Großsteingräber bei Benzin (Wedendorfersee)

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Die Großsteingräber bei Benzin waren drei megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Benzin, einem Ortsteil von Wedendorfersee im Landkreis Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Die Gräber wurden 1804 durch Friedrich Wilhelm Zinck in einer Aquarell-Zeichnung festgehalten, zwei Gräber wurden von ihm 1806 untersucht. Später wurden die Anlagen vollständig zerstört.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die genaue Lage der Gräber ist nicht überliefert. Die nächsten erhaltenen Gräber sind das knapp 2 km südlich von Benzin gelegene Großsteingrab Neu Benzin und die weitere 800 m südlich gelegenen Großsteingräber bei Klein Hundorf.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 1 besaß eine Grabkammer mit einer Länge von 16 Fuß (ca. 4,8 m) und einer Breite von 8 Fuß (ca. 2,4 m). Es besaß mehrere große Decksteine und dürfte somit als Großdolmen anzusprechen sein. Die Ausrichtung der Kammer ist nicht überliefert. Bestattungsreste oder Grabbeigaben wurden nicht festgestellt.

Grab 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 2 besaß ein Hünenbett unbekannter Ausrichtung mit einer Länge von 120 Fuß (ca. 36 m) und einer Breite von 16 Fuß (ca. 4,8 m). Es enthielt „grosse Steinkisten und Decksteine“. Damit dürften wohl mehrere Urdolmen gemeint gewesen sein. Die einzigen Funde waren einige Keramikscherben.

Grab 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 3 wurde nicht untersucht. Es ist lediglich im Hintergrund von Zincks Aquarell zu sehen. Es handelte sich offenbar um einen Großdolmen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 16.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 99 (Online).
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Friderico-Francisceum oder großherzogliche Alterthümer Sammlung aus der altgermanischen und slavischen Zeit Mecklenburgs. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1837, S. 77 (Online).
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 2. Schwerin 1899, S. 520 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 126.