Heinrich Müller (Fussballspieler, 1888)

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Heinrich Müller
Personalia
Geburtstag 4. Juni 1889
Sterbedatum 1957
Position Verteidigung
Heinrich Müller auf dem Meisterbild des FCW von 1906 (obere Reihe, zweiter von rechts)
Heinrich Müller auf dem Meisterbild des FCW von 1908 (obere Reihe, links)

Heinrich «Henry» Müller (* 4. Juni 1889; † 1957) war ein Schweizer Fussballspieler, -funktionär und -trainer.

In seiner Aktivkarriere wurde er mit dem FC Winterthur dreimal Schweizer Meister. Er brachte es zu elf Einsätzen in der Nationalelf und war 1911 kurze Zeit Rekordnationalspieler. Nach seinem Karriereende war er beim Schweizerischen Fussballverband tätig und Schweizer Nationaltrainer bei der WM 1934.

Biografie

Vereinskarriere

Müller kam am 4. Juni 1889 zur Welt. Der Rechtsverteidiger begann 1904, beim FC Winterthur zu spielen. Als Captain gehörte in der Saison 1905/06 zum Meisterteam des FC Winterthur. Diesen Erfolg wiederholte die Mannschaft in der Saison 1907/08.

Müller spielte fast seine ganze Karriere beim FC Winterthur, mit Ausnahme von der Saison 1911/12, in der er zum FC Turin nach Italien wechselte. Er kam dort zu 13 Einsätzen und schoss als Verteidiger drei Tore.[1] Er kehrte danach wieder zum FC Winterthur zurück und schloss dort seine Karriere in der Saison 1916/17 mit dem dritten und bisher letzten Meistertitel des Vereins ab.[2] Er ist der einzige Spieler des FC Winterthur, der alle drei Meistertitel miterlebt hat.

Nationalmannschaft

Müller stand regelmässig im Aufgebot der Schweizer Nationalmannschaft. Sein erstes Spiel absolvierte er am 4. April 1909 in Karlsruhe gegen Deutschland, wobei er bereits in diesem Spiel Captain war.[3] Abgesehen von einem Spiel gegen Englands Amateure am 9. April 1910, als Emile Glaser zuerst die Captainbinde trug, jedoch in der 8. Minute die Binde verletzungsbedingt Müller überlassen musste, war er während allen Spielen Kapitän der Mannschaft.[4] Bei seinem dritten Einsatz gegen Deutschland erzielte er seinen einzigen Treffer für die Schweizer Nationalelf.[5]

Mit seinem fünften Nati-Spiel gegen Ungarn am 8. Januar 1911 wurde Müller der zweite alleinige Rekordnationalspieler der Schweiz.[6] Dieser Rekord wurde jedoch noch im selben Jahr nach vier Spielen von Pierre Colbet erreicht und sechs Spiele später übertroffen.

Sein letztes Spiel für die Nati absolvierte er am 9. März 1913 gegen Frankreich.

Funktionär beim SFV

Nach Beendigung seiner Aktivkarriere war er von 1924 bis 1943 Mitglied der Technischen Kommission des Schweizerischen Fussballverbandes, zuletzt 1942/43 als deren Präsident. Müller erhielt vom SFV die Ehrenmitgliedschaft.[2]

Trainer an der WM 1934

Müller war für zwei Spiele bei der Fussballweltmeisterschaft 1934 in Italien Nationaltrainer der Schweizer Nationalmannschaft.[2] Vorher war diese Funktion jahrelang von der Technischen Kommission des SFV übernommen worden, deren Mitglied er auch war.

An der zweiten Weltmeisterschaft nahmen 16 Teams teil und die komplette WM wurde in Turnierform ohne vorgehende Gruppenphase ausgetragen. Die Schweiz gehörte dabei zu den ungesetzten Teams, die für die Achtelfinals einem gesetzten Team zugelost wurden. Am 27. Mai siegte die Schweiz gegen die Niederlande und rückte damit ins Viertelfinale vor. Dort traf die Mannschaft am 31. Mai auf die ebenfalls gesetzte Tschechoslowakei, gegen die sich die Nationalelf mit 2:3 geschlagen geben musste.

Einzelnachweise

  1. Davide Rota: List of Swiss Players in Italy before 1945. RSSSF, 11. Juli 2001, abgerufen am 28. Februar 2013.
  2. a b c Beat Jung (Hrsg.): Die Nati. Die Geschichte der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 978-3-89533-532-7, S. 376.
  3. Deutschland - Schweiz 1:0 (1:0). IFFHS, abgerufen am 28. Februar 2013.
  4. England/Amateurs - Schweiz 6:1 (5:0). IFFHS, abgerufen am 28. Februar 2013.
  5. Schweiz - Deutschland 2:3 (1:1). IFFHS, abgerufen am 28. Februar 2013.
  6. Schweiz - Magyarország 2:0 (0:0). IFFHS, abgerufen am 28. Februar 2013.