Heinrich Ellermann

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Heinrich Ellermann (* 12. Februar 1905 in Hamburg; † 13. August 1991 in Vaduz, Liechtenstein) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Verleger und Gründungsmitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein.

Leben

Nach einem Studium der Literaturwissenschaft strebte Ellermann eine Universitätslaufbahn an, doch die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten machten alle Bestrebungen in diese Richtung zunichte. Stattdessen gründete er 1934 den Verlag Heinrich Ellermann, der sich vor allem auf Lyrik spezialisierte. Ab 1934 gab er die Literaturzeitschrift Das Gedicht. Blätter für die Dichtung heraus, die bis 1944 erschien und einigen von der Parteilinie abweichenden Schriftstellern, die nicht emigriert waren, wie Gottfried Benn, Ernst Stadler und Georg Trakl eine Nische bot.

Nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich sein Verlag auf Kinder- und Jugendliteratur. 1957 veröffentlichte Ellermann Texte der in Schweden im Exil lebenden Lyrikerin Nelly Sachs und von 1961 bis 1971 gab er in der Kleinen russischen Bibliothek eine Reihe von Titeln russischer Autoren heraus. Zu Zeiten des Kalten Kriegs war diese Reihe umstritten.

1978 beteiligte er sich an der Gründung des P.E.N.-Club Liechtenstein und stand diesem bis zu seinem Tod als Vize-Präsident vor. Ihm zu Ehren wurde ein Stipendium eingerichtet, das insbesondere ältere Schriftsteller für den Zeitraum von neun Monaten unterstützen soll. Erste Stipendantin wurde Christine Koschel, deren Erstlingswerk Den Windschädel tragen 1961 von Ellermann verlegt wurde. Nachfolger wurde Peter Kurzeck.[1]

Literatur

  • Nachruf auf Heinrich Ellermann. In: Der Spiegel. Nr. 34, August 1991.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich-Ellermann-Stipendium. Abgerufen am 10. Oktober 2009.