Gottfried August Meerheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Januar 2016 um 21:47 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: Typographische Anführungszeichen korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gottfried August Meerheim (* 12. September 1753 in Pegau; † 3. Januar 1802 in Wittenberg) war ein deutscher Literaturwissenschaftler.

Leben

Geboren als Sohn Christian Ernst Meerheim (* 18. Februar 1720 in Merseburg; † 30. Juni 1762 in Wittenberg), immatrikulierte er sich gratis am 16. Februar 1761 an der Universität Wittenberg, wo er am 30. April 1775 den akademischen Grad eines Magisters erlangte. Nachdem er sich am 25. Januar 1776 die Lehrerlaubnis für Hochschulen als Magister Legens erworben hatte, fand er am 20. Februar 1776 Aufnahme als Adjunkt an der philosophischen Fakultät und Aufseher der Universitätsbibliothek.

Im Wintersemester 1779 wird er zum Professor der Moralphilosophie und Politik ernannt, obwohl er keine speziellen Arbeiten zur praktischen Philosophie vorgelegt hatte. Allerdings hatte er Vorlesungen über Politik und Naturrecht gehalten. Als Professor der Moral und Politik pflegte er besonders die Dichtkunst und die schönen Wissenschaften. In seinen Schriften bewies er, dass er die alten Poeten „mit Geschmack“ auszulegen verstand. Das öffnete ihm 1783 den Zugang zum Lehrstuhl für Dichtkunst und Altertümer, in welchem Amt er aber die in ihn gesetzten Erwartungen enttäuschte.

Obwohl er zwar Vorlesungen über europäische Zeitgeschichte aus öffentlichen berichten und Statistik gehalten hatte, vernachlässigte er seine Vorlesungen unter dem Vorwand unter Hypochondrie zu leiden und sich zur Zerstreuung anderen Angelegenheiten nachging. Dennoch bekleidete er im Sommersemester 1786 das Amt des Rektors der Wittenberger Akademie, bei der Ausübung seiner Professur bis zu seinem Lebensende, hatte er den ihn übertragenen Lehrstuhl nicht entwickeln wollen oder können.

Literatur

  • Wittenberger Wochenblatt 1779 S. 392; 1783 S. 136
  • Neues Wittenberger Wochenblatt 1802 S. 8
  • Matrikel der Universität Wittenberg
  • Nikolaus Müller: Die Funde in den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg, Magdeburg Evangelische Buchhandlung Ernst Holtermann, 1912
  • Walter Friedensburg „Geschichte der Universität Wittenberg“ Verlag Max Niemeyer Halle (Saale) 1917
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1502 – 1817. Böhlau Verlag, 2002, ISBN 3-412-04402-4