Hanns Model

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Hanns Model (* 11. April 1908 in Posottendorf-Leschwitz; † 23. Oktober 1983 in Stuttgart) war ein deutscher Glaskünstler und Meisterschüler von Wilhelm von Eiff.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanns Model wuchs als eines von sieben Kindern in seinem Geburtsort bei Görlitz auf, wo er in den Jahren 1922 bis 1925 eine Lehre als Glasschleifer absolvierte. Ende der 20er Jahre erfolgte der Kontakt zu Wilhelm von Eiff, bei dem er von 1928 bis 1933 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart den Studiengang Glas- und Edelsteinbearbeitung besuchte, zuletzt als Meisterschüler.[2][1] Bereits im Jahre 1933 eröffnete er seine eigene Werkstatt in Stuttgart. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde er 1940 als Soldat eingezogen, wurde verwundet und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945 heimkehrte. Er war 1947 Gründungsmitglied des Bundes der Kunsthandwerker Stuttgart e.V. und von 1948 bis 1973 dessen erster Vorsitzender.[3] Der Bund der Kunsthandwerker Stuttgart e.V schloss sich im Jahre 1974 mit dem Badischen Kunstgewerbeverein zum Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V. zusammen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Künstler entwickelte Hanns Model mit seinem Werkzeug – der Schleifscheibe – einen eigenen Stil in der Bearbeitung von Glaswerkstücken, sowohl von Gebrauchsgegenständen wie Trinkgläsern, Schalen und Vasen als auch Türscheiben aus Glas und architektonischen Elementen wie Glastrennwänden und Kirchenfenstern. In der Liederhalle in Stuttgart gestaltete Hanns Model die Oberlichter des Foyers und den Eingängen des mittleren Saals.[4] Insbesondere die Verwendung der Technik des Mattschliffs, bei der Flächen auf dem Glasobjekt unpoliert – also „rau“ – bleiben, wurde zu einem Erkennungsmerkmal seiner Arbeiten.[5][6][7] Werke von ihm finden sich z. B. im Museum für Angewandte Kunst Köln, Museum für Gestaltung Zürich und dem Glasmuseum Frauenau.[2] Das Europäische Museum für Modernes Glas besitzt ebenfalls Objekte von Hanns Model, deren Bilder über die Online-Recherche des Museums zugänglich sind.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b G. Nicola: In memoriam: Hanns Model in Neues Glas. New Glass. Ausgabe 4/1983, ISSN 0723-2454
  2. a b Alfons Hannes (mit Beiträgen von Wolfgang Kermer und Erwin Eisch): Die Sammlung Wolfgang Kermer, Glasmuseum Frauenau: Glas des 20. Jahrhunderts; 50er bis 70er Jahre. Schnell & Steiner, München, Zürich 1989 (= Bayerische Museen; 9) ISBN 3-7954-0753-2, S. 32
  3. Förderverein des Kunsthandwerks Baden-Württemberg e.V. (Hrsg.): Chronik - 50 Jahre Bunde der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V., 1997
  4. Dr. Helmut Pollert (Hrsg.): Konzerthaus Stuttgarter Liederhalle. Dr. Pollert Verlag, Stuttgart, 1956
  5. Werner Goldschmit: Hanns Model der Glasschnitzer in kunst + handwerk, Ausgabe März 3/1977, ISSN 0454-6539
  6. Corning Museum of Glass (Publisher): Glas 1959 - A SPECIAL EXHIBITION OF INTERNATIONAL CONTEMPORARY GLASS, Corning - New York, 1959
  7. G. Nicola: Glasgestalter Hanns Model 75 Jahre in Neues Glas. New Glass. Ausgabe 2/1983, ISSN 0723-2454