Hasenburg (Berg)

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Hasenburg

Zeugenberg Hasenburg

Höhe 487,4 m ü. NHN
Lage Thüringen, Deutschland
Koordinaten 51° 27′ 5″ N, 10° 29′ 4″ OKoordinaten: 51° 27′ 5″ N, 10° 29′ 4″ O
Hasenburg (Berg) (Thüringen)
Hasenburg (Berg) (Thüringen)
Typ Zeugenberg
Gestein Muschelkalk
Ausblick vom Ochsensprung nach Norden

Hasenburg bezeichnet einen Zeugenberg (früher Asenberg) mit einer bedeutenden Reichsburg gleichen Namens auf der Bergkuppe im östlichen Landkreis Eichsfeld in Thüringen. Bereits für das Jahr 1073 ist der Name des Berges belegt. Lambert von Hersfeld benennt in den Hersfelder Annalen im mittelalterlichen Gau Onefeld den Zeugenberg als Asenberg.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zeugenberg mit der heutigen Burgruine gleichen Namens und einem Burgwall liegt an der südlichen Grenze des Südharzvorlandes zwischen Ohmgebirge und Bleicheröder Bergen. Der Berg bildet ein isoliertes, allseitig von Steilhängen begrenztes Muschelkalkplateau von dreieckiger Grundform in 487,4 m ü. NHN[2]. Er liegt vier Kilometer östlich von Haynrode und knapp einen Kilometer unmittelbar nördlich von Buhla am Nordrand der Bleicheröder Berge. Der Krajaer Bach trennt den Zeugenberg und die südlich gelegenen Bleicheröder Berge am Ziegenrück (460,8 Meter), den Hubenberg (453,1 Meter) und die Haarburg (453,1 Meter).

Nach der Einteilung der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie ist der Zeugenberg dem Naturraum Ohmgebirge-Bleicheröder Berge innerhalb der Muschelkalk-Platten und -Bergländer zugehörig.[3]

Die bewaldete Bergkuppe ist über Wanderwege – etwa über den Eichsfeld-Wanderweg – gut erreichbar, im Gipfelbereich aber steileren Anstiegen. Der sogenannte Ochsensprung befindet sich am nördlichen Rand der Bergkuppe als Felsklippen an einer Abbruchkante aus Muschelkalk.[4] Vom Gipfel des Berges, der sich mit einem Plateau etwa 160–200 Meter über den Talgrund erhebt, ließen sich wichtige Straßen überwachen, welche den Südrand des Harzes mit dem Mühlhäuser Becken verbanden.

Am westlichen Fuße der Hasenburg bei der ehemaligen Obermühle am Hagenbach, einem Zufluss der Bode, befindet sich eine interessante geologische Struktur, die sogenannte Naturbrücke.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgtor der Hasenburg

Auf dem Bergplateau befinden sich die Befestigungsreste der Reichsburg Heinrich IV. Archäologische Ausgrabungen auf dem Zeugenberg erbrachten zudem zahlreiche Funde, die belegen, dass der Platz seit der Steinzeit kontinuierlich besiedelt wurde und ihn immer wieder nachfolgende Siedler für sich in Anspruch nahmen.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zeugenberg mit der Burgstelle auf seiner Kuppe – ein geschütztes Bodendenkmal – wird heute land- und forstwirtschaftlich genutzt und ist für Besucher frei zugänglich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hasenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heute Hasenburg; vgl. Lamperti Monachi: Hersfeldensis Annales. In: O. Holder-Egger (Hrsg.): Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. (= Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe. 13). 1957, S. 194 u. ö.
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nöllert und Werner Westhus: Die Naturräume Thüringens. Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. 2004, ISSN 0863-2448.
    Naturraumkarte Thüringens (TLUG) – PDF; 260 kB
    Landkreisweise Karten (TLUG)
  4. Günter Politz: Der "Ochsensprung" bei Buhla. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift, 2015, Heft 2, S. 57

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lateinisch

Deutsch

  • L. F. Hesse: Die Jahrbücher des Lambert von Hersfeld. (= Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. 43). 2. Auflage. 1884. (5. Auflage 1939, Neudruck 2012) (Digitalisat)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volker Schimpff: Bemerkungen zum frühmittelalterlichen Hasenburgumland. In: Alt-Thüringen. Band 41, Nr. 9, 2008, S. 229–239. (pdf; 976 kB)