Hohe Rannach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2016 um 11:24 Uhr durch W!B: (Diskussion | Beiträge) (→‎Ausgangspunkte: lnk). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hohe Rannach

Hohe Rannach von Südosten

Höhe 1018 m ü. A.
Lage Steiermark, Österreich
Gebirge Grazer Bergland, Randgebirge östlich der Mur
Dominanz 2,14 km → Loregg
Schartenhöhe 285 m ↓ Leber
Koordinaten 47° 10′ 23″ N, 15° 24′ 2″ OKoordinaten: 47° 10′ 23″ N, 15° 24′ 2″ O
Hohe Rannach (Steiermark)
Hohe Rannach (Steiermark)
Gestein Dolomite, Kalke
Alter des Gesteins Devon

Die Hohe Rannach ist ein 1018 m ü. A. hoher Berg im südlichen Grazer Bergland im österreichischen Bundesland Steiermark. Wenige Kilometer südwestlich vom Schöckl gelegen, ist sie vom Grazer Stadtgebiet aus gut sichtbar. Die gleichnamige Ortschaft Rannach (Gemeinde Stattegg) liegt auf einem südlichen Ausläufer des Berges.

Lage und Umgebung

Der Gebirgsstock der Rannach verteilt sich etwa gleichmäßig auf die Gemeinden Gratkorn und Stattegg. Die Gemeindegrenze verläuft genau über den Gipfel. Begrenzt wird der großteils bewaldete Berg im Norden von Rötsch- und Rannachgraben, im Osten durch die Leber und im Südosten durch das Stattegger Tal, während er nach Süden und Westen sanft zum Murtal ausläuft. Auf Süd- und Westhang liegen auch kleinere Ortschaften wie Rannach und Jasen.

Nach Süden hin sind der Hohen Rannach folgende Erhebungen vorgelagert, was den Berg vor allem von Osten als langgezogenen Rücken erscheinen lässt.

  • Fuchskogel (ca. 940 m)
  • Geierkogel (946 m)
  • Schöberlkogel (863 m)
  • Rannachbauerkogel (842 m)
  • Marxenkogel (811 m)

Geologie und Geomorphologie

Die Rannach ist namensgebend für einen Faziesbereich des Grazer Paläozoikums, der sich nach Süden hin bis zum Florianiberg fortsetzt. Im Westen gehören außerdem Berge wie der Pleschkogel oder der Generalkogel zu diesem stratigraphischen Typus. Der Mur-Durchbruch sorgt für eine geographische Trennung der geologischen Einheit. Im Osten trennt die Leberstörung die Rannach von der Schöcklkalk- oder Tonschiefer-Fazies. Die dominierenden Gesteine sind helle und dunkelgraue Dolomite sowie fossilreiche Barrandeikalke und der lokal auftretende Kanzelkalk. Zwischendurch finden sich Einschaltungen von Eggenberger Brekzie.[1]

Die um 700 m ü. A. auftretenden Verebnungen werden dem Hochstradener Niveau zugerechnet[2] und bieten heute Siedlungen wie Rannach Platz. Ebenso auffällig sind einige Einsattelungen südlich der Hohen Rannach, die auf West-Ost-gerichtete Störungen zurückgehen.[3]

Die Hohe Rannach ist weniger stark verkarstet als die benachbarten Schöcklkalk-Gebiete, weist aber dennoch ein paar typische Erscheinungen auf. So liegen am Südosthang mehrere kleine Karstquellen, die lange Zeit die Wasserversorgung des fast zehn Kilometer entfernten LKH Graz sicherten[4] und auch heute noch – wenn auch nur sporadisch – genutzt werden.

Aufstieg

Die Rannach ist vor allem bei Mountainbikern beliebt. Hier verläuft sowohl ein Streckenteil der Mountainbike-Marathon-Europameisterschaft 2003 als auch ein Abschnitt der Weltmeisterschaft 2009. Wandertechnisch steht die Rannach im Schatten des benachbarten Schöckls, kann aber von drei Seiten auf unschwierige Weise und in kurzer Gehzeit erreicht werden. Zahlreiche Forststraßen ergänzen das Wanderwegnetz. Nahe dem mit einem Steinmann markierten Gipfel liegt das ehemalige Rannach-Schutzhaus, das heute nicht mehr frei zugänglich ist.

Ausgangspunkte

  • Gasthaus Martinelli auf der Leber (Steinmetzwirt, 733 m): 1 Std.
  • Höchwirt, Freßnitzviertel (610 m): 1¼ Std.
  • Eh. Wirtshaus Geierkogel, Rannach (690 m): 1¼ Std.
  • Huberwirt, Stattegg-Hub (433 m): 1¾ Std.
  • Sankt Stefan, Gratkorn (394 m): 2¾ Std.
  • St. Veit (Graz) (376 m): 2¾ Std.

Einzelnachweise

  1. Digitaler Atlas der Steiermark. Geologie & Geotechnik. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, abgerufen am 18. Februar 2016.
  2. Helmut Flügel: Die Geologie des Grazer Berglandes. In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie, Paläontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum, Graz 1975, S. 225 (PDF, 37 MB; auf museum-joanneum.at, abgerufen am 30. Januar 2015).
  3. Fritz Stehlik: Zeitreise durch Stattegg. Gemeinde Stattegg 2013, ISBN 978-3-200-03239-2, S. 12.
  4. W. Scholz: Die Steiermärkischen Landes-, Heil- und Pflegeanstalten. Verlag Fritz Lindner, Düsseldorf 1930, S. 69.