Heinrich Harms (Mediziner, 1908)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juni 2015 um 04:31 Uhr durch Mewa767 (Diskussion | Beiträge) (Linkkorrektur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Harms (* 5. Februar 1908 in Stralsund; † 26. November 2003 ebenda) war ein deutscher Augenarzt.

Leben

Heinrich Harms, Spross einer Stralsunder Ärztefamilie, der Vater war Augenarzt, und Neffe des 1915 gefallenen, außerplanmäßigen Tübinger Professors Clemens Harms, nahm nach dem Abitur ein Studium der Medizin an den Universitäten Tübingen, München, Bern, Berlin und Rostock[1] auf, das er 1932 in Rostock mit der Promotion zum Dr. med. abschloss. In der Folge bekleidete er Assistenzstellen an den Augenkliniken der Universität Breslau und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ab 1934 bei Walther Löhlein in Berlin, wo er, unterbrochen durch einen zweijährigen Einsatz als Truppenarzt im Kriegslazarett in Krakau, bis 1949 tätig war. Heinrich Harms habilitierte sich im Jahr 1937 mit einer Arbeit über die Entstehung der Schielschwachsichtigkeit und trat unmittelbar danach eine Stelle als Oberarzt bei Professor Hans Karl Müller an der Universität Bonn an.

1952 folgte Harms in der Nachfolge von Professor Wolfgang Stock dem Ruf auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde, verbunden mit der Leitung der Augenklinik, an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er wurde 1976 emeritiert. Harms erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise, darunter den Von-Eicken-Preis sowie den Theodor-Axenfeld-Preis, die Mitgliedschaft der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[2], die Ehrenmitgliedschaften des Instituto Baraquer de America, der International Perimetric Society, der Griechischen Ophthalmologischen Gesellschaft sowie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft[3].

Heinrich Harms führte die mikroskopische Chirurgie in die Augenheilkunde ein und befasste sich insbesondere mit sensorischen Störungen beim Schielen, sowie der Ursachenforschung beim grünen Star. Er entwickelte die sogenannte Tangententafel (auch: Harmswand) zur Messung von Schielwinkeln in unterschiedlichen Blickrichtungen und zur Erstellung von Motilitätsanalysen der Augenbewegungen im freien Raum.

Ehrungen

Schriften

  • Mit Günter Mackensen: Augenoperationen unter dem Mikroskop: Ein Erfahrungsbericht, Georg Thieme Verlag, Leipzig, 1966
  • Mit Reinhard Dannheim: Glaukomoperationen bei offenem Kammerwinkel : vergleichende Studie einer Forschungsgruppe der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, Springer-Verlag, Berlin, 1987

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation von Heinrich Harms im Rostocker Matrikelportal
  2. Mitgliedseintrag von Heinrich Harms bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 12. Oktober 2012.
  3. Liste der Ehrenmitglieder der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. auf der Webseite DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft - die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte

Weblinks