Gilberte de Courgenay

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Gilberte Montavon (hommage2021.ch)

Gilberte de Courgenay, eigentlich Gilberte Schneider-Montavon, geborene Montavon (* 20. März 1896 in Courgenay; † 2. Mai 1957 in Zürich), war eine Schweizer Kellnerin, die in den beiden Weltkriegen als La petite Gilberte[1] zum Soldatenidol und zu einer patriotischen Kultfigur wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilberte de Courgenay auf einem Gemälde von Vittini

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war sie 18 Jahre alt und arbeitete dann während des Krieges im elterlichen Hôtel de la Gare in Courgenay. Das nahe der französischen Grenze gelegene Dorf in der Ajoie wurde zum Truppenstützpunkt. Gilberte bewirtete Tausende von Soldaten und Offizieren und wurde von diesen schwärmerisch verehrt. Hanns In der Gand machte das von den Entlebucher Militärmusikern Robert Lustenberger und Oskar Portmann im Winter 1915/16 getextete und komponierte Lied La petite Gilberte de Courgenay bekannt.[2] Dieses wurde rasch populär, und so wurde auch Gilberte im ganzen Land bekannt. Nach ihrer Hochzeit zog sie nach Zürich. In den Aktivdienstjahren des Zweiten Weltkriegs 1939–1945 wurde sie zur Symbolfigur[1] des nationalen Zusammenhalts gegen Nazi-Deutschland aufgebaut. Sie starb 1957 an einem Krebsleiden und wurde auf dem Friedhof Nordheim in Zürich begraben.

Filmische und literarische Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hôtel de la Gare in Courgenay

Im Dienste der Geistigen Landesverteidigung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde Gilberte als Protagonistin eines Romans von Rudolph Bolo Mäglin (1939), eines Theaterstückes und zweier Filme (August Kerns Marguerite et les soldats von 1940 bis 1941 und Franz Schnyders Gilberte de Courgenay von 1941) endgültig zur patriotischen Kultfigur.

Ehrungen und Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein 1979 gegründeter Verein kaufte das Restaurant de la Gare in Courgenay.[1]
  • 1998 wurde der Verein eine Stiftung umgewandelt und das Haus renoviert.[1]
  • In Bern-Brünnen (Westside) wurde ein Platz nach ihr benannt.[3][1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Georges Andrey: La Suisse Romande: Une histoire à nulle autre pareille! Éditions du Belvédère, Pontarlier 2012, ISBN 978-2-88419-227-9, S. 347 f.
  2. Tondokument der Fonoteca Svizzera, Lugano: https://www.fonoteca.ch/cgi-bin/oecgi4.exe/inet_fnbasedetail?REC_ID=111333.011&LNG_ID=DEU
  3. Deskriptor, burgerbib.ch. Abgerufen am 11. November 2021.