Hermann Severin

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Hermann Heinrich Ludwig Severin (* 29. April 1830 in Breslau, Provinz Schlesien; † 5. Dezember 1883 ebd.) war ein deutscher Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann war ein Sohn des Breslauer Ratszimmermeisters und langjährigen Stadt-Bau-Deputierten[1] sowie Mitglieds der Städtischen Feuer-Assekuranz-Deputation, der Forst- und Ökonomie-Deputation und der Stadtverordneten-Versammlung[2] Heinrich Severin (1797–1870), der als Handwerksbursche nach Breslau gekommen war.[3] Hermann Severin war in erster Ehe mit Clara Jakobi (1835–1867) und in zweiter Ehe 1869 mit Johanna Wustandt (1830–1898) vermählt. Aus erster Ehe sind wenigstens fünf Kinder, aus zweiter wenigstens ein Sohn hervorgegangen. Darunter Clara Severin (1861–1937), vermählt mit Ferdinand Friedensburg (1858–1930), Jurist, Geheimer Regierungsrat, Senatspräsident und Numismatiker, sowie Johannes Severin (1869–1937), Stadtkommandant von Berlin und Generalleutnant.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Severin war von etwa 1853 bis 1863 Landwirt und Rittergutsbesitzer auf Grüttenberg, Kreis Oels.[4] Spätestens 1866 lebte er als Partikulier in Breslau. Ab 1867 war er Mitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. 1872 wurde er Stadtverordneter in Breslau und 1875 für sechs Jahre ins Magistrats-Collegium gewählt, war dann bis 1878 aufgrund seiner Fachkenntnisse in der Landwirtschaft und dem Forstwesen mit dem Dezernat über das Kämmereigut Oswitz, Kreis Breslau betraut. Severin, inzwischen Stadtsyndikus, wurde 1879 für den Wahlkreis Breslau 4 und die 14. Wahlperiode Abgeordneter der Nationalliberalen im preußischen Abgeordnetenhaus.[5] Hiernach wurde er 1881 erneut für sechs Jahre in den Breslauer Stadtrat gewählt.[6] Er verstarb an den Folgen einer Lungenentzündung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur. Band 61, Breslau 1884, S. 410.
  • Lars A. Severin: Severin (Grünberg in Schlesien und Breslau). In: Archiv ostdeutscher Familienforscher. Band 30, Herne 2022, S. 10–11.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schlesische Provinzialblätter, Band 3, Glogau 1864, S. 611 f.
  2. Handbuch der Provinz Schlesien, Herausgegeben von dem Königlichen Ober-Präsidial Bureau, Band 1, 1864, S. 18, 19, 20 und 31.
  3. Rübezahl, 1870, S. 265. Rübezahl, Verlag von F. Gebhardi, 1871, S. 106.
  4. Hand Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergütern, Berlin 1857, S. 245. Amtlicher Bericht über die Versammlung Deutscher Land- und Forstwirthe, Band 19, Coburg 1857, S. 32.
  5. Hermann Kalkoff: Nationalliberale Parlamentarier des Reichstages und der Einzellandtage, 1867–1917. Beiträge zur Parteigeschichte hrsg. aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens der Nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917, S. 243; Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, S. 364, Nr. 2178; Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. Droste, Düsseldorf 1994, S. 319, 942.
  6. Breslauer Stadtbuch enthaltend die Rathslinie von 1287 ab und Urkunden zur Verfassungsgeschichte der Stadt, Breslau 1882, S. 141.