Hereret
Hereret in Hieroglyphen | |||||||
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kurz |
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oder mit Determinativ (Grab Asyut III) |
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oder mit Determinativ (Grab Asyut IV) |
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oder im Pfortenbuch mit Determinativ |
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Transkription | Hereret Ḥrr.t | ||||||
Darstellung der Hereret in der 4. Stunde des Pfortenbuchs |
Hereret ist der Name weiblicher Gottheiten in der ägyptischen Mythologie. Sie werden ausschließlich in Gräbern genannt oder dargestellt.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nekropole von Assiut
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Göttin Hereret wird zweimal in den Gräbern der Nekropole von Assiut genannt, und zwar in der großen Inschrift an der rechten Seitenwand des Grabes III des Jtj-jb-j[1][2] bzw. an der Türlaibung des Grabes IV des Cheti II.[3][4] Im Grab III trägt die Göttin das Determinativ einer schakalköpfigen Gottheit. Es ist daher anzunehmen, dass es sich bei der Göttin um eine schakal- oder wolfsköpfige Göttin handelt, die dann das Gegenstück zu den in Asyut verehrten Totengöttern Upuaut und Anubis darstellen könnte.
Im Pfortenbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Pfortenbuch wird Hereret als vielfach gewundene Schlange, „die Entfernende“, in der vierten Stunde im mittleren Register dargestellt.[5] Sie gebiert die zwölf Stunden repräsentierenden Schlangen und vernichtet sie wieder. Zu beiden Seiten der Schlage sieht man zwei schräge Podeste, auf denen sich je sechs Stunden der Nacht befinden.
In der Beschreibung der Szene wird die Schlange zweimal mit ihrem Namen Hereret benannt.[6] Der Name der Göttin endet mit dem Determinativ für Schlange.
Im Totenbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weiterhin wird die Gottheit Hereret am Eingang des elften Tores im ägyptischen Totenbuch, Spruch 145, genannt.[7] Dieser Spruch ist z. B. vollständig im thebanischen Grab TT353 des Senenmut niedergeschrieben. Die Göttin ist Gebieterin dieses Tores des Herzensmatten, für die man am Tage des Hörens der Untaten jubelt.
Bedeutung des Namens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bedeutung des Namens ist umstritten. Der Name wird häufig mit „die Schrecken Erregende“ angegeben, allerdings mit einem Fragezeichen. Im Totenbuchspruch wird sie Ḥrr.t-nt-sbḫt-nbt genannt, wofür die Übersetzung „die Schrecken Erregende (?) eines jeden Tores“ vorgeschlagen wird.[8]
In den deutschsprachigen Pfortenbuchübersetzungen wird als Übersetzung „die Entfernende“ (Erik Hornung) angegeben, in englischsprachigen Publikationen bleibt sie häufig unübersetzt.[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hellmut Brunner: Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut. Augustin, Glückstadt / Hamburg / New York 1937, S. 17–26, 47.
- ↑ Wolfgang Schenkel, Memphis, Herakleopolis, Theben. Harrassowitz, Wiesbaden 1965, S. 75–81, Zeile 33.
- ↑ Hellmut Brunner: Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut. Glückstadt u. a. 1937, S. 34, 59.
- ↑ Wolfgang Schenkel: Memphis, Herakleopolis, Theben. Wiesbaden 1965, S. 85, Zeile 54.
- ↑ Erik Hornung: Die Unterweltsbücher der Ägypter. Zürich / München 1992, ISBN 3-7608-1061-6, 4. Stunde, 20. Szene, S. 222–224.
- ↑ Erik Hornung: The tomb of Pharaoh Seti I. Artemis-Verlag, Zürich u. a. 1991, ISBN 3-7608-1047-0, S. 217, Tafel 153.
- ↑ Erik Hornung: Das Totenbuch der Ägypter. Artemis-Verlag, Zürich u. a. 1990, ISBN 3-7608-3658-5, S. 287 f.
- ↑ Christian Leitz (Hrsg.): Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band 5, Peeters, Leuven u. a. 2002–2003, ISBN 90-429-1150-6, S. 465.
- ↑ E. A. Wallis Budge: The Egyptian Heaven and Hell. Band 2: The short form of the book Ȧm Ṭuat and the book of gates. Kegan, Paul, Trench & Trübner, London 1906, Kapitel 9, S. 140.