Gjon Kastrioti I.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. April 2016 um 18:04 Uhr durch Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gjon Kastrioti I. (* in der Region Mati, Albanien; † 2. Mai 1437[1]) war ein albanischer Fürst, der von 1389 bis zu seinem Tod 1437 über das Fürstentum Kastrioti im nördlichen Albanien regierte. Er kämpfte 1389 an der Seite seines Vaters Pal Kastrioti in der Schlacht auf dem Amselfeld. Sein Vater starb bei der Schlacht, Gjon aber überlebte und kehrte mit seinen Truppen nach Kruja zurück, wo er als Held gefeiert und Fürsten der Region ausgerufen wurde.

Leben

Über seine Kindheit schweigt der Großteil der Quellen. Man weiß, dass die Familie Kastrioti aus zwei Dörfern aus dem Mati-Tal in Nordalbanien stammten und sie in Kruja die Festung von der Thopia-Dynastie erringen konnten, von wo aus sie über ein Fürstentum residierten. Gjon I. war der erste Fürst dieser „Dynastie“. Er heiratete und hatte neun Kinder. Diese waren Gjergj (auch Gjorg oder Georg), bekannt als Skanderbeg (* 1405; † 17. Januar 1468 in Lezha), Stanisha (Stanislaus; † 1446), Reposh (Repossio; † 1431), Konstandin (Konstantin) II., Mara, Jella, Angjelina (Angelina), Vlajka und Mamica.

1389 nahm Gjon zusammen mit seinem Vater Pal und einigen anderen albanischen Fürsten an der Schlacht auf dem Amselfeld teil. Die albanischen Fürstentümer kamen dem Hilferuf der Serben zusammen mit dem bosnischen und bulgarischen Fürsten gegen die osmanischen Eroberer nach. Die Schlacht gewannen die Osmanen, weshalb sie sich darauf auf dem mittleren Balkan niederlassen (Makedonien und Bulgarien) konnten. Später sollten sich die albanischen Fürstentümer gegen die osmanischen Oberhoheit behaupten. Kurz nach der Schlacht auf dem Amselfeld drangen die Osmanen in albanisches Gebiet (Eroberung Elbasans) ein.

Damit das Fürstentum Kastrioti keine Bedrohung für das Osmanische Reich werden sollte, musste Gjon I. zur Sicherheit seine drei Söhne Gjergj, Reposh und Konstandin an den Hof des Sultans schicken. Um 1420 hatte sein Fürstentum ein Gebiet erreicht, das von Prizren bis nach Lezha reichte.[1] 1430 führte Gjon I. einen erfolglosen Aufstand gegen die Osmanen.

Nach seinem Tod 1437 bereiteten die Osmanen eilig Eroberungszüge nach Mittel- und Nordalbanien vor.

Zeit seines Lebens wechselte Gjon mit seinem Fürstenhaus mehrere Male die Religion. Solange er mit den Venezianern verbündet war, bekannte sich sein Haus zum Katholizismus. War er gerade mit dem serbischen Fürsten Stefan Lazarević in einer Allianz, trat er zum orthodoxen Christentum über. Diese Politik betrieben auch andere albanische Fürsten des Mittelalters.[2]

Literatur

  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2229-0.

Einzelnachweise

  1. a b Miranda Vickers: Shqiptarët - Një histori moderne. Bota Shqiptare, 2008, ISBN 978-99956-11-68-2, Skënderbeu farkëton bashkimin shqiptar kundër osmanëve, S. 23 (englisch: The Albanians - A Modern History. Übersetzt von Xhevdet Shehu).
  2. Miranda Vickers: Shqiptarët - Një histori moderne. Bota Shqiptare, 2008, ISBN 978-99956-11-68-2, Fillimi i rënies osmane, S. 35–36 (englisch: The Albanians - A Modern History. Übersetzt von Xhevdet Shehu).

Siehe auch