Geseke Cletzen

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Geseke Cletzen († 1447 oder 1448 in Hamburg) war die Stifterin des St. Elisabeth-Spitals in Hamburg.

Leben und Wirken

Geseke Cletzen war die Tochter des Hamburger Ratsherren Albert Schreye und dessen Gattin Margarethe Rhode. Sie heiratete in erster Ehe den Hamburger Ratsherrn Siegfried Clingspor. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Henneke und Gerborch hervor, die vor ihrer Mutter verstarben. Nach dem Tod Siegfried Clingspors 1406 heiratete sie 1410 Johann Cletzen, der 1411 Ratsmitglied in Hamburg wurde. Das Ehepaar wohnte in einem Haus auf dem Burstah und kaufte mehrere Brau- und Wohnhäuser in der Hansestadt.

Während des Dänisch-Hanseatischen Kriegs versuchten Truppen der Städte Hamburg und Lübeck, Flensburg zu erobern, scheiterten jedoch. Johann Cletzen wurde für das Scheitern des Angriffs verantwortlich gemacht und aus diesem Grund am 16. Januar 1428 hingerichtet. Johann Cletzen verfasste ein Testament, in dem er festlegte, dass sein komplettes Vermögen für eine fromme Stiftung genutzt werden sollte. Geseke Cletzen kam dem Wunsch ihres verstorbenen Gatten persönlich nach. Sie funktionierte das ehemalige Wohnhaus zu einen Hospital um. In dem Haus, das Platz für 20 verarmte, bettlägerige Patienten bot, lebten schon zu Beginn ausschließlich Frauen.

1427 verlor der Hamburger Bürgermeister Hein Hoyer einen Seekampf gegen die dänische Marine. Anschließend verbrachte er gemeinsam mit zwei Ratsleuten und zahlreichen Hamburgern mehrere Jahre in Kriegsgefangenschaft, von der Hoyer 1432 nach Hamburg heimkehrte. Zum Gedenken an die bei der Schlacht gestorbenen Personen gründete er gemeinsam mit Geseke Cletzen und Simon von Utrecht die Bruderschaft St. Elisabeth, die vom Hamburger Rat und Graf Adolf VIII. bestätigt wurde. Die Bruderschaft übernahm die Verwaltung des von Geseke Cletzen gestifteten Hospitals und einer Kapelle Elisabeth von Thüringens, die sich in St. Nikolai befand.

Geseke Cletzen erwarb 1440 einen Garten und kümmerte sich um die Kinder ihres Bruders Dietrich Schreye, der 1420 bei Kämpfen um Bergedorf als Soldat gestorben war. Geseke Cletzen hatte bis zu ihrem Tod eine führende Rolle innerhalb der Bruderschaft inne. Sie verfügte über umfangreiche Kenntnisse der Kirchenlandschaft und trotz der Stiftung des Hospitals über ein großes Vermögen. Dies zeigt ihr 1443 verfasstes Testament, in dem umfangreiche, wertvolle Haushaltsgegenstände, zahlreiche Kleider, 16 Mark in Form von Salzrenten, mehr als 20 Mark sowie acht rheinische Gulden Bargeld aufgeführt sind. Diese vermachte sie Klöstern des Kartäuserordens in Stettin, Rostock, Hildesheim, Ahrensbök und Frankfurt am Main. Weiterhin sah sie ihre Magd Greteke Puttfarken und befreundete Frauen, darunter die Begine Wibke Roslevesdorf und Anneke Grise als Erbinnen vor. Erwähnt werden auch die Verwandten Mette Cordes und Abelke Reuverdes. Hinzu kommt eine Stipendiatsstiftung, die Albert Schreye gegründet hatte.

Literatur