Gisbert Schneider (Biochemiker)

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Gisbert Schneider (2021)

Gisbert Schneider (* 10. Oktober 1965 in Fulda[1]) ist ein Biochemiker und Bioinformatiker an der ETH Zürich und am Singapore-ETH Centre mit deutscher und Schweizer Staatsangehörigkeit.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schneider studierte an der Freien Universität Berlin Biochemie, Medizin und Informatik. 1994 promovierte er mit der Arbeit „Protein-Design in machina: Künstliche neuronale Netze und simulierte molekulare Evolution“.[2] Als Postdoktorand arbeitete er am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, am Massachusetts Institute of Technology, an der Universität Stockholm und am Max-Planck-Institut für Biophysik.

Von 1997 bis 2001 forschte Schneider für Hoffmann–La Roche in Basel. Im Jahre 2000 habilitierte er sich an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und wurde 2002 auf die Beilstein Stiftungsprofessur für Chemie- und Bioinformatik an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen. Seit 2010 ist Schneider Professor für Computer-Assisted Drug Design an der ETH Zürich, Departement für Chemie und Angewandte Biowissenschaften. Seit 2021 ist er zusätzlich Direktor am Singapore-ETH Centre.

Schneider gilt als führend auf dem Gebiet des gezielten Moleküldesigns durch maschinelles Lernen. Mittels künstlicher Intelligenz können die von ihm entwickelten Computerprogramme die Wirksamkeit von Arzneistoffen vorhersagen, Arzneimittelkandidaten mit gewünschten Eigenschaften entwerfen und die Erfolgschancen bei der Entwicklung neuer Medikamente erhöhen.[3] Schneider prägte die Begriffe „Scaffold Hopping“ und „Frequent Hitter“.[4]

Seit 2014 ist er ein Highly Cited Researcher. Laut Google Scholar hat Schneider einen h-Index von 84,[5] laut Datenbank Scopus einen von 67[6] (Stand jeweils Juni 2023).

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schneider, Gisbert. In: x-mol.com. Abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  2. DNB 940399318 Katalogeintrag der Deutschen Nationalbibliothek
  3. a b Ernst Schering Preis 2022. Schering Stiftung, August 2022, abgerufen am 15. April 2023.
  4. a b Gisbert Schneider erhält Gmelin-Beilstein-Denkmünze. (PDF; 144 kB) In: gdch.de. Gesellschaft Deutscher Chemiker, 14. April 2022, abgerufen am 15. April 2023.
  5. Gisbert Schneider. In: scholar.google.com. Google Scholar, abgerufen am 17. Juni 2023.
  6. Schneider, Gisbert. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 17. Juni 2023 (englisch).
  7. https://www.t.u-tokyo.ac.jp/hubfs/graduate/links/fellows2021-1.pdf
  8. The Skolnik Award. In: acscinf.org. American Chemical Society, Division of Chemical Information, abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  9. Chemical Information Bulletin, Band 69, Heft 4, Winter 2017: 2018 Herman Skolnik Award Announced (Memento vom 5. Juli 2020 im Internet Archive)
  10. Computer-Generated Decision Making: Breaking the Wall of Slow and Inefficient Drug Discovery. Falling Walls, abgerufen am 29. April 2023 (englisch).
  11. Prous Institute - Overton and Meyer Award for New Technologies in Drug Discovery. Abgerufen am 29. April 2023 (englisch).
  12. Gmelin-Beilstein-Denkmünze. Gesellschaft Deutscher Chemiker, abgerufen am 15. April 2023.