ein deutscher Aktionskünstler, Bildhauer und Maler. Er lebt und arbeitet in Sevelen, Kanton St. Gallen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1970er Jahre studierte Gschwendter an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Universität Belgrad Kunst, Kunstgeschichte und Pädagogik. In den folgenden Jahren intensivierte sich die Beschäftigung mit den Werken von Joseph Beuys, der Fluxus-Bewegung und des radikalen Konstruktivismus. Anfang der 1980er Jahre begann er neben seiner Lehrtätigkeit als Kunsterzieher seine Arbeit als Bildhauer, Maler und Aktionskünstler. Dabei gründete er sein umfangreiches Werk auf seine früh beginnende Beschäftigung mit dem Buddhismus.

Den ersten Kontakt mit dem Buddhismus förderte sein Nachbar und Freund Günther Eich,[1] der den jungen Gschwendtner für den japanischen Zen-Buddhismus begeisterte. Geprägt durch diese Erfahrungen wurde er selbst praktizierender Buddhist, lebte in Tibet und Indien und half dabei, buddhistische Zentren in der Schweiz und in Österreich aufzubauen.

Seine Lehrtätigkeit weitete sich bald von der schulischen Kunsterziehung auf die universitäre Lehre aus. So unterrichtete er Kunstgeschichte und bildnerisches Gestalten an der Universität Liechtenstein und der Universität Innsbruck.

Betrachterfigur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gschwendtners bildnerische Sprache versucht die Komplexität der Wahrnehmung zu reflektieren. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die Kultur des Betrachtens, die sich in Gschwendtners Kunstfiguren, den Betrachterfiguren, zeigt. Sie blicken aus ihrer Kunstwelt in unseren Alltag und beobachten uns in unserer Künstlichkeit.[2]

Inspiriert durch die Auseinandersetzung mit den Werken von Beuys und Merz entstanden die ersten Betrachterfiguren an toskanischen Wegesrändern. Die Kunstfiguren prägen seit dem sein Werk und finden sich in Innenräumen wie Gärten in Italien, Österreich und Deutschland. Die wohl prägendste Ansammlung von Betrachterfiguren findet man am Gedankenberg in Sevelen, Schweiz.

Gedankenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2015 eröffnete der Skulpturenpark Gedankenberg am Storchenbüel, einem Hügel in Sevelen, Schweiz. Der öffentliche Park lädt die Besucher ein, auf einem Pfad entlang von Skulpturen in den eigenen Gedanken zu wandern.[3] Skulpturale Elemente, Felszeichnungen, Figuren, architektonische Versatzstücke und Texte treten in Dialog mit den geologischen Strukturen, den Pflanzen und dem Ausblick auf das umgebende Panorama.[4]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Grosser Werkzeugkoffer, Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen, CH
  • 2013: Schattenpapiere, Papiermuseum Steyrermühl, AT
  • 2013: Betrachter, Galerie Halle Linz, AT
  • 2012: Retrospektive Gert Gschwendtner, Mezzaninstiftung Schaan, LI
  • 2011: Morgenland für eine enkeltaugliche Zukunft mit dem Werkzeugkoffer, Berliner Liste 2011, Berlin, DE
  • 2006: Performance Marmordias mit Steinmusik, Natters, mit Arthur Schneiter, AT
  • 2003: Utopie: Verlust, Schichtwechsel Vaduz, LI
  • 2000: Entscheidungsraum, Friedensmuseum Lindau, DE
  • 1999: Mygo trifft Mypu, Performance mit Dmitri Prigov, Lew Rubinstejn, Sergej Letow zum Goethe-Puschkin-Jahr, Moskau, RU
  • 1996: Imaginäre Gärten, Installation zur Gartenbauausstellung, Bad Kissingen, DE
  • 1988: Sichtschutz, Palais Liechtenstein, Feldkirch, AT
  • 1988: Schwellen, Galerie Kunst und Kommunikation, München, DE

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „So wie heute geht es nicht mehr weiter“. In: „du“-Magazin, Ausgabe Juni 2016, S. 88.
  2. Gert Gschwendtner: Betrachterfiguren. In: Webseite Gert Gschwendtner. Gert Gschwendtner, abgerufen am 28. September 2019.
  3. Jocelyne Iten: Gedankenberg, Sevelen. In: Bellevue NZZ. NZZ, 17. Juni 2017, abgerufen am 28. September 2019.
  4. Gert Gschwendtner: Gedankenberg. In: Webseite Gert Gschwendtner. Gert Gschwendtner, abgerufen am 28. September 2019.