Großsteingrab Kronskamp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Großsteingrab Kronskamp war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Kronskamp, einem Ortsteil von Laage im Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Es wurde 1874 zerstört.

Das Grab befand sich östlich von Kronskamp „in der großen Wiese des Reknitzthales, 80 Fuß vom Acker entfernt, am Fuße eines ziemlich hohen Berges, den man dort den Tempelberg nennt“.[1] Nur wenige Kilometer östlich lagen die ebenfalls im 19. Jahrhundert zerstörten Großsteingräber bei Laage.

Die Anlage wurde 1874 beseitigt und dabei untersucht. Sie besaß eine Grabkammer mit einer Länge von 8 Fuß (ca. 2,4 m) und einer Breite von 6 Fuß (ca. 1,8 m). Die Ausrichtung ist nicht überliefert. Die Kammer besaß große Wandsteine aus Granit und einen einzelnen mächtigen Deckstein. Es dürfte sich somit um einen erweiterten Dolmen gehandelt haben. Der Innenraum der Kammer wurde wegen hohen Grundwassers nicht bis auf den Boden untersucht.

Von den Bestattungen waren noch einige Knochen vorhanden, die nicht näher bestimmt wurden. Die einzige gefundene Beigabe war ein dicknackiges trapezförmiges Feuerstein-Beil. Es befindet sich heute in der Sammlung des Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 17.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 105 (Online).
  • Robert Beltz: Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Vollständiges Verzeichnis der im Grossherzoglichen Museum zu Schwerin bewahrten Funde. Textband. Reimer, Berlin 1910, S. 115 (Online).
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Hünengrab von Kronskamp. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 39, 1874, S. 115 (Online).
  • Georg Christian Friedrich Lisch: Hünengrab von Kronskamp. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 40, 1875, S. 145 (Online).
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Band 5). Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 97.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 126.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 22.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Georg Christian Friedrich Lisch: Hünengrab von Kronskamp. 1875, S. 145.