Hermann Boettcher

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Hermann Gotthilf Ferdinand Boettcher (* 21. November 1866[1] in Königsberg; † 27. Mai 1935 in Fürstenberg/Havel) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Boettcher kam als Sohn eines königlichen Regierungssekretärs in Königsberg zur Welt. Er besuchte das Friedrichskolleg in Königsberg und studierte anschließend Jura an der Universität Königsberg, brach das Studium jedoch bereits nach kurzer Zeit ab. Schon als Gymnasiast hatte er sich entschlossen, Schauspieler zu werden. Er nahm ab 1885 Schauspielunterricht bei Julius Meixner und ließ sich ab 1900 in Berlin unter anderem von Leporello Müller und Alfredo Cairati (1875–1960) im Gesang ausbilden.

Boettcher erhielt sein erstes Bühnenengagement am Hoftheater Meiningen und war anschließend am Stadttheater Königsberg, am Lobe-Theater Breslau sowie schließlich am Lessing- und Thalia-Theater unter der Direktion Wilhelm Hasemanns (1843–1910) engagiert. Zudem war Boettcher am Berliner Residenztheater zu sehen und wurde nach einem Gastspiel am Berliner Hoftheater im Jahr 1899, bei dem er unter anderem in Gustav von Mosers Auf Strafurlaub als Leutnant Wally und in Gotthold Ephraim Lessings Emilia Galotti als Prinz auftrat, 1900 festes Mitglied des Ensembles. War er zunächst vor allem auf die Rolle des jugendlichen Liebhabers festgelegt, trat er zunehmend in Lustspielen auf und übernahm die Rolle des eleganten Lebemanns.[2] Ab 1922 gastierte er als Charakterkomiker an verschiedenen Bühnen Berlins, darunter auch in Operettenrollen.[3] Mehrfach war er auf Gastspielreisen, die ihn unter anderem nach Sankt Petersburg führten.[3]

Boettcher kam 1915 zum Film, wo er an der Seite von Traute Carlsen in Harry Piels Manya, die Türkin eine Liebhaberrolle innehatte. Seine letzte Rolle übernahm er 1932 in Friedrich Zelniks Die Tänzerin von Sanssouci als Graf Kaunitz.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boettcher, Hermann. In: Ludwig Eisenberg: Ludwig Eisenberg’s Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 108–109.
  • Boettcher, Hermann. In: Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 23.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 439.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laut Eisenberg; lt. Mühsam/Jacobsohn an einem 26. September (ohne Jahresangabe) geboren.
  2. Boettcher, Hermann. In: Ludwig Eisenberg: Ludwig Eisenberg’s Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 109.
  3. a b Boettcher, Hermann. In: Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 23.