Herbert Kremp

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Kremp (rechts) mit Richard von Weizsäcker auf dem CDU-Bundesparteitag 1973

Herbert Kremp (* 12. August 1928 in München) ist ein deutscher Journalist und Publizist. Kremp war Chefredakteur der Rheinischen Post sowie der Welt.

Leben

Kremp wollte eigentlich Pianist werden und nahm dazu bei Friedrich Gulda Unterricht, wurde aber von Franz Schnabel und Arnold Toynbee umgestimmt und studierte Staatsrecht, Philosophie und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Seit 1948 ist Kremp Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Tuiskonia München im CV. 1954 wurde er mit der Arbeit Die Überwindung der Kulturzyklentheorie Spenglers durch die Weltalterlehre der Heidelberger Schule und die Toynbee’sche Lehre von der Filiation der Kulturen über Oswald Spengler, Max Weber und Arnold Toynbee an der Philosophischen Fakultät der LMU promoviert. Parallel studiert er Nationalökonomie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Bei der Frankfurter Neuen Presse absolvierte er sein Volontariat und wechselte 1957 auf seine erste Redakteursstelle bei der Rheinischen Post (RP). 1959 wurde Kremp Redakteur bei der Berliner Tageszeitung Der Tag, 1961 Korrespondent der RP in der Bundeshauptstadt Bonn und 1969 wurde deren Chefredakteur.

In den Jahren 1969 bis 1985 war er dreimal Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt, ab 1985 in Nachfolge von Matthias Walden auch ihr Herausgeber. Er war immer wieder in der Welt unterwegs, um die geschichtlichen Ereignisse zu kommentieren, beispielsweise von 1977 bis 1981 als Chefkorrespondent der Welt in der Reformperiode Deng Xiaopings in Peking und 1987 in Brüssel als Berichterstatter von EU und NATO.

Kremp pflegte eine Freundschaft mit dem Medienunternehmer Axel Springer.

Kremp ist bekannt für seine „scharfe Feder“ und frühzeitigen Prognosen, beispielsweise der von ihm angekündigte Untergang der Sowjetunion in den 1970er Jahren, weshalb er heftig angegriffen wurde. Mit seinem Buch Memoiren der Zukunft – Deutschland 2050 – ein Rückblick (2003) hat Kremp ein vielbeachtetes Werk über die Zukunft Deutschlands vorgelegt.

Zitate

  • „Herbert Kremp ist ein Schreiber, der es liebt, in Stein zu hauen, nicht Ton zu kneten.“ – Claus Jacobi über Herbert Kremp
  • „Es ist sein kämpferisches Herz, was wirklich zählt.“ – Claus Jacobi über Herbert Kremp
  • „Mir ist in ihm immer ein schreibend Handelnder begegnet, der zunächst immer erst dem Wesen einer Sache nachzugehen pflegt, ehe er aus solcher Vertiefung und aus der Analyse der Lage seine Schlüsse zieht. Erkenntnis ist alles. Immer spricht in Herbert Kremp der Aufklärer – auch in jenem antiken Sinn, der nach Erkennen seiner selber sucht, als Individuum und als Angehöriger dieses ach so schwierigen Vaterlandes Deutschland.“ – Thomas Kielinger in einer Rede zum 65. Geburtstag von Herbert Kremp
  • „Wenige Journalisten haben wie Sie die öffentliche Diskussion in unserem Lande beeinflussend mitgeprägt“ – Bundespräsident Karl Carstens über Herbert Kremp bei der Verleihung des Konrad-Adenauer-Preises im Juni 1984

Auszeichnungen

Schriften

Literatur

Weblinks