Hartmut Colden

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Hartmut Colden (* 2. Oktober 1915 in Breslau; † 14. September 1982 in Rostock) war ein deutscher Architekt.

Colden war maßgeblich an der städtebaulichen Gestaltung Rostocks nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt, u. a. beim Wiederaufbau der Langen Straße im Rostocker Zentrum und bei der Errichtung der ersten Plattenbausiedlung Reutershagen II in Rostock.

Er übernahm und erweiterte das Konzept der Bandstadt, einer linenhaften Siedlungsstruktur, auch in Anlehnung an Planungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Russland entstanden waren.

Colden kritisierte in den 1950er Jahren den monumentalen Baustil der Stalin-Ära („Zuckerbäckerstil“) – für ihn ein „oberflächlicher Versuch der Fortführung unseres baukulturellen Erbes“ – und propagierte eine Rückbesinnung zu mehr Sachlichkeit, auch beruhend auf den zu hohen Kosten für diese Bauten.

Zusammen mit Otto Englberger, Karl Sommerer und Peter Doehler gewann Colden 1952 den Architekturwettbewerb um das Verlagshaus „Neues Deutschland“, es wurde jedoch nicht dieser Entwurf umgesetzt.

In Rostock Dierkow-Neu, einer 1984 und 1987 entstandenen Plattenbausiedlung, wurde eine der Erschließungsstraßen nach ihm benannt (Hartmut-Colden-Straße).

Quellen

  • Hartmut Colden: Wohnkomplex Reutershagen II in Rostock. In: Deutsche Architektur. H. 10/1958, S. 517–520.
  • Hartmut Colden: Diskussion über Reutershagen II. In: Deutsche Architektur. H. 5/1959.
  • Johannes Gerdes et al.: Sozialatlas der Hansestadt Rostock (Graphische Aufbereitung vorhandener Daten zur räumlichen und sozialen Struktur der Hansestadt Rostock nach Stadtteilen). Universität Rostock, Institut für Soziologie, Rostock 2000.