Hans Büschgen

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Hans Egon Büschgen (* 11. November 1932 in Schwelm) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler auf dem Gebiet der Bankbetriebslehre.

Leben und Wirken

Büschgen schloss an das Abitur in Schwelm im Jahre 1953 eine Banklehre bei der Dresdner Bank an. 1956 nahm er ein betriebswirtschaftliches Studium an der Universität zu Köln auf, das er bereits nach 6 Semestern mit dem Examen als Diplom-Kaufmann abschloss; seine Diplomarbeit trug den Titel „Der Goldhandel in der Bundesrepublik Deutschland“. 1960 promovierte er sich unter dem Betreuer Heinrich Rittershausen mit einer Arbeit über die „Aktienanalyse und Aktienbewertung nach der Ertragskraft. Die price-earnings ratio und Schätzung des Reingewinns aus dem Steuerausweis bei deutschen Aktiengesellschaften“. Unter dem Titel „Gesetzliche Mindestreserven und Einlagenvirulenz“ veröffentlichte er 1963 einen Beitrag zur Abhängigkeit der Mindestreserve von der Umschlagshäufigkeit der Einlagen.[1] Dem Thema widmete er auch seine - wiederum von Rittershausen betreute - Habilitationsschrift mit dem Titel „Die gesetzliche Mindestreservehaltung der Kreditinstitute. Eine betriebswirtschaftliche Untersuchung über ihre Bedeutung, ihre Funktionen und ihre mögliche Neufassung“ (unveröffentlicht), worin er für Mindestreserven den Begriff „Pflichteinlagen“ vorschlug. Auch die Möglichkeit, die Aktivseite als Bemessungsgrundlage für die Mindestreserve zu wählen, untersuchte er hierin.

Er erhielt einen Ruf an die Universität Gießen, den er ablehnte. Den Ruf an die Universität Hamburg, wo er bereits eine Lehrstuhlvertretung übernommen hatte, lehnte er ebenfalls ab, um die Nachfolge seines akademischen Lehrers Heinrich Rittershausen anzutreten. Büschgen blieb von seiner Berufung 1966 bis zu seiner Emeritierung Ende März 1998 an der Universität Köln und sogar noch darüber hinaus, da er seinen Lehrstuhl noch bis September 1999 selbst vertrat. Sein akademischer Nachfolger wurde Thomas Hartmann-Wendels.

Werke

Büschgens erstes Buch „Aktienanalyse und Aktienbewertung nach der Ertragskraft“ (1962)[2] war ein Abdruck seiner Dissertation. Das Buch „Wertpapieranalyse“ (1966) behandelte ausführlich die Cashflow-Analyse (S. 116-133). Er befasste sich bereits 1967 mit dem Leasing,[3] 1968 erschien hierüber das Buch „Leasing in der Unternehmensfinanzierung“. Bereits 1966 wandte er sich Spezialthemen wie „Aspekte des § 6b des Einkommensteuergesetzes für die Industrieunternehmung“ zu,[4] oder „Berücksichtigung des Konjunkturabschwunges in der betrieblichen Finanzpolitik“ (1967).[5] 1968 erschien die Festschrift für seinen Vorgänger Heinrich Rittershausen unter dem Titel „Geld, Kapital und Kredit“, 1969 kam sein Buch „Der deutsche Geldmarkt“ auf den Buchmarkt. Bedeutsam sind seine wissenschaftlichen Gesamtdarstellungen der „Bankbetriebslehre“ (1972). Es folgten insbesondere Bücher über die „Grundlagen betrieblicher Finanzwirtschaft“ (1979), „Die Großbanken“ (1983), „Handwörterbuch der Finanzwirtschaft“ (1988), das „Börsen-Lexikon“ (1989), „Bankmarketing“ (1995), „Internationales Finanzmanagement“ (1997); nach seiner Emeritierung erschien 1999 „Grundlagen des Bankmanagements“. Büschgen wohnt in Köln-Rondorf.

Fachliche Schwerpunkte

Büschgen lag vor allem die Verknüpfung von Theorie und Praxis am Herzen. Das verfestigte er durch seine Bankseminare am - von ihm seit 1966 geleiteten - Kölner Universitätsinstitut Institut für Bankwirtschaft und Bankrecht, die sich an Praktiker wandten. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die seit den 1970er Jahren zunehmende Markt- und Wettbewerbsorientierung der Banken, die Internationalisierung der Bankwirtschaft sowie die zunehmende Bedeutung eines aktiven Risikomanagements.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans E. Büschgen, Gesetzliche Mindestreserven und Einlagenvirulenz, in: Sparkasse (Jahrgang 80), Heft 10 vom 15. Mai 1963, S. 147-150
  2. Hans E. Büschgen, Aktienanalyse und Aktienbewertung nach der Ertragskraft (1962)
  3. Hans Büschgen, Das Leasing als betriebswirtschaftliche Finanzierungsalternative, in: Der Betrieb, 20. Jg., 1967, S. 473-476 und S. 561-566
  4. BFuP 1966, S. 277 – 290, 341 – 353
  5. Bankwirtschaftliche Sonderveröffentlichungen des Instituts für Bankwirtschaft und Bankrecht, Band 7, 1967